Update vom 15.08.2018: Für Regisseur Jon M. Chu (G.I. Joe - Die Abrechnung) ist In the Heights eine Art Herzensprojekt, nicht zuletzt deshalb, weil er die Geschichte von Immigranten, die den American Dream träumen, nur allzu gut kennt. Er habe nach einer Story gesucht, die ihm persönlich etwas bedeutet, erklärt er. Der Übergang von einer Show zu einem Film sei schwierig, aber Chu glaubt, dass sie eine tolle Kombination gefunden haben. Und es sei schön, bei Warner Bros. zu sein, dem Studio hinter seinem aktuellen Film Crazy Rich.
Inspiration holt sich Chu nicht nur bei anderen Musicals: Er denke manchmal an Do the Right Thing, einen Film, der zwar kein Musical sei, aber einen sehr coolen Vibe habe und einige Wahrheiten sage, das alles in dieser poppigen visuellen Welt, die er liebe. Oder an Der Stadtneurotiker mit seiner Verspieltheit und der Freiheit, richtig interessante Sachen machen zu können (auf der Leinwand malen oder die vierte Wand durchbrechen), ohne dass es eine typische Lovestory ist. Ein bisschen davon soll seine In the Heights-Verfilmung haben.
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Update vom 14.06.2018: Einen US-Kinostart hat Warner Bros. seinem In the Heights-Film auch gleich zugewiesen, den 26. Juni 2020.
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Bevor er mit "Hamilton" seinen zweiten Broadway-Hit landete, schuf der mittlerweile allseits bekannte und beliebte Lin-Manuel Miranda gemeinsam mit Quiara Alegría Hudes das Musical "In the Heights". Darin spielte er einen Bodega-Besitzer in Washington Heights, der plötzlich reich wird und fortziehen will, bis ihn die Anziehungskraft seines überwiegend spanisch-amerikanischen New Yorker Viertels und der Menschen dort innehalten lassen.
Das Musical gewann vier Tony Awards und machte Miranda zur großen Nummer. Nun soll es verfilmt werden. Okay, streng genommen nicht erst jetzt, sondern schon seit Längerem. Miranda und Hudes konnten die Filmrechte von der Weinstein Company loseisen, nachdem der Sex-Skandal um Produzent Harvey Weinstein publik geworden war. So kamen sie wieder auf den Markt, und in der ersten Maiwoche fand eine hitzige Bieterschlacht statt. Aus der ist Warner Bros. siegreich hervorgegangen, 50 Mio. $ blättert man für In the Heights hin.
Jon M. Chu, der Regie führen soll, und Hudes, die das Drehbuch geschrieben hat, pitchten das Projekt selbst, wobei sich ihnen Miranda per Telefon zugeschaltet anschloss. Neben Warner Bros. gaben auch 20th Century Fox, Paramount Pictures, Sony Pictures, Disney, Netflix und Apple Gebote ab, also fast alles, was Rang und Namen hat. Die Interessenten bekamen einen ersten Einblick ins Skript und aktivierten ihre Marketingabteilungen, um zu beschreiben, wie sie den In the Heights-Film vermarkten würden. Mehrere Studios putzten ihr Studiogelände sogar so heraus, dass es Szenen aus dem Film ähnelte.