Rotzfrech gelogen - Star Trek Into Darkness
Diese Geschichte ist uns gut in Erinnerung geblieben. Schon weit im Voraus kam der Verdacht auf, dass Benedict Cumberbatch in Star Trek Into Darkness keinen Geringeren als Khan Noonien Singh mimt, den Star Trek-Bösewicht schlechthin. "John Harrison"? Wer’s glaubt... Aber J.J. Abrams wollte die Fans von dieser Theorie abbringen, damit der große Moment im Kino nicht frühzeitig ruiniert ist, und wählte die Holzhammer-Methode: Er log. Die Khan-Gerüchte blockte er mit einem entschiedenen "Stimmt nicht" ab, obwohl er es besser wusste. Und das nicht nur einmal. Cumberbatch spielte das Spielchen mit. Ziemlich platt, aber effektiv, wenn wir an das allgemeine Raunen zurückdenken, das durch den Kinosaal ging, als "Harrison" seinen wahren Namen nennt.
Abrams trieb es sogar noch weiter: Als er die Presse am Star Trek Into Darkness-Set zu Besuch hatte, führte er sie hinters Licht, indem er eine alternative Version einer Szene zeigte: der, in der Cumberbatch und Kirk (Chris Pine) in ihren Raumanzügen durchs All düsen, die im fertigen Film nach der Enthüllung kommt. Dort ist schon von "Khan" die Rede, in der manipulierten "Presse-Version" wurde es dagegen durch "Harrison" ersetzt, um den Twist nicht auffliegen zu lassen. Letztlich schadete die Heimlichtuerei (und Schwindelei) dem Film mehr, als dass sie ihm half, und Abrams selbst gestand sich im Nachhinein ein, dass es ein Fehler war. Es wäre wahrscheinlich doch klüger gewesen wäre, von vornherein zu sagen, dass Khan Khan ist, gab er reumütig zu. Aber er meinte es ja nur gut mit uns.
Mitwirken verschwiegen - Sieben
Klar, der Schocker schlechthin ist bei Sieben der grausige Inhalt des Pakets, das Brad Pitt am Ende öffnet. Für die Kinobesucher im Jahr 1995 gab es aber noch einen anderen, der sich ein paar Minuten früher ereignet: die Offenbarung, dass Kevin Spacey den gesuchten Serienkiller John Doe darstellt. Als Sieben ins Kino kam, wusste nämlich noch keiner, dass er überhaupt mitspielt.
Pitt und Morgan Freeman sind die Protagonisten des Films und dem Mann auf der Spur, der mit seinen Morden die sieben Todsünden in Szene setzt. Nicht zu wissen, wer es ist, macht gerade den Reiz an der Sache aus und trägt in hohem Maße zum Spannungsaufbau bei. Hätte Spaceys Name im Vorspann, in den Trailern und auf den Postern gestanden, hätte man förmlich darauf gewartet, dass er sich blicken lässt. Und wäre schnell darauf gekommen, dass er derjenige welcher sein muss, da er es ja fast bis zum Schluss nicht tut. Spacey selbst war es, der vorschlug, ihn aus dem Marketing und dem Vorspann rauszuhalten, um die Enthüllung umso schockierender zu machen. Nicht seine schlechteste Idee.
(Fast) keinem was erzählt - Star Wars: Episode V
"Ich bin dein Vater!" - "Neeeeeiiiiinnnnn!" Heute gehört es zum Allgemeinwissen, aber damals, als Star Wars: Episode V - Das Imperium schlägt zurück noch ganz frisch im Kino lief, schockte es nicht nur den armen Luke Skywalker (Mark Hamill), sondern auch alle, die es vom Kinosessel aus miterlebten. Sicherlich einer der berühmtesten Momente der Filmgeschichte, wenn nicht der berühmteste, und als hätte er es geahnt, wollte George Lucas ihn sich auf keinen Fall nehmen lassen. Darum betrieb er enormen Aufwand in Sachen Geheimhaltung.
An dem Tag, an dem diese Szene gedreht wurde, waren gerade mal drei Leute eingeweiht: Lucas natürlich, Regisseur Irvin Kershner und Hamill, den Kershner kurz vorher beiseite nahm und ihm die Wahrheit erzählte - mit der Warnung, dass sonst nur er selbst und Lucas Bescheid wüssten. Wenn es also rauskäme, wäre sofort klar, wer der Schuldige ist. Hamill jedoch hielt dicht, und der Rest ist Geschichte. Ihr fragt euch, wie das Geheimnis während des Drehs aufrechterhalten werden konnte? Nun, gefilmt wurde die Szene genau so, wie wir sie kennen. Es gab nur einen großen Unterschied: Der Schauspieler, der Darth Vader spielte, sagte "Obi-Wan killed your father" statt "I am your father". Erst in der Postproduktion wurde dann der korrekte Satz drübergelegt. Alle ausgetrickst!