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Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle

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Als Klopperfilme noch Spass machten

Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle Kritik

Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle Kritik
2 Kommentare - 18.12.2020 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" ist.

Bewertung: 4 / 5

Immer wieder fällt mir auf, dass die Qualität eines Prügelfilmes bei vielen Leuten auch von der Intensität oder vermeintlichen Authentizität der jeweiligen Klopperszenen abhängig gemacht wird. Getreu dem Motto: Je härter desto besser! Dass dem nicht unbedingt so sein muss, und dass es eigentlich auch immer auf andere Faktoren ankommt, wie zB die Chemie der Protagonisten, oder im schlimmsten Fall einer vorhandenen, plausiblen und vielleicht sogar halbwegs brauchbaren Story, geht manchmal ein bißchen unter.

Ein Paradebeispiel für eine Partnerschaft vor der Kamera, die mit zunehmender Dauer immer harm- und belangloser wurde, aber zu ihren Hochzeiten den meisten Actionklassikern aus Hollywood eben doch das Wasser reichen konnte, ist das kongeniale Klopperduo Hill und Spencer, mit welchem jeder aus meiner Generation (plusminus 15 Jahre) was anfangen kann, und wo auch jeder irgendwie seine persönlichen Favoriten hat (auch hier vom jeweiligen Alter und den Präferenzen des Betrachters abhängig). So ganz nebenbei konnten die beiden auch noch jeweils eine beachtliche Solokarriere vorweisen, so dass eine tatsächliche Rangliste der "besten" Filme der beiden Haudegen eigentlich gar nicht möglich ist. Da ist auf Soloseite ganz klar die Nobody Reihe zu sehen, sowie die neapolitanische Mafiakrimireihe für die ganze Familie mit Bud Spencer, hinzu kommen solche wahrhaftigen Perlen wie Mücke, Bomber und Supercop. Das alles und noch viel mehr ist mindestens jeweils ein Review wert. Bei den Partnerschaften sind natürlich die beiden ersten tatsächlichen Klamaukwestern sowie das Krokodil und sein Nilpferd hervorzuheben.

Zumeist wird vergessen, dass die beiden ja sogar ursprünglich in astreinen Italowestern zusammen angefangen hatten und sich erst mit dem Ende der Ära in eine erfolgreiche komödiantische Partnerschaft zu stehlen in der Lage waren. Relativ am Anfang dieser erfolgreichen Partnerschaft gelang ihnen ein Meisterstück, das in der Vita der beiden für mich quasi die Blaupause dessen ist, wofür die Partnerschaft der beiden steht:

Wir haben eine halbwegs brauchbare Story mit sehr wohl sozialkritischem Touch, in der die beiden zwar irgendwie herzensgut, dennoch in dieser verrohten und verdreckten Welt auch irgendwie zum Selbstschutz auch verdreckt sein müssen. Hier sind ganz klar noch die Anleihen aus dem Italowestern mit den noch gerade in diesem Jahrzehnt aufkommenden Sozialfilmen aus Italien sichtbar. Dabei ist zwar auf dem ersten Blick der Charakter von Hill der schlauere der beiden, aber das bedeutet nicht, dass er schlau per se ist: Er ist ein Schönling, der recht leichtgläubig sich auch aufs Kreuz legen lässt, er ist zwar schlauer als Spencers Charakter, aber wie man gerade gegen Ende sieht, bedeutet das alles im großen Narrativ eigentlich nicht viel.

Dementsprechend ist der ganze Film irgendwie zwar auf die ganz klar vorhandenen Starqualitäten der beiden Darsteller zugeschnitten, die hier zudem auch körperlich noch voll auf der Höhe sind, so ist Spencer beispielsweise eben nicht schon der träge Fettsack späterer Filme sondern auch optisch noch eine volle Wucht und voll im Saft stehend, daneben ist Hill auch tatsächlich der extrem blauäugige Sonnyboy mit dem Lächeln, das jede Sonne aufgehen lässt.

Die Story selbst ist recht schwer komplett zu beschreiben: Zwei Bruchpiloten stürzen im Dschungel ab und müsen sich mit dem Diamanten-und Smaragdschürfgewerbe auseinandersetzen. Dabei erleben sie so manch eine lapidare Episode und mal mehr mal weniger spannende Prügelorgien. Um auf die Einleitung meiner Kritik zurück zu kommen: Natürlich ist das alles mit einem Augenzwinkern zu verstehen und trotzdem oder gerade deswegen macht es einfach einen Riesenspass dem Treiben auf der leinwand zuzuschauen.

Die Filmmusik ist typisch Italo-englisch für jene Zeit und ein absoluter Ohrwurm, was beträchtlich zum Klassikerstatus des vorliegenden Filmes beiträgt.

Was den Film dann letztlich über die Norm hebt, ist dass er dann tatsächlich seinen sozialkritischen Touch beibehält und eben doch nicht mit einem Happy End endet. Stattdessen endet er zutiefst pessimistisch, hat aber auf Grund der üebrragenden positiven Ausstrahlung der beiden Recken und der fehlerfreien Inszenierung dennoch einen positiven Grundton am Ende.

Alles in allem ein Superfilm - und das völlig subjektiv - dessen Leichtigkeit und dennoch Ernst dieses Duo nicht mehr allzu oft erreichen wird.

Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle Bewertung
Bewertung des Films
810

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2 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
18.12.2020 17:28 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Es ist schon ewig her, dass ich einen "Spencer & Hill"-Film gesehen habe und nicht einfach nur Best-Ofs der Prügelszenen und Sprüche auf Youtube^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
18.12.2020 13:29 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Mal was anderes Superfeines :-D

Dünyayi Kurtaran Adam
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