Namen sind nicht immer Schall und Rauch, im Gegenteil, manchmal sind sie sehr wichtig. Gerade dann, wenn man seinen Traum von einer ruhmreichen Hollywood-Karriere leben will.
Deshalb haben sich - ohne dass wir es ahnen und meist schon ganz zu Beginn ihrer Karriere - so viele Schauspieler Künstlernamen zugelegt, unter denen sie berühmt und die längst zu ihren offiziellen geworden sind. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie ihr gleich sehen werdet. Macht euch auf Überraschungen gefasst und seid gewarnt - denn herauszufinden, dass einige der größten Namen in Hollywood gar nicht so heißen, kann unter Umständen ein klein wenig erschütternd sein. ;-)
Nicolas Cage
Realer Name: Nicolas Kim Coppola
Nicolas Cage stammt aus einer Filmemacher-Familie, sein Onkel ist der große Regisseur Francis Ford Coppola. Um nicht den Anschein von Vetternwirtschaft zu erwecken oder gar wirklich wegen seines berühmten Nachnamens bevorzugt zu werden und um sich selbst einen Namen zu machen, machte er sich buchstäblich selbst einen Namen: einen Künstlernamen nämlich, der teils von Komponist John Cage und teils vom Marvel-Superhelden Luke Cage inspiriert sein soll.
Michael Caine
Realer Name: Maurice Joseph Micklewhite
Obwohl Maurice Micklewhite auch einen netten Klang hat, nutzte Michael Caine zu Beginn seiner Karriere den Künstlernamen "Michael White". Bis er erfuhr, dass es in London bereits einen Schauspieler namens Michael White gab, und sich auf die Schnelle einen neuen einfallen lassen musste. Er sah sich von der Telefonzelle aus nach Inspiration um - und bemerkte, dass gerade der Kriegsfilm Die Caine war ihr Schicksal im Kino lief, noch dazu mit seinem Idol Humphrey Bogart...
Jamie Foxx
Realer Name: Eric Marlon Bishop
Bevor er Schauspieler und Oscargewinner wurde, tingelte Eric Marlon Bishop als Stand-up-Comedian durch die Clubs von Los Angeles. Und als er herausfand, dass die weiblichen Comedians oft vor den männlichen auf die Bühne durften, änderte er seinen Namen kurzerhand in Jamie Foxx - "Jamie" wegen der geschlechtlichen Mehrdeutigkeit, da er mit seinen Auftritten nicht so lange warten wollte, und "Foxx" als Tribut an den afroamerikanischen Comedian Redd Foxx.
Whoopi Goldberg
Realer Name: Caryn Elaine Johnson
Bei Whoopi Goldberg kann man sich fast schon denken, dass dies nicht ihr echter Name ist. Der ist deutlich unauffälliger, aber von Caryn Johnson verabschiedete sich früh in ihrer Karriere. Ihren flippigen Vornamen, der vom englischen Wort für "Furzkissen" - "whoopee cushion" - herrührt, verdankt sie ihren legendären Flatulenzen, während sie ihren jüdischen Nachnamen von ihrer Mutter bekommen haben soll, da die dachte, dass er ihr beruflich gute Dienste leisten würde.
Michael Keaton
Realer Name: Michael John Douglas
Achtung, hier wird es ein wenig verwirrend. Da die Regeln der Screen Actors Guild vorschreiben, dass keine zwei Mitglieder denselben Namen haben dürfen, und es schon einen Schauspieler namens Michael Douglas gab, musste Michael Douglas, der Zweite, seinen ändern. Heraus kam Michael Keaton. Nicht etwa, weil er in Diane Keaton vernarrt war oder den großen Buster Keaton verehrte, vielmehr soll er diesen Künstlernamen ganz willkürlich ausgewählt haben.
Ben Kingsley
Realer Name: Krishna Pandit Bhanji
Die Mutter Engländerin jüdisch-russischer Abstammung, der Vater in Kenia geboren und indischer Abstammung. Mehr kultureller Mischmasch geht kaum, und aus Sorge, dass ihm sein nicht-englischer Geburtsname womöglich zum Nachteil gereicht, wählte er den Künstlernamen Ben Kingsley. "Ben" vom Spitznamen seines Vaters, "Benji", abgeleitet und "Kingsley" von dem seines Großvaters väterlicherseits, eines Gewürzhändlers, der sich "King Cloves" nannte.
Natalie Portman
Realer Name: Neta-Lee Hershlag
Als Kind eines israelischen Vaters und einer jüdisch-amerikanischen Mutter in Jerusalem geboren, zog die dreijährige Neta-Lee Hershlag mit ihren Eltern in die USA. Kurz nachdem sie (als nun Zwölfjährige) die Rolle in Léon - Der Profi ergattert hatte, die ihren Durchbruch bedeuten sollte, machte sie den Geburtsnamen ihrer Großmutter zu ihrem Künstlernamen, der Privatsphäre wegen und um die Identität ihre Familie zu schützen. Heute kennen wir nur noch Natalie Portman.
Joaquin Phoenix
Realer Name: Joaquin Rafael Bottom
Man könnte denken, dass Joaquin Phoenix seinen Nachnamen geändert hat, um namenstechnisch nicht am Po zu sein, aber es waren seine Eltern, die "Bottom" gegen "Phoenix" tauschten - als Symbol des Neuanfangs, nachdem sie sich 1978 von der Sekte Children of God abgewandt und in den USA niedergelassen hatten. Zu dieser Zeit begann der kleine Joaquin auch, sich "Leaf" zu nennen, im Einklang mit den naturbezogenen Vornamen seiner Geschwister (wie River Phoenix).
Charlie Sheen
Realer Name: Carlos Irwin Estévez
Nicht nur beruflich, sondern auch namentlich trat Carlos Estévez in die Fußstapfen seines Vaters, Ramón Gerard Antonio Estévez. Nachdem der sich in Martin Sheen umbenannt hatte, nahm er dessen neuen Nachnamen und als Vornamen die anglisierte Version seines eigenen an - Charlie Sheen war geboren! Sein älterer Bruder hingegen beließ es bei Emilio Estévez, da er nicht immer als Martin Sheens Sohn gesehen werden wollte und stolz auf seine spanischen Wurzeln war.
Sigourney Weaver
Realer Name: Susan Alexandra Weaver
Schon als Jugendliche war unsere Alien-Heroine, damals oft "Susie" oder "Sue" genannt, sehr hoch aufgeschossen und überragte ihre Altersgenossen. Sie fühlte sich zu groß für so kurze Namen und suchte sich deshalb einen neuen Vornamen aus. Fündig wurde sie bei "Der große Gatsby", wo sie auf eine "Mrs. Sigourney Howard" stieß, eine Nebenfigur in F. Scott Fitzgeralds Roman-Klassiker. Und schwups, wurde aus Susan Sigourney Weaver. Passt doch auch viel besser.