Bewertung: 2 / 5
Die Idee ein wenig geklaut, das Drehbuch lausig und dennoch kann man mit der richtigen Einstellung durchaus Spaß haben mit Steven C. Millers Werewolves. Dafür sollte man zwar ein Werwolfnerd sein, anerkennen, dass hier auch regelmäßig auf praktische Effekte gesetzt wird und akzeptieren, dass die Logik im Film mehr als einmal Urlaub macht. Im Gegenzug gibt es 90 Minuten leichte und blutige Kost für absolute Genrefans. Hat man schon schlechter, aber auch besser erlebt!
Werewolves Kritik
Alle Jahre kommt es zu Supermonden, wenn der Mond am nahesten zur Erde steht. Doch bei den letzten Malen kam es zu schrecklichen Ereignissen. Die dem Mond ausgesetzten Menschen verwandelten sich in Werwölfe und sorgten eine Nacht für Chaos. Nun steht wieder ein Supermond an und CDC Forscher Wesley (Frank Grillo) muss nicht nur die Familie seines verstorbenen Bruders schützen, sondern auch noch ein Heilmittel finden. Etwas viel für eine Nacht, wenn erst einmal der Mond aufgegangen ist.
Trailer zu Werewolves
Chaos einmal im Jahr? Klingt ein wenig nach The Purge - Die Säuberung und ganz so weit hergeholt ist dieser Gedanke nicht, wurde Werewolves im Vorweld durchaus auch so beworben. Werwölfe statt Psychos und Frank Grillo mittendrin. Erfahrungen mit der Purge-Reihe hat er auch schon sammeln können, einem launigen Popcornabend steht also nichts im Weg. Man sollte seine Erwartungshaltung vor dem Film aber ein wenig einnorden. Großes Kino erwartet den Zuschauer bei Werewolves auf keinen Fall, dafür ist die Idee zu absurd und das Budget zu niedrig. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die man durchaus anerkennen kann in einem Horrorsubgenre, welches leider nicht mit Qualitätsprodukten gesegnet ist.
Positiv sticht vor allem hervor, dass der Film sich trotz seiner absurden Grundidee versucht ernst zu nehmen, nicht auf unnötige Späße setzt, für sein Budget durchaus solide Effekte auf den Bildschirm zaubert und auch der Gewaltgrad angenehm hoch ist, ohne sofort in den Splatterbereich abzudriften. Ebenfalls sind die Werwölfe durchaus gelungen, auch wenn man sich an die ungewöhnliche Schnauzenform erst gewöhnen muss, dafür punktet Werewolves aber mit vielen handgemachten Effekten und setzt nicht in jeder Szene auf den Computer. Gerade Liebhaber von praktischen Effekten kommen hier zwar nicht in jedem Moment, aber in vielen Szenen auf ihre Kosten.
Erkauft werden die positiven Aspekte aber durch eine hauchdünne Handlung, deren Verlauf man von weitem schon kommen sieht. Auch das in Werewolves eingebaute Familiendrama um Wesleys Verwandte, hätte nicht sein müssen, vor allem da sich alle Protagonisten haben, den meisten Teil der Laufzeit darin abwechseln strunzendoof zu sein. Da wird gewartet, bis man gefressen wird. Da wird Popcorn gemampft und für maximal Aufmerksamkeit durch Licht und Lärm gesucht, damit die Wölfe auch wirklich das eigene Haus als Snackoase wählen und wenn man eine Flinte in der Hand hat, wird wirklich erbarmungslos jede Holzdiele im Haus beschossen, nur um dann im echten Notfall ohne Munition dazustehen. Überhaupt hat man ein Jahr Zeit sich vorzubereiten und das Beste was einem einfällt, ist einen Tag vorher ein paar Nägel durch Holz zu hauen und Türen & Fenster zu verbrettern?
Ja, dieser Vollmond sorgt bei einigen für Haare auf den Zähnen und bei anderen für ein Vakuum im Hirn, Spaß macht es über weite Strecken trotzdem, weil wir Werwölfe lieben. Genrefans können dem Film durchaus 1-1,5 Hüte mehr geben, der Rest wird sich aber vermutlich eher schwertun mit diesem Horroractionfilm.
Wiederschauwert: 20% (60% für Werwolffans)