Bewertung: 4 / 5
Meta - Der Film
Demnächst im Kino
Weltpremiere auf der Berlinale
"Tatort: Meta" kann man sich am besten wie jene Malereien vorstellen, auf denen Künstler sich selbst gemalt haben, während diese sich ebenfalls selbst malen und so weiter. In "Tatort: Meta" wird eine Leiche entdeckt, die im Zusammenhang mit dem Film "Meta" steht, der gerade auf der Berlinale seine Weltpremiere feiert. In dem Film "Meta" geht es darum, dass eine Leiche entdeckt wird, die im Zusammenhang mit einem Film steht, der gerade auf der Berlinale seine Weltpremiere feiert und die reale Handlung vorherzusagen scheint.
Dank dieses Vermischens von Realität und Fiktion wird die Spannung bis zum Ende hochgehalten, weil man sich als Zuschauer ständig fragt, ob der Film "Meta" tatsächlich die Handlung von "Tatort: Meta" vorhersagt oder ob sich die Charaktere anders verhalten werden. Damit äußert sich "Tatort: Meta" einerseits kritisch zum Thema "Fake News und Verschwörungstheorien" und beschreibt andererseits sehr treffend das Wesen eines Films an sich: Regisseure und Drehbuchautoren als bewusste Manipulatoren, Filme als Verzerrung - kein identisches Abbild! - der Realität und als Kommentar zu derselbigen, Filme als Unterhaltungsmedium und Beeinflussung der Gesellschaft in Form von Popkultur. Letzteres veranschaulicht "Tatort: Meta" mit seinen Anspielungen an "A Clockwork Orange", "Sieben", "Star Wars" und "Taxi Driver".
"Taxi Driver" nimmt hier eine gesondere Position ein, weil der Film handlungstechnisch relevant ist und manche seiner Szenen parallel zu den realen und fiktiven Handlungssträngen montiert werden, um den Kriminalfall zu erläutern und die Charakterzeichnung der Hauptkommissare zu verdeutlichen. An dieser Stelle ein Lob an den Drehbuchautoren und den/die Cutter!
Die Kommissare Robert Karow (hervorragend: Mark Waschke) und Nina Rubin (Meret Becker) werden hier als vereinsamte Seelen dargestellt, deren Privatleben unter ihrer beruflichen Verbrechensaufklärung stark zu leiden haben. Während sich Rubin verzweifelt einen Rest Menschlichkeit und Vernunft bewahrt, verliert Karow nach und nach den Boden unter den Füßen und entwickelt eine empathielos-roboterhafte Obsession für den Film "Meta" und den damit zusammenhängenden Kriminalfall. Wie es die Spiegel-Kritik passend formulierte: "Ein Mann, bei dem man nicht weiß, ob er eingewiesen oder befördert gehört."
http://www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-aus-berlin-meta-eine-hommage-an-taxi-driver-a-1192496.html
Fazit: "Tatort: Meta" ist ein Kriminalfilm, der nicht einfach nur dem Krimi-ABC folgt, sondern seine Charaktere vor menschliche Probleme stellt und tatsächlich etwas zu sagen hat. So machen "Tatorte" richtig Spaß!