Die Verfilmung von Crossed, dem berüchtigten Horror-Comic von Garth Ennis, ist in Arbeit, und sie könnte Maßstäbe in Sachen Brutalität setzen. Regie führt Rob Jabbaz (The Sadness), das Drehbuch stammt von Ennis selbst. Gemeinsam versprechen sie eine kompromisslose Adaption eines Stoffs, der lange als unverfilmbar galt.
Warum unverfilmbar?
Crossed spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der ein geheimnisvoller Virus Menschen in sadistische, enthemmte Psychopathen verwandelt. Die Infizierten tragen ein blutiges Kreuz im Gesicht – das einzige äußere Anzeichen einer inneren Verwandlung: Sie verlieren nicht ihren Verstand, sondern ihre moralischen Grenzen. Was folgt, ist eine Orgie der Gewalt, bei der Mord, Vergewaltigung, Folter und Kannibalismus alltäglich werden – bewusst geplant, genossen und ohne Reue ausgeführt.
Im Gegensatz zu klassischen Zombie-Geschichten sind die Crossed nicht stumpfe Monster, sondern intelligente Sadisten. Genau diese bewusste Grausamkeit ist der Kern der Geschichte, und das, was sie so schwer verdaulich macht. Die Darstellung absoluter Gewalt gegen Frauen, Kinder und Tiere sorgte schon im Comic für heftige Kontroversen, und machte Crossed zu einem Phänomen. Denn gleichzeitig sind mehrere der Geschichten richtig gut geschrieben, es sind keine 0815 - Geschichten.
Crossed gilt als eine der härtesten Serien des Comic Mainstreams.
Gedreht wurde bereits, der Film befindet sich in der Postproduktion. Ein Startdatum steht noch aus, 2027 gilt als möglich. Mit einem Budget von nur rund 2–3 Mio. US-Dollar und einem Ensemble rund um Devin Druid und Ash Santos will Crossed anscheinend kein großes Risiko eingehen – sondern ein Härtetest sein, wie weit Kino gehen kann.
Wenn der Film dem Comic treu bleibt, könnte Crossed alles Dagewesene in den Schatten stellen, brutaler als The Boys, düsterer als The Walking Dead. Die Frage ist nicht, ob es hart wird, sondern wie hart. Und ob ihr so etwas überhaupt sehen möchtet?