Bewertung: 3 / 5
[b]Warm Bodies[/b] ist die romantische Variante des klassischen Zombiefilms. Unbekannte Jungdarsteller müssen um ihre Gehirne fürchten, falls sie diese nicht schon längst selbst eingebüsst haben. Nein, dieses Werk ist keine Metapher auf "kulturelle Verwahrlosung" der heutigen Jugend durch Massenmedien, sondern der Versuch einem beliebten Genre neue Facetten abzugewinnen. Die Idee die Geschichte aus der Innenperspektive eines Zombies heraus zu erzählen, trägt zum Gelingen dieses Vorhabens bei. Der wahre Pluspunkt ist aber darin zu finden, daß sich der Streifen zu keinem Zeitpunkt ernst nimmt und alle filmischen Unsauberkeiten(digitale Effekte, Darstellerqualitäten ...) mit einem Augenzwinkern(in diesem Fall mit einem Schulterzucken) versieht. Gekrönt wird diese Verschmitztheit mit einem Shakespeare-Zitat, auf das nicht jeder Filmemacher gekommen wäre. Auf welches Shakespearestück man sich bezieht soll nicht verraten werden, die Rollennamen der Hauptdarsteller geben aber einen Hinweis darauf. [u]Inhalt[/u] Die Erde ist wie immer einem Virus oder was auch immer zum Opfer gefallen, und eine kleine menschliche Minderheit erwehrt sich gegen eine Übermacht hirnfressender Zombies, die sich auf diese Weise vermehren. Um medizinische Vorräte zu holen, muss eine Gruppe Jugendlicher(wer sonst) die Festung der verbliebenen Menschen verlassen, und gerät in einen Zombiehinterhalt. Nur zwei Mädchen überleben das Massaker, wobei eine gewisse Julie([i]Teresa[/i] [i]Palmer[/i]) von einem der Untoten überraschend verschont, und statt dessen gefangen genommen wird. Julie gibt sich damit aber nicht zufrieden, und versucht nach Hause zu entkommen. Ihr blasser Freund muss sie daraufhin abermals retten, und so beschliessen die beiden gemeinsam zu fliehen, um Julie zurück zu den Menschen zu bringen. Aber was passiert danach mit dem Zombie der sich R([i]Nicholas Hoult[/i]) nennt, und der eine seltsame Wandlung durchzumachen scheint ? [u]Kritik[/u] Dadurch, daß die Story aus der Sicht von R erzählt wird, resultieren durchaus komische Momente und der Zuschauer kann sich sowohl mit der Seite der Lebenden als auch mit der Seite der Untoten identifizieren. Für die Spannungskomponente sorgen die "bösen" Zombies, die anders als die "guten" Zombies eine andere Motivation antreibt. Der Streifen zündet weiß Gott kein nachhallendes Feuerwerk, aber er umgeht seine Untiefen immer wieder mit Mut zur Selbstironie, ohne dies als Alibi zu benutzen oder es zu übertreiben. Und diese Tonart ist auch dringend vonnöten, da der Film jede Menge Botschaften der Marke "Leben ist Liebe" oder "Zombies sind die besseren Menschen" versendet, die in einem bierernsten Kontext zum Fremdschämen einladen würden. Der Kitsch gipfelt dann in einem gekonnten "R and Julie"-Zitat, wobei man es versäumt, dieses aufgemachte Fass konsequent zu entleeren. Das Ende erinnert daher auf irgendeine Weise an [b]Slumdog[/b] [b]Millionaire[/b], genau wie in dem oscarprämierten Streifen endet auch hier der Showdown sehr abrupt. In [b]Warm[/b] [b]Bodies[/b] wird zwar nicht spontan getanzt sondern spontan geblutet, aber etwas mehr Mut hätte man den Machern doch gewünscht. [u]Fazit[/u] Es wäre vermutlich gemein zu sagen, daß dies ein Zombiefilm für die ganze Familie ist. Aber zumindest präsentiert er sich geschlechter- und geschmacksübergreifend, und wird sein Publikum sicher finden.
Warm Bodies Bewertung