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Wish

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Wish Kritik

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Wish Kritik
0 Kommentare - 28.11.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Wish" ist.
Wish

Bewertung: 2.5 / 5

Asha (Arianne DeBose) ist siebzehn Jahre alt und lebt für ihre Familie. Sie lebt im Königreich Rosa, in dem jeder Wunsch in Erfüllung gehen kann. Als das Leben ihr zu viel wird, schickt sie einen Wunsch Richtung Himmel, der ihr antwortete und ihr einen kleinen leuchtenden Ball namens Star (Alan Tudyk) sendet. Zusammen mit der Ziege Valentino (auch Tudyk) begeben sich die drei auf die Reise, um gegen den bösen König Magnifico (Chris Pine) anzutreten.

Hundert Jahre Disney ein Grund zu Feiern und ein Grund zu weinen. Nun sind die polemischen Schlachtrufe das einzige, was man noch anhand des Stillen Krieges um uns herum wird wahrnehmen können. Selten haben Diskurse so viel Substanz, da wo sie hauptsächlich in diesen Zeiten geführt werden. Nun kann man aber ganz einfach mal die Frage in den Raum werfen, ob Wish nun wirklich das Werk ist, auf das man hundert Jahre gewartet hat, oder ein solches, daß Hundert Jahre gut repräsentieren kann. Nun haben es sich die Macher nicht nehmen lassen, die ein oder andere Hommage im Film unterzubringen. Von Kleidungsreferenzen über Ein Königreich für ein Lama (2000) bis hin zu Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) ist alles vertreten, was das Haus der Maus ausmacht und man muss sagen, daß das natürlich auf der Hand liegt, ein solches Sammelsurium der Referenzen ins Zentrum zu rücken. Ganz schlicht gesprochen ist Wish auch rein optisch zumindest interessant, weil er den klassischen Zeichenstil mit moderner Animation auf eine sehr interessante Art und Weise vermischt. Da ist also doch noch Kunst zu finden. Nun ist aber die Frage, ob Wish den Erwartungen gerecht werden kann, die man an ihn hat? Also, wenn man sie denn hatte.

Trailer zu Wish

Ideologisch betrachtet ist Wish ein Film für sehr, sehr seichte Gemüter. Solche, die es nicht schlimm finden, wenn sie Kontrolle an eine Person oben abgeben müssen. Nun ist das im Märchen natürlich immer so eine Sache und man muss auch dazu sagen, daß die Optionen rar gesät sind, wenn man im Feudalismus denkt. Nun bekommt Wish aber dabei ganz schnell ungemütliche Parallelen zur Jetztzeit und die Frage, die unweigerlich aufkommt, ist, was der Film über unsere Zeit sagen will. Da wird es dann aber auch schon schwierig, weil man hier mal wieder mit dem alten einfachen Kredo argumentiert, daß Herrscher dann schon in Ordnung sind, wenn sie wenigstens nett sind und allen ihr Utopia ermöglichen. Und da muss man sagen wird der Film schon äußerst dumm, weil eben völlig unklar bleibt, warum der komische Herrscher Magnifico überhaupt nur die Wünsche ausführt, die er für richtig erachtet und wenn er das ohnehin schon immer tat, warum fand ihn das Volk dann bis dato immer so toll. Ja, daß große Problem ist generell die gesamte Geschichte. Diese fühlt sich nämlich so an, als haben die Macher dahinter den ersten Drehbuchentwurf genommen und keinerlei Korrektur mehr an den Handlungsweisen der Figuren und besonders an deren Motivationen vorgenommen. Man versteht diesen Film – und ab dem Punkt wird es fast irrwitzig – kaum, obwohl er so unglaublich schlicht ist. Es gibt nämlich keinen Grund für die Konflikte in der Geschichte.

Zugegeben, die Songs und das Aussehen des Films, das funktioniert beides. Aber es bleibt eben oberflächlich und dadurch ist das auch nichts. Wish versucht hier klar zwei Dinge zu bedienen. Einerseits wird natürlich die Vergangenheit verklärt, indem Disney sich selbst als sehr kulturell offenes Unternehmen hinstellt, welches es nie war und heute eher dem Trend hinterherrennt. Gerade am wirklich propagandistisch aufgebauten Kurzfilm zu Beginn kann man das Erkennen. Andererseits hat Wish deutliche Problem darin seine Figuren zu charakterisieren, was dazu führt, daß einzig Nuancen darüber entscheiden, was die Figuren nun tun oder lassen. Klar, man könnte argumentieren, daß das dann auch dadurch entstanden ist, daß man ohnehin schon vieles davon gesehen hat, weil der Film natürlich etliche Klischees reproduziert. Doch dann sind wir nicht mehr bei einer cleveren Hommage an die Vergangenheit, sondern bei Faulheit und Arbeitsverweigerung. Und man hat auch grundsätzlich den Eindruck, als sei Wish eben nicht fertig. Als sei dies ein Film, der in einem viel zu frühen Stadium seiner Entwicklung das Licht der Welt erblickt hat. Anhand der Regisseurswahl kann man wiederum noch die ein oder andere Parallele an Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013) erkennen. So etwa, der Adlige, der sich als Böse entpuppt. Der Sidekick, der durch die Heldin erschaffen wird und so weiter und so fort. Doch leider wirkt hier alles auf Sparflamme und etwas uninspiriert.

Die Frage nach zu viel Macht für einzelne Personen stellt sich Disney ja grundsätzlich nicht. Es muss nur immer die Person sein, die ein richtig gutes Herz hat und dann ist das auch ok. So funktionieren Märchen und man muss auch sagen, daß Wish da eben in einer ewig langen Tradition steht. Das ist bei seinem Film natürlich auch irgendwo verständlich. Doch selbst wenn man will, man kann über diese großen Patzer, von denen Wish einige hat, nie ganz hinwegsehen. Dafür ist der Film einfach zu dumm um es mal in ganz einfachen Worten auszudrücken. Natürlich hat er die üblichen Hit-Mechanismen und auch im Vergleich zu Strange World (2022) ist er nicht völlig langweilig. Man kann den Film schon durchaus sehen. Aber er ist und bleibt einfach sehr schlicht, uninspiriert und einfach nicht ausgegoren.

Hundert Jahre Disney und ein Jubiläumsfilm, der nicht ganz zündet. Zu einfach, zu schlicht und darüberhinaus auch mit dem ein oder anderen ersichtlichen Plothole. Wish kann überzeugen, wenn man jedes Denken abstellt. Ob das allerdings möglich erscheint, darf bezweifelt werden.

Wish Bewertung
Bewertung des Films
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