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The Last Duel

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"Argo" wäre heute eine Serie

Ben Affleck über die Kinozukunft: Nur noch 40 Filme pro Jahr?

Ben Affleck über die Kinozukunft: Nur noch 40 Filme pro Jahr?
7 Kommentare - Mi, 12.01.2022 von A. Seifferth
Ben Affleck zeigt sich die letzten Tage in vermehrter Plauder-Stimmung. Dieses Mal bewegt ihn die Zukunft der Filmlandschaft. Streaming-Technologien hätten das klassische Kino längst verdrängt.

So ganz scheint Ben Affleck den sensationell an den Kinokassen gescheiterten Historien-Stoff The Last Duel wohl doch nicht verarbeitet zu haben, wie er jüngst mitteilte. Im neuesten Interview mit Entertainment Weekly präsentierte sich der US-amerikanische Schauspieler nämlich von einer recht pessimistischen und ernüchternden Seite:

Kinobesuche würden immer mehr zu einem kostspieligen und seelenlosen Event. Besonders jüngere Menschen stünden im Fokus dieser Entwicklung. Jenes Publikum verliere sich nach Eindruck Afflecks aber lieber im nächsten großen Marvel-Kracher als in einem Drama wie Argo.

Affleck ist sich sicher, dass wenn heutzutage ein Drama wie Argo geplant würde, dieses sicherlich im Streaming als Serie anzutreffen wäre und nicht in den Kinos. Wenn man darüber nachdenke, dann sei diese Entwicklung äußerst rapide vonstatten gegangen. Der Oscar-Streifen kam schließlich vor nicht einmal zehn Jahren in die Kinos.

Eine ungefähre Zahlenangabe hat der Hollywood-Star für die möglichen Kino-Veröffentlichungen ebenfalls parat: Nur noch etwa 40 Kinofilme würden in Zukunft mehr oder minder direkt miteinander konkurrieren.

Der Lichtspielort werde bald nur noch von großen Franchises bzw. Superhelden- und Animationsfilmen dominiert. Zumindest für letztere Kategorie möchten wir zu bedenken geben, dass heutzutage selbst ein Pixar-Film wie Rot nur noch auf dem Streaming-Sender Disney+ veröffentlicht wird. Zwar ist der Entscheid aus marktwirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar, dennoch stimmt uns diese Strategie ebenfalls nachdenklich.

Zum Abschluss kommt Affleck noch einmal auf seine Mitwirkung beim Kinoflop The Last Duel zu sprechen: "Ich hatte bereits einige schlechte Filme, die nicht funktioniert haben." Bei diesen Projekten läge es auf der Hand, warum die Leute nicht in die Säle strömten, doch für The Last Duel könne diese Bewertung nicht gelten. Er möge das Resultat sehr und sei stolz darauf, an dem Ritterfilm mitgewirkt zu haben. Dennoch hätten sich die Zeiten für solche Projekte geändert.

Dazu bleibt uns nur noch zu sagen, dass wir zweierlei Dinge hoffen: Einerseits, dass Affleck sowohl in künstlerischer als auch in kommerzieller Hinsicht bei kommenden Filmen wie Tiefe Wasser oder Hypnotic Erfolge verbuchen kann und andererseits, dass er bei seinen Ausführungen nicht Recht behält. Vielfalt ist schließlich auch im Filmbereich wichtig!

Quelle: Comingsoon
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7 Kommentare
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JackSparrow86 : : Moviejones-Fan
12.01.2022 18:31 Uhr
0
Dabei seit: 26.01.15 | Posts: 332 | Reviews: 0 | Hüte: 7

@Raven + Shred

Ich stimme auch eher Raven zu. Es wird gern prophezeit, dass etwas Neues den Untergang von etwas Altem herbeiführt. Doch meistens ist dem nicht so. Uuuh die BluRay wird die DVD verdrängen... von wegen. Das Konsumverhalten wird sich ändern und auch Kinos werden sich verändern. Aber grundsätzlich wird es das Kino weiter geben und es wird auch ein unterschiedliches Filmangebot geben. Ich liebe die Marvelwelt, aber auch hier wird es irgendwann einen Punkt geben, an dem der Zuschauer übersättigt ist. Dann wird ein anderes Genre aufploppen und dominieren, bis es wieder abgelöst wird. Piratenfilme sind tot... Ja untot vielleicht! Fluch der Karibik hat das Genre neu belebt. Ja ist auch "nur" ein kubterbunter Disney-Blockbuster für die breite Masse. Hat aber auch den Weg für andere Filme und Serien in diesem Genre geebnet an die sich sonst vlt. niemand rangetraut hätte. Also wer weiß vlt. kommen irgendwann auch Ritterfilme wieder ganz groß in Mode...

Ganz konkret zu The Last Duel muss man halt auch sagen, dass die Vermarktung nicht gut war und der Lauf im Kino so kurz war, dass der Film gar keine Chance hatte sein Publikum zu finden. Hinzu kommt, dass wir immer noch mitten in der Pandemie stecken und die Leute dadurch noch seltener ins Kino gehen als sonst.

Bezüglich der hohen Produktionskosten und Gehälter für Hollywoodstars muss es allerdings wirklich ein Umdenken und eine Veränderung geben. Das ist ähnlich absurd wie im Fussball und einfach in keinster Weise mehr verhältnismässig. Dass dann Filme 200Mio kosten und "nur" 250Mio einnehmen und daher ein Flop sind ist eindeutig ein Fehler in der Matrix.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
12.01.2022 17:36 Uhr | Editiert am 12.01.2022 - 17:39 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.041 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Raven13 kam mir zuvor. Ich hätte die gleiche Passage rausgepickt. Die Leute sind auch vor 10 Jahren nicht zu Argo reingeströmt sondern sahen sich lieber Avengers, The Dark Knight Rises oder James Bond an.
Vor 2002 war es ähnlich, genauso wie 1992, 1982 usw.

Man merkt bei ihm eine Menge Frust, aber wenn die Zeit eines gezeigt hat, dann dass das Kino sich zu behaupten weiß. Ob nun VHS, DVD, Bluray, 3D oder aktuell Streaming. Ein Kinoerlebnis ist nochmal etwas anderes.

Zudem darf man auch alle Kinos nicht gleichsetzen. Natürlich zeigen die Multiplex-Häuser vor allem die Blockbuster. Aber kleine Programm- und Szenekinos gibt es auch heute noch in größerer Zahl und sie sind gut besucht. Man darf nur nicht erwarten, dass kleinere Filme hunderte von Millionen Dollar einnehmen. Womit nicht The Last Duel meine. Da muss man nüchtern festhalten, dass Ritter-Filme einfach einen schweren Stand haben und The Last Duel ist in seiner Erzählung auch recht speziell.

Übrigens wirken Tiefe Wasser und Hypnotic sehr spannend. Ich freue mich drauf.


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Shred : : Halbtags-Nerd
12.01.2022 16:08 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.13 | Posts: 1.810 | Reviews: 15 | Hüte: 102

Tja, das ist eben der Knackpunkt. Nischenfilme ohne Stars finden keine Beachtung, hast du aber einen Star kostet eben auch ein Film wie Joker, der absolut nicht teuer aussieht, eben seine 50 Millionen. Weil die Gagen und andere Kosten eben weiter steigen ist es kaum möglich einen kostengünstigen Film zu machen der aber auch das Publikum richtig ranzieht und damit ist eben auch die Vielfalt in Gefahr. Kinoerfolge wie Kevin allein zuhaus, Pretty Woman, Das Schweigen der Lämmer, American Beauty, also verschiedene Hits aus verschiedenen Genres wird es sicher nicht mehr geben weil, wie du selbst schreibst, so ein Film kaum noch unter 100 Mio gedreht werden kann aber das dreifache einspielen muss um wenigstens die Kosten zu decken.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
12.01.2022 15:41 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Shred

Die gigantischen Milliarden-Erfolge von heute gab es z. B. in den 90ern praktisch gar nicht. Damals waren 200 bis 300 Mio schon gute Ergebnisse. Heute WIRKT es nur so, als wären Filme, die 200 Mio. Dollar einnehmen, kein Erfolg, doch eigentlich ist der Erfolg von kleineren Filmen mit 100 bis 200 Mio. heute genauso gut wie damals. Wenn Nischenfilme allerding 100 bis 200 Mio. Dollar kosten, dann ist das die eigene Schuld der Produktionsstudios.

Schau dich mal bei BoxOfficeMojo.com um, dann siehst du, dass im Bereich 100 bis 500 Mio. Dollar Umsatz auch heute immer noch Vielfalt herrscht, nur eben mit dem Unterschied, dass es heutzutage auch öfter mal Milliarden-Erfolge gibt, was damals einfach extrem selten war.

https://www.boxofficemojo.com/year/world/1997/

Aber auch heute gibt es viele erfolgreiche Nischenfilme. Wenn ein Nischenfilm aber 150 Mio. Dollar kostet, dürfte klar sein, dass der kein Kassenerfolg wird, denn ein höheres Budget bedeutet nicht gleich auch erhöhtes Interesse.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Shred : : Halbtags-Nerd
12.01.2022 13:32 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.13 | Posts: 1.810 | Reviews: 15 | Hüte: 102

@Raven13

aber selbst in den von dir angesprochenen Jahrzehnten herrschte dennoch Vielfalt was den Erfolg an den Kinokassen angeht. Zwar gabe es Genres die dominierten wie zB "Western", aber dennoch gab es Kassenerfolge aus jeder Kategorie. Das ist heute aber wie Affleck ganz richtig erkennt, anders. Wenn es nicht gerade aus dem Superheldengenre oder speziell aus dem Hause Marvel kommt, bleiben die ganz großen Zahlen aus und wenn man sich mal ansieht was Spider-Man einspielt und wieviele Filme aus anderen Genres in letzter Zeit regelrecht abgesoffen sind, sehe ich da schon das Szenario welches Affleck befürchtet.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
12.01.2022 13:04 Uhr | Editiert am 12.01.2022 - 13:05 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

"Kinobesuche würden immer mehr zu einem kostspieligen und seelenlosen Event. Besonders jüngere Menschen stünden im Fokus dieser Entwicklung. Jenes Publikum verliere sich nach Eindruck Afflecks aber lieber im nächsten großen Marvel-Kracher als in einem Drama wie Argo."

Hach ja, die typische Aussage, dass früher ja alles beser war. Dabei stimmt das, was Affleck da behauptet, überhaupt nicht. Ob in den 50ern, 60ern, 70ern, 80ern, 90ern, es war schon immer so, dass es Filme gab, die viele Zuschauer angesprochen haben und viel Geld eingespielt haben, während viele andere Filme floppten, obwohl diese Filme vielleicht sogar eine höhere Qualität hatten. Der Zeitgeist und auch die Gesellschaft bestimmt, welche Genres gerade besonders beliebt sind und welche nicht. Und Filme mit leichter Kost sprechen naturgemäß mehr Menschen an, als Filme, die dramatisch, komplex oder bedrückend sind.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Mindsplitting : : Moviejones-Fan
12.01.2022 12:22 Uhr
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Dabei seit: 18.12.14 | Posts: 1.042 | Reviews: 0 | Hüte: 49

Naja, ich kann da nur für mich selbst sprechen:

Wenn ich ins Kino gehe, dann mit 3-4 Kumpels. Wenn man aber mit 3-4 Leuten geht, dann sucht man etwas aus, das ALLEN gefällt. Und was gefällt "allen"? Richtig, Popcornkino. Ganz selten ist mal was abseits des Popcornkinos dabei auf das alle Lust haben. Ich könnte mir vorstellen das es vielen Kinogruppen so geht.

Dann muss man auch noch dazu sagen, das Streamingdienste für Filme wie the Last Duel wohl auch ein Segen sein können. Denn Streamingdienste leben nicht von "einem Film", sondern von einem reichhaltigen und Abwechslungsreichen Portfolio. So macht man fürs Streaming vielleicht eher mal ein "Nischenprodukt" um die Palette zu erweitern als fürs Kino als Standaloneprodukt.

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