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The King's Speech - Die Rede des Königs

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The King's Speech - Die Rede des Königs Kritik

The King's Speech - Die Rede des Königs Kritik
0 Kommentare - 04.02.2011 von Moviejones
Wir haben uns "The King's Speech - Die Rede des Königs" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.

Bewertung: 5 / 5

In Anbetracht der Tatsache, dass ein Film mehr als 10-mal für einen Academy Award nominiert ist, freut man sich besonders auf den Kinobesuch, selbst wenn Erwartungen danach ins Bodenlose fallen könnten. Bei The King's Speech - Die Rede des Königs haben wir länger keine Erwartung im Vorfeld gehabt und gestern hatten wir die Möglichkeit, den Film in der OV zu sehen. Ein Drama, das zu Recht einer der Favoriten der diesjährigen Verleihung ist.

The King's Speech erzählt die Geschichte von Georg VI. (Colin Firth), der im Jahr 1936 den britischen Thron bestieg. Doch der Adelige, eigentlich der Zweite in der Thronfolge, hat einen Nachteil gegenüber seinen wortgewandten Vorgängern und Verwandten - er stottert seit frühester Kindheit. Auslöser war zum einen die äußerst strenge Kinderstube am königlichen Hof, zum anderen das dominante Auftreten seines Vaters, König Georg V. Selbst nach dessen Tod fällt es ihm noch schwer, sich aus dessen Schatten zu lösen, selbst als er anstelle seines Bruders regieren muss. Auftritte vor Publikum sind ihm ein Graus und nun muss er als König der Aufgabe ins Gesicht sehen, sich wenn erforderlich an die britische Öffentlichkeit zu wenden. Unzählige Versuche unternimmt Georg VI., sein Stottern loszuwerden, über den am Königshaus hinter vorgehaltener Hand gespottet wird. Erst der Sprachtherapeut Lionel Logue (Geoffrey Rush) schafft es, Etikette und Physis zu durchbrechen und dem König zu helfen, diesen Makel zu überwinden.

The King's Speech - Die Rede des Königs beruht auf einer wahren Begebenheit und ist eine äußerst sympathische Verfilmung über menschliche Schwächen, Aufgaben, an denen man wächst, und eine Freundschaft über Standesgrenzen hinaus. Hört sich einfach gestrickt an, wirkt in Die Rede des Königs aber an keiner Stelle kitschig. Denkt man an die Hauptfigur Georg VI., Vater von Queen Elisabeth und Gatte der späteren Queen Mum, entdeckt man im ersten Moment vielleicht keine Persönlichkeit, die einem nahesteht wie John Rambo. Doch die Art der Erzählung und allen voran die durchweg überzeugende Darbietung der Schauspieler macht daraus ganz großes Kino. Colin Firth hat die Oscar-Nominierung eindeutig verdient, der sich als dieser verletzliche und zugleich oft aufbrausende Mann nicht bloß überwinden muss, vor 20 Leuten einen Seminarvortrag zu halten. Firth Leistung kann wirklich als brillant bezeichnet werden, der sich das Stottern für diese Rolle in gewisser Weise antrainiert hat. Allein die erste Szene ist rührend, die ohne Worte alles sagt.

Alle Hauptfiguren wirken durchweg sympathisch, selbst wenn man als deutscher Staatsbürger nicht unbedingt ein Fan der Monarchie sein mag. Helena Bonham Carter als Queen Elizabeth und Geoffrey Rush als Sprachtherapeut Lionel Logue spielen ihre Rollen wahrlich perfekt, sie mit dezenter Erhabenheit und Spitzfindigkeit und er diesen Mix aus liebenswürdiger, zugleich notwendiger Respektlosigkeit seinem Monarchen gegenüber, gepaart mit Hochachtung. Logues sympathisches und nahbares Auftreten bringen den König nach und nach dazu, antrainierte Contenance wenigstens für kurze Momente zu durchbrechen und einfach Mensch zu sein - das sind die starken Momente des Films. Im Zusammenspiel der Darsteller wechseln sich heitere und bewegende Szenen ab, spätestens zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, als George VI. gezwungen ist, diese eine Rede zu halten. Wie schwer muss es für Menschen sein, mit einem Sprachfehler vor anderen zu reden, und das Problem von George VI. mag subjektiv gesehen kaum größer sein - doch als König sind menschliche Schwächen nicht duldbar und wer, wenn nicht er, muss sich verbal behaupten können?! Seine schwere Aufgabe ist es, Millionen Untertanen im Angesicht des Krieges Mut zuzusprechen, in einer Rede, die keinen zweiten Anlauf erlaubt und schon gar keine Angst von seiner Seite.

Tatsächlich gibt es unserer Meinung nach nichts an The King's Speech - Die Rede des Königs zu kritisieren. Der Film kann nicht für jeden Zuschauer etwas sein, doch dieser kurze Ausflug in die Vergangenheit ist von Anfang bis Ende stimmig und lässt keine Langeweile aufkommen. Und das, obwohl man sich inhaltlich einem Mix aus steifen Zeremonien, Etiquette und Borniertheit gegenübersieht. Mitunter entgeht der Zeitfluss der Aufmerksamkeit, so dass man als Zuschauer fast gar nicht merkt, wie viele Jahre im Film bis zum Ende hin tatsächlich vergangen sind. Doch hier von einem Manko zu sprechen, wäre vermessen und ist auch eher subjektiv. Es ist faszinierend, was Firth und Rush aus dieser im ersten Augenblick trocken anmutenden Geschichte machen. Insofern mag man darüber streiten, ob Black Swan, The Fighter, Inception, 127 Hours oder eben Die Rede des Königs der Beste Film 2010 ist (um nur einige der Nominierten zu nennen). Hier dürften allein Genrevorlieben entscheiden, welcher Kandidat schlussendlich von den Mitgliedern der Academy den meisten Zuspruch erhält. Insgesamt ist The King's Speech - Die Rede des Königs in jeder wichtigen Kategorie nominiert, darunter Bester Film, Beste Regie (Tom Hooper), Männlicher Hauptdarsteller (Colin Firth), Bester Nebendarsteller (Geoffrey Rush) und Beste Nebendarstellerin (Helena Bonham Carter). Wir sind sehr gespannt, ob es tatsächlich 12 Trophäen werden - wenn sich schon Colin Firth einer harten Konkurrenz gegenübersieht, drücken wir zumindest die Daumen für Geoffrey Rush. Von unserer Seite aus gibt es 5 von 5 Hüten und eine dicke Kinoempfehlung an alle, die süffisante Sprüche, intelligente Wortgefechte und mehr als zwei großartige Schauspieler erleben wollen.

The King's Speech - Die Rede des Königs Bewertung
Bewertung des Films
1010

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