Bewertung: 2.5 / 5
Das Grundrezept für einen Tanzfilm? Ein hübscher Junge und ein hübsches Mädchen aus unterschiedlichem sozialen Umfeld finden über den Tanz zueinander und versuchen gemeinsam zu beweisen, dass es nicht die Herkunft ist, die einen Menschen definiert. In Step Up - Miami Heat sind es Unternehmerstochter Emily (Kathryn McCormick) und Kellner Sean (Ryan Guzman), die auf der Tanzfläche zarte Bande knüpfen - und die Welt nebenbei noch ein bisschen gerechter machen wollen.
Wo, wenn nicht auf der Tanzfläche sollten sich Emily und Sean das erste Mal begegnen? Die beiden fühlen sich sogleich zueinander hingezogen, wenn auch Emily lieber erstmal ihre noble Herkunft verschweigt. Denn Sean ist der Kopf einer Tanzgruppe, die sich "The Mob" nennt. Und deren Mitglieder leben überwiegend in einem Viertel, dem Emilys Vater gerade einen Luxusanstrich verpassen will - was für viele der Familien den Existenzverlust bedeuten könnte. Fortan setzt sich Emily dafür ein, dass die Tanzgruppe für ein höheres Ziel arbeitet, als mit ihren Tanzvideos einfach nur einen Klick-Wettbewerb bei YouTube zu gewinnen. Und so wird die Performance Art kurzerhand zur Protest Art umfunktioniert ...
Trotz sozialkritischer Note bietet Step Up - Miami Heat keineswegs eine Handlung, die den Zuschauer in irgendeiner Form fordert. Doch diesen Anspruch gibt der Film auch nicht vor zu haben: Er will einfach nur die Fans der Tanzfilm-Reihe unterhalten. Mit toller Musik, genialem Tanz und gutaussehenden Akteuren. Und das gelingt dem Team hinter Musikvideo-Regisseur Scott Speer bestens. Während sich selbst der hartgesottenste HipHop-Muffel nicht in seinem Sessel halten kann, wird auch der Kenner von modernem Tanz bestens unterhalten. Denn selbst wenn der Flashmob mittlerweile ein nahezu abgenutztes Phänomen sein mag, wurde er noch nie so überzeugend und mitreißend an den Kinogänger gebracht - nicht nur dank der ausgeklügelten 3D-Technik.
Doch so großartig die tänzerische Leistung der Darsteller auch sein mag, für ihre Schauspielkünste werden sie wohl keinen Applaus ernten. Schauspiel-Neuling Ryan Guzman liefert zwar im Einzelnen eine solide Leistung ab, kann aber im Zusammenspiel mit seiner Kollegin keinen einzigen Funken zum Überspringen bringen. Kathryn McCormick hätte wohl auch lieber bei ihren Wurzeln bleiben sollen - sie wurde nämlich durch ihre Teilnahme an der amerikanischen Tanzshow "So you think you can dance" bekannt. Als Aktrice fehlt ihr aber ganz einfach die nötige Tiefe - viel zu oft versucht sie mit leeren Augen und offenem Mund vergeblich Emotionen zu transportieren. Macht aber auch nichts: Zum Verstand ausschalten und zur Vorbereitung auf auf eine lange Partynacht mit heißen Rhythmen ist Step Up - Miami Heat genau richtig.
Step Up - Miami Heat bekommt 2,5 von 5 Hüten.
(Quelle: teleschau - der mediendienst | Sophie Heinold)