Um 2 Uhr am frühen Freitagmorgen war der Schnitt fertig, Freitagnachmittag lief es das erste Mal über die große Leinwand: Tom Hoopers (The King's Speech) oscarverdächtiger Musicalfilm Les Misérables (nach dem gleichnamigen Buch von Victor Hugo und dem bekannten Broadway Musical von Claude-Michel Schönberg und Alain Boublil). Ein New Yorker Publikum sah die erste Vorführung und war begeistert.
Selbst jede einzelne Nummer von Les Misérables erntete Applaus und am Ende des Films gab es neben brausendem Schluss-Applaus sogar Standing Ovations. Möglichweise ist dies der erste Musicalfilm, der ein heißer Kandidat für einen Regie-Oscar sein wird. Dass Hooper bereits im letzten Jahr absahnte, muss schließlich kein Hindernis sein.
Regisseur Tom Hooper dankte in einem Interview mit The Hollywood Reporter seinen Darstellern und auch Autor Victor Hugo (1802-1885), der diese Verfilmung ja leider nicht miterleben könne. Gerade der Punkt, dass man die Original-Gesangs-Szenen, wie in der früher schon von Universal veröffentlichten Featurette angepriesen, verwendet habe, statt diese in der Postproduktion neu aufzunehmen, scheint sich nun für Hooper auszuzahlen. Diese Szenen wurden alle auch als close-ups - also nah dran - und durchlaufend gedreht, das gebe dem Film eine beeindruckende Live-Wirkung, die man sonst nur aus dem Theater kennt - und mindestens Theaterliebhabern sicher zusagen wird.
Der aufwendig inszenierte Film wartet mit einer Topbesetzung auf: Hugh Jackman als Jean Valjean, Russell Crowe als Inspektor Javert, Anna Hathaway als Fantine, Amanda Seyfried als Cosette, Helena Bonham Carter als Madame Thérnadier, Eddie Redmayne als Marius und Samantha Barks als Eponine.