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The Untouchables - Die Unbestechlichen

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The Untouchables – Die Unbestechlichen Kritik

The Untouchables - Die Unbestechlichen Kritik

The Untouchables - Die Unbestechlichen Kritik
0 Kommentare - 11.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Untouchables - Die Unbestechlichen" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Chicago im Jahr 1930. Der Verkauf von Alkohol ist verboten und so schmuggeln Menschen den Stoff in die Stadt. Die Stadt ist völlig unter Kontrolle der Mafia und vor allem von deren Paten Al Capone (Robert De Niro). Dieser wird überall hofiert und gefürchtet. Als ein Bombenanschlag einige Gauner, aber auch einem Mädchen das Leben kostet, wird die Polizei hellhörig. Obwohl sie zu weiten Teilen ebenfalls korrupt ist, wird der Frischling Eliot Ness (Kevin Costner) vom Schatzamt damit betraut, die Stadt zu säubern. An seine Seite bekommt er eine Polizeitruppe gestellt, die nicht viel taugt und nachdem er nach einem ersten Zugriff völlig am Boden liegt, scheint das Vorhaben gescheitert. Doch als er eines Tages den altgedienten Straßenpolizisten Jim Malone (Sean Connery) kennenlernt, ändert sich alles. Ihm wird klar, daß er eine kleine, handverlesene und schlagkräftige Gruppe braucht, um Capone zu Fall zu bringen. Dazu stoßen neben Ness und Malone noch der Buchhalter Oscar Wallace (Charles Martin Smith) und der zielsichere George Stone (Andy Garcia). Gemeinsam wollen sie die Stadt retten.

Gehen wir mal davon aus, daß ein Film ein solides, wenn nicht gar sehr gutes Grundgerüst hat. Es ist eine gute Geschichte. Sie wird getragen von guten Figuren. Es ist moralisch ambivalent, was sich da offenbart und dann ist es alles in allem vorrangig erstmal spannend oder in irgendeiner anderen Form ergreifend. So gehen gute Filme und solche, die vielleicht sogar noch ein bisschen mehr sind. Doch was passiert, wenn man eine dieser Komponenten schon im Vorhinein herausnimmt? Dann hätte man ein Problem. Ein guter Schauspieler kann einen schlechten Film aufwerten. Bewiesen wurde das ja etliche male von Leuten wie Nicolas Cage oder Willem Dafoe. Doch kann ein schlechter Schauspieler auch einen guten Film tragen? Sicherlich, doch ist auch das nicht halb so unterhaltsam, wie wenn man zum Beispiel jemanden wie Don Johnson, Mickey Rourke, Jeff Bridges, William Hurt, Michael Douglas oder auch Jack Nicholson in der Hauptrolle hat. Was all diese Schauspieler gemeinsam haben? Nun, sie waren alle im Gespräch um die Hauptrolle des Eliot Ness bevor – *ängstliches Schlucken – Kevin Costner sie bekam. Sicherlich ist Costner hier für seine Verhältnisse sogar recht gut. Ja, verdammt man hat sogar ab und zu den Eindruck, als würde der amerikanische Christopher Lambert sogar mal Arbeiten. Doch man kommt nicht umhin sich vorzustellen, wie es wäre, wenn da ein tatsächlicher Schauspieler agieren würde. Das ist sogar besonders schade, schließlich ist der restliche Cast um Charles Martin Smith, Andy Garcia, Robert De Niro und Sean Connery über jeden Zweifel erhaben.

Da geht es nicht um die Geschichte. Schließlich ist diese bis in die kleinsten Teile erahnbar. Ein alter, vom Staat kaputtgemachter Polizist, der es ein letztes Mal wissen will? Wo das soll nur hinführen, wenn nicht in das Ende aller Dinge. Und der Film beweist das. Auf dem Weg geht der Film über Leichen und hält sich auch gar nicht so lange mit einer Geschichte auf. Die ist sowieso nicht der Kern. Viel wichtiger ist jedoch, was De Palma da inszeniert. Und es ist schon erstaunlich, daß The Untouchables – Die Unbestechlichen ein Film ist, der in seinem Genre auch so etwas wie ein Novum darstellt. Denn üblicherweise sieht man in Mafiafilmen ja schon eher den Aufstieg und Fall von italienischen Einwanderern. Mal mehr, mal weniger leicht abgewandelt hat. Und alle beweisen es. Ob Der Pate (1972), Scarface (1983), Es war einmal in Amerika (1984) oder auch GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (1990). All diese Filme berichten eben von einer ganz anderen Perspektive, als es dieses Werk hier tut. Und das ist durchaus spannend, weil die Polizei hier eben auch als Institution gezeichnet wird, die von Moral so gar nichts mehr wissen möchte. Insofern ähneln sie sogar der Mafia. Üblicherweise sieht man in Mafiafilmen das, was durch ein marodes System geboren wird und hier zeichnet der Film vor allem das System schon als brüchig und a-moralisch. Die, die es nicht sind haben stark damit zu kämpfen, sich gegen die Korruption und Gewalt zur Wehr zu setzen. Dadurch entwickelt sich der Film zu weiten Teilen eben auch zu einer klassischen Underdog-Geschichte. Und es gibt wohl im Film auch kaum andere Parameter, die Charaktere so schnell sympathisch gestalten, als eben solche Underdog-Geschichten.

Selten sind solche handwerklichen Ideen, die ein Film aufzuweisen hat, in einer Kritik substanziell aufzugreifen. Entweder ist Musik gut, oder schlecht. Auch technisch gehören die wenigsten zu den Versierten, die tatsächlich auch handwerklich erklären können, warum gerade Musik so gut ist. Im Falle von diesem Film, hat man sich mit Ennio Morricone wohl einen der bedeutendsten Komponisten des Films überhaupt geholt und diese Kunst, sticht dann sogar hervor. Sie ist dominant, sehr schnell und einprägsam und gleichsam werden hier die verschiedensten Segmente so gekonnte gemischt, daß einem all das auch noch lange im Gedächtnis treibt. Die Musik hat Spannung und untermalt die Szenerie in Montagen und Actionsequenzen sehr gekonnt. Es passt auch, weil es etwas sehr Vergängliches und gleichsam das pure Leben zu sich hat. Da ist es also, das unerklärliche daß man nur noch mit irgendwelchen Metaphern erläutern kann. Allerdings bietet The Untouchables – Die Unbestechlichen eben auch Metaphern, die man ganz einfach erklären kann und die noch dazu ebenso gut sind. Zum einen wäre da das Setting. Es geht irgendwie um Underdogs, doch drumherum ist dieser Film auch gleichsam ein Western, in welchem sich die Charaktere ob der kaputten Welt und der fehlenden Regeln vom Staat zurechtfinden müssen. Alles läuft auf einen Showdown hinaus, der vielleicht ein etwas seltsam anmutet, weil man Protagonist und Antagonist direkt gegenüberstellt, aber so ist es eben auch im Western und dann funktioniert auch das inszenatorische Paraphrasieren.

Es ist schon erstaunlich, wie einfach De Palma dieser Film von der Hand geht. Es kommen selten unnötige Längen auf. Man verliert sich kaum in irgendeinem Pseudo-Tiefgründigen Hintergrund irgendeiner Figur und die Figuren Tun einfach Dinge. Es passiert etwas in den Bildern, ohne daß man da eine komplizierte Erklärung bräuchte. Man kann das am ehesten wohl mit einem Ritt erklären. Man kommt von einem Punkt zum anderen, kann nicht besonders ausschweifend erklären wie das nun funktioniert hat und warum, sondern es ist einfach passiert. Ja, was für ein dummer und doch so zutreffender Satz, der den Film ganz gut beschreibt. Hin und wieder macht das Werk den Anschein, sich ein wenig im Noir-Gewerbe zu verirren. Die Bilder, die produziert werden, wecken Erinnerungen an ganz stilvolle Gegenden, die auch dem Genre sehr gut angepasst werden. Da kommen echte Sets zum Einsatz und alles hat einen sehr guten Geschmack, weil die Figuren einen gewissen, sehr alten Stil erfüllen.

Als reine Geschichte kann The Untouchables – Die Unbestechlichen nicht wirklich überzeugen, ebenso wenig wie sein Hauptdarsteller. Doch alles, was sonst so passiert, ist sehr klassisch geraten und wirft mal einen etwas anderen Blick auf die Mafia. Das läuft nicht etwa Gefahr sehr schnell, einfach nur die Antithese des Genres zu sein und etwa den Staat zu legitimieren. Im Gegenteil, es schreibt Kritik von Innen, stellt wahres Heldentum in Aussicht und ist an sich auch handwerklich einfach sehr gut gemacht.

The Untouchables - Die Unbestechlichen Bewertung
Bewertung des Films
710

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