Heute werden die US-Zuschauer bei CBS sehen können, wie die Serienadaption von Stephen Kings Bestseller "Under the Dome" das desaströse Kuppelphänomen, das die fiktive Kleinstadt Chester's Mill einschließt, einleitet. In einem Interview verriet der bereits aus Breaking Bad als DEA-Cop Hank bekannte Darsteller Dean Norris für Nicht-Buchkenner, was wir von seinem "Big Jim"-Charakter zu erwarten haben und plauderte auch über die im August bei AMC anrollenden Finalfolgen von Breaking Bad.
Big Jim Rennie sei in Under the Dome ein doppeldeutiger Charakter, so Norris, einerseits liebe er seine Stadt, andererseits sei er durchaus als psychopathisch und amoralisch einzustufen. Ob auch immoralisch sei eine andere Frage. Stephen King habe ihm gesagt, er sei Dick Cheney. In der Serie liest Big Jim zudem Winston Churchills Biografie... Während alle aufgrund der Kuppel durchdrehen würden, sehe Big Jim es so, dass nun seine Zeit gekommen sei. Sein Charakter mache Spaß, so Norris, denn im Gegensatz zu den anderen Figuren habe er mit allen anderen sehr unterschiedliche Interaktionen, während diese eher nur mit wenigen Personen, in kleinen verschiedenen Gruppen miteinander zu tun hätten.
Vor allem sein Sohn habe unter Big Jim zu leiden, erklärte Norris, denn während Big Jim sich allen anderen gegenüber vorerst charmant verhält, bekommt Junior Rennie (Alexander Koch) seine teuflische Seite ab. Während dieser eigentlich nur endlich mal ein "Ich liebe dich" hören will, bekomme er von seinem Dad nur ein "Reiß dich zusammen, Pussy" als Antwort. Es gebe zwar eine Umarmung der beiden in der ersten Episode, doch man kann sich fragen, ob das nicht die erste überhaupt in Juniors Leben sein könnte.
Big Jim sei bezüglich des Mottos der Show, Faith, Fear, Facism, der faschistische Part. Wer The Walking Dead kennt, fühlt sich hier sicher nicht umsonst an den Governor erinnert... allerdings sei er zu Beginn eben noch sehr charmant und schaffe es so auf geschickte Weise, Leute auf seine Seite zu ziehen, wie zum Beispiel Barbie (Mike Vogel), indem er schmeichelnd sagt, hey, wir brauchen einen guten Mann in dieser Lage, der hilft, für Ordnung zu sorgen, und allgemein, indem er den Menschen in der Stadt ständig klarmacht, dass man nun zusammenhalten müsse. Er sei eben anfangs ein Charakter, den man als Zuschauer mögen kann, so dass die Wendung umso härter daher komme, wenn er sich dann als Macht besessener bad guy entpuppt.
Norris hat die Stephen King-Romanvorlage vorher nicht lesen wollen, er will den Charakter nur aus den Skripts erschaffen und mit Gesprächen der Under the Dome-Macher zu seiner Figur - sicher nicht falsch, da auch die Serie insgesamt vom Buch abweichen wird, wie schon vorausgesagt wurde. Im Übrigen sehe er es, wie die Macher schon sagten, dass die Serie etwas zeige, was aus einer Gesellschaft im Katastrophenfall wird und wie sie jetzt im Grunde schon längst ist. Die Show werde sehr dark werden, auch psychologisch betrachtet.
Bezüglich Breaking Bad ist Norris der Meinung, dass uns die besten Folgen der Methdealer-Serie erwarten würden, das Geheimnis sei nun auf dem Tisch, die Bombe geplatzt, und jetzt stehe der Hank-Walt-Showdown an. Hank werde sich nicht nur fertig machen, es nicht vorher erkannt zu haben und könnte eventuell seinen Job verlieren, er muss sich auch fragen, inwiefern er sich mit strafbar gemacht hat. immerhin hat Hank Geld von Walt (Bryan Cranston) angenommen, auch wenn er nicht wusste, woher Walt es hatte.
Natürlich verriet Dean Norris nicht, wie Breaking Bad ausgeht. Aber erst sehen ihn US-Zuschauer ab heute in Under the Dome. Ein Deutschlandstart ist noch nicht bekannt.
