Bewertung: 3 / 5
Im Februar in Winnipeg/Kanada drehen, da ahnt man, dass den Filmschaffenden einiges abverlangt wird. Und das nicht nur vor der Kamera. The Ice Road ist wieder ein reinrassiger Liam Neeson-Actioner, wie sie der kernige Schauspieler seit über einem Jahrzehnt herzhaft abliefert. Wer Lust auf einen Actionthriller im hohen Norden hat und das alles im Wettlauf um die Zeit, wird Spaß haben!
The Ice Road Kritik
Die Trucker Mike McCann (Neeson) und sein Bruder Gurty (Marcus Thomas), ein Irak-Kriegsveteran, der u.a. an einer Sprachstörung leidet, erfahren von einem lukrativen, aber gefährlichen Angebot: Sie sollen mit zwei anderen Fahrern Bohrköpfe zu einer Mine transportieren, in der nach einer Explosion 26 Bergleute verschüttet worden sind. Diesen droht die Luft auszugehen und so ist Eile geboten - doch die Fahrt führt über drei vereiste Seen, und diese Strecke ist nur etwas für Kenner und die Eisdecke im Frühjahr bereits merklich dünner...
Trailer zu The Ice Road
Wie schon eingangs geschrieben, steht The Ice Road der Neeson-Filmographie der letzten Jahre in nichts nach. Ein geradliniger und zackig gedrehter Actionfilm, in dem Gut und Böse klar definiert sind und man eigentlich sehr schnell ahnt, wohin die Reise geht. Jedoch ist das alles recht unterhaltsam abgerundet und entführt uns in die eiskalte kanadische Provinz, so dass man der Handlung, die nicht viel dicker ist als die Eisdecke, einfach nichts nachtragen kann.
Wir mussten kurz lachen, als wir Neeson wie so oft auf seinem Zahnstocher rumkauen sahen und erinnerten uns prompt an unser Interview mit ihm und Regisseur Jaume Collet-Serra (muss zu Non-Stop gewesen sein), als wir Neeson mit seinem Zahnstocher vor allen Anwesenden ins Wort gefallen sind ... und seinen Blick. Aber ein echter Nordire ist hart im Nehmen und Collet-Sera hielt uns später auch lächelnd die Tür auf ;-) Aber, wer schweift hier ab? Zurück ins kanadische Eis und die Ice Truck Driver!
Einigen ist sicher die amerikanische Doku-Soap Ice Road Truckers ein Begriff, wo harte Kerle und auch einige toughe Frauen zeigen, was sie auf den Eisstraßen des nordamerikanischen Kontinents erleben. The Ice Road ist also in bester Gesellschaft und mit seinen etwas über 100 Minuten auch genau richtig. Action, Drama, Intrigen, die wichtigsten Zutaten stimmen.
Neeson, dem man sein Alter inzwischen ansieht, aber der damit umso besser in seine Rolle passt, ein Leben mit Entbehrungen zu führen, wird u.a. eine junge Truckerin (Amber Midthunder) an die Seite gestellt. Im ersten Moment denkt man, oh nein, so gewollt, aber der erste Eindruck ist nicht immer der wahre und die junge Schauspielerin macht ihre Sache richtig gut. Man kann ja nicht nur auf rüstige Männer setzen - wobei man merkt, wie die Zeit vergeht, wenn man in das Gesicht von Matt McCoy sieht, einst strahlender Mahoney-Ersatz in der Police Academy-Reihe.
Das Schöne ist, auch wenn sich die Actionfilme mit Liam Neeson irgendwie gleichen, unterhaltsam ist jeder auf seine Art! Selbst wenn die ganze Handlung in The Ice Road etwas absehbar ist, haben wir aber eben auch einen klassischen Actionfilm vor uns, der seine Sache ganz gut macht. Darauf erst mal nen heißen Tee!
Wiederschauwert: 50%