Klingt mehr nach Unwetterfront als eitel Sonnenschein. Mehrere Male schon wurde der Sci-Fi-Actionthriller Geostorm, der jetzt am 19. Oktober 2017 starten soll, verschoben, aber damit nicht genug der Rückschläge: Zwei Jahre nach Abschluss der Dreharbeiten musste er noch mal in die Nachdrehs, und es waren keine unerheblichen.
Als der Film bei Test-Screenings im Dezember 2015 unterdurchschnittlich abschnitt und als ausbaufähig bewertet wurde, entschieden Warner Bros. und Skydance Media (durch Terminator - Genisys ohnehin gebeutelt), dass er noch Zeit braucht. Anfang 2016 zog man dann Pirates of the Caribbean-Produzent Jerry Bruckheimer hinzu. Die Nachdrehs fanden vom 3. bis 14. Dezember in Louisiana statt und umfassen gravierende Änderungen.
Neue Charaktere, darunter eine Wissenschaftlerin, wurden hinzugefügt und umgekehrt auch Figuren aus dem Skript gestrichen. Laeta Kalogridis (Shutter Island) schrieb die neuen Drehbuchseiten. Die Rolle von Katheryn Winnick (Vikings) wurde neu besetzt, auch bei den visuellen Effekten und der Musik gab es noch einiges zu tun. Bis zu 15 Mio. $ sollen in die Nachdrehs gesteckt worden sein. Und weil Dean Devlin, der Co-Autor/Produzent von Filmen wie Independence Day oder Stargate, der mit Geostorm sein Regiedebüt feiert, dafür nicht zur Verfügung stand, sprang Judge Dredd-Regisseur Danny Cannon ein. Unter Bruckheimers Aufsicht leitete er die Nachdrehs.
Studio-Insider spielen sie natürlich herunter, ist doch alles halb so wild. Die hohen Kosten sollen nur dadurch zustande gekommen sein, dass der internationale Cast so lange nach Drehende wieder zusammengetrommelt werden musste. Aber die vom Hollywood Reporter aufgedeckten Details sprechen eine andere Sprache und machen deutlich, dass bei Geostorm sehr viel mehr im Argen liegt. Oder lag, sofern es korrigiert werden konnte.
Im Film lässt sich Gerard Butler ins Weltall schießen, um zu verhindern, dass Satelliten, die das Erdklima kontrollieren, einen Sturm von epischen Ausmaßen verursachen. Gleichzeitig bekommen er und sein entfremdeter Bruder Wind davon, dass ein Attentat auf den US-Präsidenten geplant ist. Letzteres sollte für Butler kein Problem darstellen, in Olympus Has Fallen - Die Welt in Gefahr und London Has Fallen hat er das amerikanische Staatsoberhaupt ja schon zweimal gerettet.