Im Zuge seiner grimmigen Darbietung als dunkler Ritter in Batman v Superman - Dawn of Justice und Zack Snyder’s Justice League kommt diese Meldung dann doch ein wenig überraschend: "Nie wieder Franchise-Filme!" lässt der Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und nicht zuletzt Schauspieler Ben Affleck in einem Interview mit The Playlist wissen.
Auf die Frage zur frühen Verschiebung des Kino-Flops The Last Duel ins Streaming-Segment sagte Affleck, dass das nun einmal der Lauf der Dinge sei und Streaming den Konsum verändert habe. Allerdings habe es derartige Entwicklungen im Zuge der Film-Geschichte wiederholt gegeben und er begrüße den demokratisierten Zugang zum Filmmarkt sehr. In diesem Zusammenhang äußerte er sich als Schauspieler durchaus nachdenklich, als er darauf zu sprechen kommt, dass das Ritter-Drama gut möglich sein letzter "echter" Kino-Film gewesen sein könnte.
Affleck wolle nicht mehr in großen Franchise-Projekten mitwirken, bei denen diese extreme Form eines berechenbaren Publikums mitschwinge. Früher sei er definitiv daran interessiert gewesen und habe es gemocht, doch mittlerweile wolle er sich wieder anderen Projekten zuwenden. Dennoch sei er sich darüber im Klaren, dass die von ihm in der Zukunft favorisierten Werke immer weniger die Kinosäle füllen würden und er deshalb eher auf Streaming-Kanälen zu sehen sein werde.
Wichtiger als der Ausstrahlungskontext sei nach Meinung des umtriebigen Multi-Talents aber letztlich, dass die Leute die entsprechenden Film-Beiträge mit Begeisterung anschauen.
Einen vorerst letzten Auftritt in einem Franchise-Film werden wir von Affleck tatsächlich noch einmal in Gestalt von Gothams Cape-tragenden Wächter serviert bekommen: 2022 soll er In The Flash neben seinem Rollen-Kollegen Michael Keaton zu sehen sein.
Afflecks Einblicke in die Arbeitsweise Ridley Scotts
Mit der Mode-Persiflage House of Gucci und dem Ritter-Drama The Last Duel hat Sir Ridley Scott gleich zwei von Kritikern und Zuschauern gelobte Filme in diesem Jahr veröffentlicht. Zurecht fragt man sich, wie der mittlerweile 84-jährige Regisseur diese beiden hochkarätigen Projekte derart schnell stemmen konnte. Dazu weiß der als trunkener Graf Pierre d’Alençon bei The Last Duel in Erscheinung getretene Ben Affleck ebenfalls spannende Einblicke zu liefern:
Das einfache Geheimnis von Ridley Scott lässt sich wohl am besten wie folgt zusammenfassen: Viele Kameras und ein schneller Schnitt direkt am Ort des Geschehens. Wie Affleck aus Sicht eines Regisseurs zu berichten weiß, ist Scott in der Lage fünf oder gar sechs Kameras gleichzeitig zu dirigieren und diese so einzusetzen, dass er eine dreiminütige Dinner-Szene in weniger als drei Stunden auf unterhaltsame Art und Weise zu bändigen wisse. Das setze allerdings auch ein eingespieltes Team aus Aufnahme-Leitern, Cast, Designern und sonstigen Mitarbeitern voraus.
Es ist außerdem bekannt, dass Scott den Schnitt für die Film-Szenen parallel zum Dreh festlegt und ausführen lässt, sodass möglichst wenig kostbare Zeit vergeudet wird. Diese Arbeitsweise ist keinesfalls so ungewöhnlich, wie es zunächst den Anschein hat, schließlich können dadurch sämtliche Instanzen produktiv sein.
Schon im kommenden Monat wird Scott seine rasche Arbeitsweise erneut bei den angesetzten Dreharbeiten zum Napoleon-Film Kitbag unter Beweis stellen dürfen. Wir hoffen inständig auf ein weiteres Epos des Alt-Meisters und wünschen uns, dass Ben Affleck in Zukunft noch so einige spannende Kino-Projekte in Angriff nehmen kann.
