Bewertung: 4 / 5
Handlung: Der invalide Farmer Dan Evans, welcher nur noch ein Bein hat, steht am Rande des Ruins. Zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen lebt er auf staubtrockenem Land und versucht über die Runden zu kommen. Eines Tages, nachdem seine Scheune von seinem Gläubiger abgebrannt wurde, und Dan versucht die Rinder wieder einzufangen, wird er Zeuge eines brutalen Postkutschenüberfalls des berühmt berüchtigten Gauners Ben Wade. Dieser wird jedoch völlig unerwartet in der kleinen Stadt Bisby geschnappt und soll nach Contention gebracht werden, um in den 3:10 Uhr Zug nach Yuma gesetzt zu werden. Dan Evans ergreift die Gelegenheit beim Schopfe und meldet sich für den Gefangenentransport, um 200 Dollar zu kriegen. Kritik: Normalerweise ist fast jeder Western auf eine Abgrenzung zwischen Gut und Böse fokussiert. In diesem Film ist es nur zum Teil so. Zum einen wäre da der nach gewissen Wertevorstellungen lebende Farmer Dan Evans (Christian Bale), der einfach nur seine Familie und sich selbst vor dem drohenden Ruin retten will. Und zum anderen tritt Ben Wade (Russel Crowe) in Erscheinung, von dem man nicht ganz weiß, ob er jetzt richtig einer von den ganz "Bösen" ist oder doch noch ein Funken "Gutes" in ihm steckt. Seine Bande ist dagegen eindeutig in die Kategorie grausam und brutal einzuordnen. Besonders Wades größter Anhänger Charlie Prince (Ben Foster). Er versucht alles, um den Gefangenentransport möglichst blutig zu beenden und hat Freude daran andere zu töten. Für ihn ist Töten, so oft wie er es im Film tut, beinahe eine Selbstverständlichkeit. Die Darsteller machen ihre Sache insgesamt alle gut. Christian Bale schafft es locker, Evans als gebeutelten Kriegsveteranen darzustellen, für den es nach dem Krieg nicht einfach war ein neues Leben zu beginnen und der immer noch seinen Platz in der Welt sucht. Schon aus Überzeugung, dass jemand doch den Anstand haben müsse, einen Banditen wie Wade vor ein Gericht zu bringen, wie er meint, zeigt, dass er gewisse Prinzipien und Wertvorstellungen hat. Russel Crowe weiß in seiner Rolle als Bandenchef ebenfalls durchaus zu überzeugen. Wade, der immer für ein Bibelzitat gut ist, ist nicht so sehr darauf bedacht Menschen zu töten, wie etwa sein Anhänger Charlie Prince. So hält sich Wade bspw. beim Potkutschenangriff dezent im Hintergrund. Er ist auch nicht vollkommen egoistisch und interessiert sich nicht für seine Familie. Als z.B. jemand seine Mutter beleidigt, stürzt sich Wade kurzerhand auf ihn und wirft ihn mit dem Satz: "Auch böse Männer leiben ihre Mama" einen Abgrund hinunter. Ben Foster, der zwar nur in einer Nebenrolle zu sehen ist, macht seine Sache als psychopatischer und mordlustiger Irrer ausgezeichnet. Jedes mal, wenn er nur die Gelegenheit hat, tötet er und ist von der Befreiung Wades geradezu besessen. Selbst als ein Bandenmitglied vorschlägt, Wade einfach sich selbst zu überlassen, stellt Prince sehr nachdrücklich fest, dass Wade ihr Chef ist, und dass daran kein Zweifel zu bestehen habe. Der Film reiht sich zwar in das Westerngenre ein, ist aber nicht ganz ein typischer Western, so wie wir ihn aus den 50-70 Jahren kennen. Er ist ein bisschen in das Genre Drama einzuorden. Dennoch weist der Film die Mehrzahl der Merkmale eines Western auf, wie etwa eine 20 Minütige Schießerei am Ende, Saloons etc. Auch der Soundtrack trägt seinen Teil zu diesem gelungenen Film bei und lässt ein klein wenig ein Westernfeeling aufkommen. Auf Grund der guten Darsteller, des tollen Settings und dem Rest, aber ein paar kleiner längen erhält der Film von mit respektable [b]8/10 Punkte[/b].
Todeszug nach Yuma Bewertung