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The Hate U Give

Kritik Details Trailer News
Traurig, dass es diesen Film geben muss

The Hate U Give Kritik

The Hate U Give Kritik
2 Kommentare - 16.01.2019 von Moviejones
Wir haben uns "The Hate U Give" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
The Hate U Give

Bewertung: 3.5 / 5

Amandla Stenberg spielt Starr Carter gigantisch und verleiht The Hate U Give eine sehr emotionale, zerbrechliche und wiederum starke Aura. Die Verfilmung des gleichnamigen preisgekrönten Jugendromans über ein viel zu aktuelles Thema ist gelungen und wartet mit einer überzeugenden Besetzung im Ganzen auf.

The Hate U Give Kritik

Die 16-jährige Starr (Stenberg) muss miterleben, wie ihr Freund Khalil () bei einer nächtlichen Autokontrolle erschossen wird. Beide erlebten ihre Kindheit und Jugend im Armenviertel, das fast nur von Schwarzen bewohnt wird und einen entsprechenden Ruf hat - und nun für sein Schicksal zum Verhängnis wird. Ist Khalil eventuell selbst schuld? War sein Tod nicht sowieso vorprogrammiert, als Dealer in der Gang des mächtigen King (Anthony Mackie)? Diesen und andere Fragen muss Starr auch an der Privatschule begegnen, die ihre Eltern einst für ihren Schutz gewählt haben, und wo sie die einzige Schwarze ist. Doch wie weit kann sie gehen, um der Wahrheit ans Licht zu verhelfen, wenn jeder nur das glaubt, was er glauben will - und King zudem ihre Familie bedroht?

Trailer zu The Hate U Give

Es ist wahrlich nichts Neues, was Autorin Angie Thomas erzählt: Dass Hass Hass gebiert und wir mit unseren Gefühlen unser Miteinander bestimmen. 2Pacs "Thug Life", das in The Hate U Give zitiert wird, stand für "The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody. T-H-U-G-L-I-F-E.". Doch es ist ein Buch für eine aktuelle Generation, die ihre eigenen Helden benötigt, die ihre eigenen Stimmen erheben und damit immer wiederkehrendes Unrecht und Gewalt, untereinander wie auch über Ethnien hinweg, anprangern.

Die Autorin, Jahrgang 1988, erlebte selbst viel Kriminalität als Kind in Jackson, Mississippi. Doch im Gegensatz zu anderen in ihrer Umgebung gelang Angie Thomas ein Ausweg, sich nicht von den Strukturen vor Ort vereinnahmen zu lassen. Mit ihrer Liebe fürs Schreiben schuf sie 2017 den Roman "The Hate U give", der es auf die "New York Times"-Bestsellerliste schaffte und 2018 auch mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. 20th Century Fox verfilmte den Roman, der schon im Oktober in den US-Kinos lief und nun auch bei uns startet.

Thomas nahm den Tod des 22-jährigen unbewaffneten Oscar Grant durch einen Polizisten sowie die darauffolgenden Proteste im Jahr 2009 als Anlass, ihren Roman zu verfassen. Und so wie die "Black Lives matter"-Bewegung einen wichtigen Rahmen im Buch sowie Film einnimmt, ist diese Bewegung auch in unseren Breiten ein Begriff, die sich formierte, nachdem vermehrt schwarze US-Amerikaner durch Polizeigewalt ums Leben kamen. Nicht zuletzt beweist die Reaktion auf Colin Kaepernick und die aktuelle Farce um die Super-Bowl-Halbzeitshow am 3. Februar wie aktuell das Thema Rassendiskriminierung (nicht nur) in den USA auch heutzutage ist.

Besonders die Besetzung von Starr mit Amandla Stenberg ist zu loben, denn die 20-jährige zeigt ein dermaßen natürliches Schauspiel, die von der Kamera regelrecht geliebt wird. Sie wirkt zerbrechlich und stark zugleich und gibt The Hate U Give ein wahrhaft ausdruckstarkes Gesicht. Ebenso sind die Darsteller an ihrer Seite, darunter Regina Hall als ihre Mutter, Russell Hornsby als ihr Dad, Common als ihr Onkel sowie der sonst so sympathische Anthony Mackie als Krimineller King eine Erwähnung wert, die den Titel des Films auf die eine oder andere Art bekräftigen bzw. ihm etwas entgegensetzen wollen.

Wir sind keine Kenner des Buches, empfinden die Story aber manchmal recht zweidimensional. Andererseits wird dieses Manko von der Dramatik um jeden Vorfall, der sowohl das Leben eines/einer Schwarzen beendet und auf der anderen Seite (weiße) Gesetzeshüter geschockt zurücklässt, abgeschwächt. Jeder Tote vor so einem Hintergrund ist einer zu viel und so wie Common in einer Szene versucht zu erklären, wie komplex sich die Situation oft für Polizisten ergeben kann, so traurig ist die Erkenntnis, dass eben doch häufig mit zweierlei Maß gemessen wird, v.a. wenn die Situation tatsächlich von der Hautfarbe bestimmt wird und später dem Opfer zwingend mindestens eine Teilschuld attestiert werden soll.

The Hate U Give ist ein Film, der Themen wie Diskriminierung, Rassismus und Polizeigewalt behandelt und teilweise sehr schablonenhaft präsentiert. Andererseits schafft es Regisseur George Tillman Jr. Quintessenzen des Buches und unserer heutigen Realität einzufangen und sehr emotional zu transportieren. Eine große Leistung seitens Amandla Stenberg, die wir in Zukunft gerne noch in vielen weiteren kraftvollen Rollen wiedersehen möchten. Oder in jenen, in denen sie ihr herzerwärmendes Lächeln zeigen kann.

The Hate U Give Bewertung
Bewertung des Films
710

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2 Kommentare
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Moviejones : : Das Original
06.03.2019 10:38 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.212 | Hüte: 181

@luhp92:

Hier direkt mal die Leidtragende wink

Ja, es hat richtig viel Spaß gemacht und wir würden uns freuen, mit den Jungs wieder zusammenarbeiten zu können. Dann haben sie aber hoffentlich jemanden, der richtig konvertiert. cool

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
06.03.2019 10:27 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@Claudia

Ich habe mir vorhin den Telestammtisch-Podcast angehört.
Guter Beitrag. Und deine ungewollte "Micky Maus"-Stimme ist echt knuffig laughing

Hier mal der Link für Interessierte:
https://www.youtube.com/watch?v=_Q8fwl4Sa1s

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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