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The Place Beyond the Pines

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Drei zum Preis von Einem

The Place Beyond the Pines Kritik

The Place Beyond the Pines Kritik
0 Kommentare - 13.08.2013 von DirtyMary
In dieser Userkritik verrät euch DirtyMary, wie gut "The Place Beyond the Pines" ist.
The Place Beyond the Pines

Bewertung: 4 / 5

[i]Derek Cianfrance[/i] liefert mit [b]The Place beyond the Pines[/b] nach[b] Blue[/b] [b]Valentine[/b] eine weitere gelungene Kostprobe seines Könnens ab, setzt dabei aber nicht nur auf eine herausragende Besetzung, sondern revolutioniert auch fast noch das klassische amerikanische Erzählkino, in dem er eine generationenübergreifende lineare Geschichte mittels dreier miteinander verbundener Episoden erzählt. [i]Cianfrance[/i] beginnt mit einer Sozialtragödie, setzt fort mit einem Polizeithriller und schliesst den Kreis mit einem Coming-of-Age Drama. Das klingt nach einem hochambitionierten und nicht minder komplexen Werk, welches entweder grandios scheitern oder grossen Applaus erfahren wird. Letzteres dürfte idR der Fall sein, aber der dritten und letzten Episode ist anzumerken, welche Herkulesaufgabe die Macher zu bewältigen hatten. Luke Glanton([i]Ryan Gosling[/i]) arbeitet als Motorradstuntfahrer für einen durch die Lande tingelnden Jahrmarkt. Vor jedem seiner Auftritte wird er von seinem Boss frenetisch als der grosse Star angekündigt, nach der Vorstellung gibt er dann aber Autogramme für 10-jährige Mädchen und sein Chef ist bei der Lohnzahlung für seinen Star alles andere als spendierfreudig. Als der Einzelgänger erfährt, daß er Vater eines kleinen Kindes ist, weiss er nicht wie er damit umgehen soll. Nach einer emotionalen Irrfahrt entscheidet er sich zu einem radikalen Schritt und kündigt seinen Job, um nun für sein Kind und Romina([i]Eva Mendes[/i]) da zu sein. Die liebt ihn immer noch und glaubt seinen Versprechen, ahnt aber nicht, daß ihr Luke eine gewalttätige Ader hat und in seiner Freizeit Banken ausraubt, um seine Versprechen halten zu können. Als Glanton an einem emotionalen Tiefpunkt angelangt ist, geht ein weiterer Bankraub gehörig daneben. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd mit dem Polizeinovizen Avery Cross([i]Bradley Cooper[/i]) und zu einem Schusswechsel. Einem Schusswechsel, der epochale Dinge in Gang setzt, die nicht nur die Kontrahenten selbst, sondern auch deren Kinder betreffen. Gewisse Parallelen zu [b]Drive[/b] sind nicht ganz zu übersehen, auch dort geht [i]Ryan Gosling[/i] mit einem von ihm brilliant beherrschten Fahrzeug kriminellen Tätigkeiten nach, und versucht damit eine Beziehung zu einer Frau aufrecht zu halten. [b]The Place beyond the Pines[/b] verfolgt aber einen gänzlich anderen Ansatz, hier liegt der Fokus viel mehr auf detailliert und präzise gezeichneten Charakteren, deren Widersprüchlichkeiten stark in Szene gesetzt werden, und den Zuschauer auf diese Weise in den Sog der Geschichte ziehen. Der von [i]Ryan Gosling[/i] souverän gespielte Luke Glanton hat nie gelernt Beziehungen aufzubauen, mal abgesehen zu seinem Motorrad. So lange er ruhelos als Jahrmarktattraktion von Stadt zu Stadt tingeln konnte, war dies kein Problem, aber mit seiner neuen Lebenssituation ist er angesichts seiner geringen sozialen Fähigkeiten natürlich überfordert. Er will alles richtig machen, und macht gleichzeitig alles falsch. Als Zuschauer findet man Glanton dadurch symphatisch und hat Mitleid mit ihm, gleichzeitig will man ihn aber nicht mögen, da er Dinge tut, die nicht in Ordnung sind. Der von [i]Bradley Cooper[/i] gespielte Polizeinovize Avery Cross hingegen kommt aus gutem Elternhaus, und führt eine bis dato glückliche Ehe. Die Obrigkeit erkennt ihn nach der verhängnisvollen Schiesserei als „Helden“ an, zumindest so lange er sich in dieser Rolle als nützlicher Idiot erweist. Als er der Obrigkeit aber schadet, wird aus dem „Helden“ ein Verräter. [b][[/b][i]Ein Schelm, wer hier eine kleine Analogie zu aktuellen politischen Ereignissen sieht[/i][b]][/b] Auf der einen Seite ist Cross ein Mensch mit Gewissen, der versucht eigene Fehler zu berichtigen, und in dem System, für das er tätig ist, grundlegende und wichtige Veränderungen durchzusetzen, selbst wenn er dadurch in Gefahr gerät. Andererseits verbindet er diese Tätigkeiten mit karriereorientiertem Opportunismus, und verhält sich dabei im Zweifel auch mal genau so unsozial wie Glanton. Cross muss für seinen Opportunismus einen hohen Preis bezahlen und es kommt zu einem Showdown, der ein wenig an griechische Tragödien erinnert. Wer als Zuschauer noch keine grosse Filmerfahrung hat, und/oder eine klassische Linienführung bevorzugt, könnte mit diesem in der Erzählstruktur ungewöhnlichen Streifen vielleicht so seine Probleme haben. Zumal man dem Schlussdrittel anmerkt, daß es nicht einfach ist, ein solches Drehbuch dann auch sauber, ohne Überlänge zu provozieren, zu Ende zu bringen. Die beiden jugendlichen Hauptdarsteller in diesem letzten Akt sind eben nicht so sorgfältig gezeichnet wie die Figuren vorher, auf ihrer Suche nach der eigenen Identität und subjektiven Gerechtigkeit verhalten sie sich bei weitem nicht so nachvollziehbar wie die erwachsenen Protagonisten zuvor. Und die Schlussszene wirkt eher verkrampft und zu nahe liegend, als daß sie logisch erscheint. Für Freunde intensiver Dramen oder solchen, die sich nach neuartigen Filmerlebnissen gerade zu sehnen, ist dieser Streifen aber ein absolutes „Must-Have“. Allein schon die Besetzung von [i]Bradley Cooper[/i](„sexiest Man alive“ 2011) und [i]Eva Mendes[/i](„erotischste Frau der Welt“ 2009) gegen deren „Typ“, ist die Eintrittskarte wert. Beide werden unvorteilhaft geschminkt und frisiert, was für deren Rolle aber unumgänglich ist, und beide „bedanken“ sich dafür mit einer Leistung, die ihnen vermutlich kaum einer zugetraut hat. Man sieht anhand dieses Werkes was alles möglich ist, wenn Filmemacher ausgetretene Pfade verlassen und alt bekannte Stories neu arrangieren und innovativ verpacken. Es entsteht ein Film“erlebnis“, und in diesem Fall sogar eines in dreifacher Ausführung zum Preis von einem.

The Place Beyond the Pines Bewertung
Bewertung des Films
810

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