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Unser Bericht von der größten Videospielmesse der Welt

Gamescom 2019: Unsere Nachbesprechung

Gamescom 2019: Unsere Nachbesprechung
0 Kommentare - Di, 27.08.2019 von Moviejones
Auch in diesem Jahr waren wir wieder auf der Gamescom in Köln unterwegs. Ein paar Tage später möchten wir euch einen Überblick über einige der wichtigsten Spiele der Messe bieten.

Das 10-jährige Jubiläum im letzten Jahr war für die Veranstalter der Gamescom kein Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Auch in diesem Jahr war man darum bemüht, das Erlebnis Gamescom auf ein immer neues Level zu heben.

Und so gab es zum ersten Mal in diesem Jahr die Eröffnungsshow "gamescom: Opening Night Live" mit 1.500 Zuschauern vor Ort und moderiert von Geoff Keighley. Neben zahlreichen Publishern wie Activision, EA, Square Enix, Sony und Microsoft waren mit Hideo Kojima auch Größen der Gamesbranche auf der Bühne um dem Publikum das Neueste vom Neuesten zu präsentieren. Weltpremieren gab es dabei viele, doch so richtig große Neuankündigungen fanden sich kaum darunter.

So wurde eine Fortsetzung zu Little Nightmares angekündigt oder erstes Gameplay zu Need for Speed Heat und Predator: Hunting Grounds gezeigt. Und natürlich brachte auch Hideo Kojima einige neue Eindrücke zu seinem Spiel Death Stranding mit.

Dass die Gamescom als immerhin größte Videospielemesse der Welt nun auch eine passende Eröffnungsshow hat, ist nur konsequent und der Vergleich zur E3 sicher nicht ungewollt. Weltweit sahen sich über 500.000 Zuschauer das Event im Livestream an. Und auch an den kommenden Tagen blieb das weltweite Interesse im Netz erhalten: Unter anderem über der neuen Digitalplattform "gamescom now" wurden Videoinhalte von der Gamescom weit mehr als 100 Mio. mal abgerufen.

Doch auch bei der Messe selbst ist man im inzwischen 11. Jahr bemüht, die Dinge zu verbessern und vor allem zu vergrößern. So kam in diesem Jahr die Halle 11.3 als Event Area neu hinzu und die Gesamtfläche der Messe wurde von 201.000 auf 218.000 m2 vergrößert. Die beliebte Indie-Area bekam in Halle 10.2 ein neues Zuhause, so dass sich hier Hunderte unabhängige Entwickler mit noch mehr Platz den Besuchern präsentieren konnten.

Insgesamt waren in diesem Jahr 373.000 Besucher auf der Gamescom und damit nochmal knapp mehr als im letzten Jahr. Die Botschaft ist ganz klar: Die Messe positioniert sich weiter als weltweit größte Messe für Videospiele und ist immer mehr auf dem Weg, auch zur wichtigsten zu werden. Die E3 hat schon in den letzten Jahren deutlich zu kämpfen, dieses Jahr war zudem Sony erstmals überhaupt nicht vertreten. Der aktuelle Trend geht klar dahin, dass die Publisher ihre Neuigkeiten mit eigenen Events (Bethesdas QuakeCon) oder Streams (Nintendo Direct) präsentieren, eine E3 ist dafür einfach nicht mehr zwingend notwendig.

Zur Gamescom kommen sie jedoch alle: Rund 1.150 Aussteller aus über 50 Ländern waren auch in diesem Jahr wieder dabei, darunter natürlich alle Großen der Branche wie Nintendo, Sony, Microsoft, EA und viele mehr. Doch Zahlen sind das eine, schauen wir mal wie sich die Gamescom in diesem Jahr geschlagen hat.

Die Spiele

Mit Hideo Kojima gab es hohen Besuch auf der Gamescom. Er präsentierte auf der Opening Night Live neues Material zu seinem neuen Spiel Death Stranding und war auch auf der Messe selbst zugegen und gab fleißig Autogramme. Death Stranding war sicherlich eines der Highlights der Messe und darf als Leuchtfeuer der Videospiele betrachtet werden. Doch hierfür müssen wir kurz etwas ausholen und auf andere Spiele eingehen:

Natürlich waren auch beliebte Reihen mit neuen Teilen vor Ort, wie FIFA 20, PES2020, Call of Duty: Modern Warfare, Ghost Recon: Breakpoint und wie sie alle heißen. Es sind Spiele, die nahezu jährlich einen neuen Teil erhalten, was durchaus kritisch gesehen werden kann. Denn ja, es gibt immer wieder kleine Veränderungen, Anpassungen, neue Maps und neue Gesichter auf dem Cover, aber im Kern bleiben es im Grunde durchgehend dieselben Spiele. Man könnte sagen, dafür würde auch ein DLC ausreichen oder ein Update, denn mehr wäre in den meisten Fällen wohl auch nicht erforderlich, aber das würde natürlich nicht so viel Geld einbringen.

Und dann wäre da noch der Trend, den wir zuletzt auch in der Filmbranche reichlich sahen: Remakes. Spiele, die es früher bereits schon einmal gab, wie Final Fantasy VII oder The Legend of Zelda: Link´s Awakening, kommen in neuem Glanz und Design wieder.  Und genau deswegen muss man geradezu positiv auf etwas wie Death Stranding reagieren, denn es ist ein neues Spiel, eine neue Idee. Was genau diese ist, weiß aktuell wohl höchsten Kojima selbst, denn eines ist das Spiel definitiv: Merkwürdig, verwirrend, eigenartig. Man reist als Norman Reedus durch eine postapokalyptische Welt, liefert Pakete aus und hat dabei ein noch ungeborenes Baby an sich gebunden, welches als eine Art Detektor gegen die Gefahren dieser Welt dienen soll, welche aus dem Totenreich selbst zu stammen scheinen. Ob das am Ende Interessant ist und Spaß machen wird, steht noch in den Sternen. Aber es wirkt innovativ und ist definitiv mal nichts, was man jedes Jahr spielt.

Kritisch hinterfragen muss man jedoch die Präsentation auf der Messe. Denn das, was den Besuchern gezeigt wurde, die zuvor dafür unter Umständen Stunden anstehen mussten, war nahezu das Gleiche, was jedem auf der Opening Night Live gezeigt wurde und was für Jedermann im Internet verfügbar ist. Einzig eine neue Szene am Ende wurde hinzugefügt. Das hätte man besser machen können.

Noch etwas zu den anderen genannten Spielen: Hier wird es sicher viele andere Meinungen geben, wir selbst waren zum Beispiel von Link´s Awakening geradezu begeistert. Doch gerade FIFA 20 ist ein gutes Beispiel für unseren Punkt: Ja, es gibt jetzt mit dem Volta-Modus Straßen- und Hallenfußball. Aber das war es eben auch. FIFA 20 ist nahezu das gleiche Spiel wie FIFA 19. Nur eben mit Straßen- und Hallenfußball. Dies hätte man problemlos als DLC anbieten können statt es als ein komplett neues Spiel rauszubringen. Ändern wird sich an dieser Politik sicher so schnell nichts, solange die Kunden weiter fleißig kaufen.

Wo wir EA gerade schon kritisieren: Wo war eigentlich Star Wars Jedi: Fallen Order? Weder gab es eine spielbare Demo noch neues Videomaterial. Das Spiel erscheint bereits im November, die Gamescom war daher die letzte große Möglichkeit, das Spiel zu präsentieren. Star Wars-Fans hatten es in den letzten Jahren nicht leicht mit EA, wurden sie doch nicht gerade mit guten Videospielen überhäuft. Im Falle von Star Wars: Battlefront 2 versucht man immer noch Schadensbegrenzung und Wiedergutmachung zu leisten. Gerade angesichts dessen ist es umso verwunderlicher, das EA so gar nichts zum neuen Spiel gezeigt hat und natürlich stellt sich einem direkt die Frage, ob eventuell etwas mit dem Spiel selbst nicht stimmt und es überhaupt den Release-Termin im November einhalten kann.

Zwischen den Generationen

Die ganz großen Highlights gab es in diesem Jahr nicht, was vor allem am nahenden Ende der aktuellen Konsolengeneration liegen dürfte. Die kommende PlayStation 5 und die neue Xbox Scarlett werden das kommende Jahr sicherlich prägen und dann wird es auch wieder große Spielenamen geben. Doch aktuell herrscht eine gewisse Zurückhaltung. Warum auch ein neues Spiel für die PS4 oder XboxOne ankündigen, wenn schon in einem Jahr die neuen Konsolen an den Start gebracht werden?

Das Fehlen von Spielen wie The Last of Us 2 dürfte die Gerüchte anheizen, dass so manches Spiel, auf das aktuell gewartet wird, erst mit der neuen Konsolengeneration erscheinen wird. Und eben genau bei Sony und Microsoft war das Fehlen solch großer Spiele in diesem Jahr auf der Gamescom stark zu spüren und das Angebot daher recht überschaubar.

Bei Sony konnte man das neue Final Fantasy VII-Remake anspielen, was optisch und spielerisch definitiv überzeugen kann. Auch die Mischung aus Rundenbasiertem- und Echtzeit-Kampf funktioniert gut. Wenn keine VII im Titel stehen würde oder man das Originalspiel eventuell gar nicht kennt, könnte man fast meinen, es handle sich hier um ein vollwertig neues Final Fantasy-Spiel. Und da man noch nicht sicher sagen kann, ob Death Stranding am Ende ein PS4-Exklusiv-Titel bleibt, war es das auch schon größtenteils von Sony an großen Spielen. Es spricht vermutlich Bände, das bei Sony sogar Kickertische aufgestellt waren zum Spielen. For the Players.

Bei Microsoft sah es aber nicht besser aus. Zwar konnte so manches angespielt werden, aber an neuen und exklusiven Titeln war nicht vieles vorhanden. In Gears 5 konnten die Spieler in die Action eintauchen und beim neuen Battletoads ihre Nerven auf die Probe stellen. Und neben anderen, konsolenübergreifenden Spielen wie Dragon Ball Z: Kakarot, PES2020 oder den üblichen, aber bereits bekannten Microsoft-Marken wie Halo war es das auch hier bereits. Um Gandalf zu zitieren: "Das ist das tiefe Luftholen vor dem Sprunge." Man darf gespannt sein, was Sony und Microsoft im nächsten Jahr in der Lage sind zu präsentieren.

Nintendo

Man muss es einfach sagen: Mit der Nintendo Switch wurde dem ganzen Konzern spürbar neues Leben eingehaucht, reitet man doch in den letzten Jahren auf einer Erfolgswelle, wie es sie seit vielen Jahren davor nicht mehr gegeben hat. Dies setzte sich auch in diesem Jahr fort, kann man Nintendo doch als einen der Gewinner der Gamescom bezeichnen. Dort wo Sony und Microsoft in diesem Jahr nicht in der Lage waren, wirklich Neues und Hochwertiges zu präsentieren, konnte Nintendo mit gleich vielen neuen Spielen die großartige Vielfältigkeit ihrer Konsole unter Beweis stellen.

Für nahezu jeden Spieler war etwas Passendes dabei. Für uns das Highlight war The Legend of Zelda: Link´s Awakening. Ein Spiel, wie es gar nicht schöner und süßer aussehen könnte. Das Remake des GameBoy-Klassikers überzeugt mit einer so wunderbaren Grafik, dass man am liebsten die Konsole selbst umarmen möchte. Und auch das Gameplay geht leicht von der Hand während man die Insel Cocolint entdecken geht. Einfach ein absolutes Wohlfühl-Spiel!

Noch ein kleines Rätsel ist das neue Pokémon Schwert & Schild, das erste vollwertig für eine Konsole entwickelte Spiel der Reihe. Wirkt vor allem die neue offene Welt mit auch unterschiedlichen Wetterbedingungen und sogar Multiplayer-Ansätzen interessant, konnte man auf der Messe lediglich einen Arenakampf bestreiten, und hier gibt es nur wenige Veränderungen zu den vorherigen Teilen um bereits eine fundierte Meinung zum Spiel zu haben.

Doch es gab noch weitere Spiele, welche die angesprochene Vielfältigkeit der Konsole unterstreichen. Mit Luigi´s Mansion 3 kann man ab Halloween endlich auch auf der Konsole auf unterhaltsame Geisterjagd gehen. Die Neuauflage von Spyro Reignited Trilogy sieht auf der Switch nahezu genauso gut aus wie auf der PS4 oder XboxOne. Nach IX und X erscheint nun auch das Remastered zu Final Fantasy VIII und wer schon lange auf ein neues Theme Hospital wartet, dem dürfte es freuen, dass Two Point Hospital neben der PS4 und XboxOne auch für die Switch erscheint.

Aber auch für Indie-Titel hat sich die Switch zu einer wichtigen Plattform entwickelt. Spiele wie Hollow Knight: Silksong, The Touryst oder Mosaic, um nur einige zu nennen, waren anspielbar, wie auch eine der großen überraschenden Ankündigungen der letzten Zeit: Das epische Spiel The Witcher 3 erscheint im Oktober für die Switch. Dass ein so umfangreiches Spiel für eine portable Konsole erscheint, hätte man vor einigen Jahren kaum für möglich gehalten. Natürlich muss man hier einige Abstriche machen, es sieht bei weitem nicht so gut aus wie auf einer PS4. Doch es ist auch weit davon entfernt hässlich zu sein. Und das Wichtigste: Es spielt sich gut und vor allem flüssig. Die schlechtere Grafik mag ein Nachteil sein, doch die Mobilität und Einfachheit der Switch bietet einem eben auch viele Vorteile. Wer immer schon mal mit Geralt im Garten, am Pool oder im Bett Monster jagen wollte, hat demnächst die Möglichkeit dazu.

Dragon Ball

Diese explizierte Erwähnung mag ungewöhnlich wirken, hat aber ihren Grund. Denn nicht nur konnten Fans erstmals das kommende Spiel Dragon Ball Z: Kakarot spielen, auch in die Welt selbst konnten sie dank der Dragon Ball World Adventure-Tour eintauchen. Diese machte nach Stationen unter anderem in San Diego, New York oder Shanghai nun auch Halt in Köln.

Während über den Köpfen der Drache Shenlong mit den sieben Dragonballs schwebte und über alles wachte, konnten die Besucher Halt an verschiedenen Fotostationen oder Spielständen machen, sich in Dragon Ball FighterZ duellieren, das Cover des ersten Mangas nachstellen oder auf einer Rally selbst die sieben Dragonballs einsammeln, um Preise zu gewinnen, dabei umgeben von lebensgroßen Statuen von Son-Goku, Cell oder Boo.

Doch die wichtigste Station für die Fans war sicherlich das neue Spiel Dragon Ball Z: Kakarot, welches die Wünsche der Fans nach einem Action-Rollenspiel in der Dragon Ball-Welt endlich erfüllen möchte. Kämpfe in einer 3-D-Umgebung? In der Vergangenheit war dies selten von Erfolg gekrönt, nicht umsonst ist das aktuelle Dragon Ball FighterZ vor allem dank seiner 2D-Optik so erfolgreich. Doch die Sorgen scheinen unbegründet zu sein. Während man sich zu Fuß, auf der Wolke Jindujun oder selbst fliegend frei in der Welt bewegen kann, stößt man per Zufall auf kleine Gegner in typischer Rollenspiel-Manier oder muss einen großen Bösewicht bekämpfen.

Die Kämpfe verlaufen dabei wesentlich gezielter als zum Beispiel in den Xenoverse-Spielen und die Attacken laufen nicht ins Leere, sondern sind stets auf den Gegner ausgerichtet, so dass man auch nie die Orientierung verliert. Das Gameplay ist dabei überraschenderweise einem Final Fantasy VII gar nicht so unähnlich. Auf der Gamescom wurde zudem enthüllt, dass auch die Cell-Saga Teil des Spiels werden wird und man unter anderem auch Trunks und Son-Gohan wird spielen können. Doch man hatte noch eine weitere große Überraschung für die Fans: Die berühmte und beliebte Füllerfolge, in welcher Son-Goku zusammen mit Piccolo den Führerschein machen muss, wird ebenfalls Teil des Spieles sein! Man darf gespannt sein, wie das fertige Spiel am Ende aussehen und vor allem welche Möglichkeiten es den Fans bieten wird.

Von Netflix bis ins Jahr 2077

Natürlich gab es noch mehr auf der Messe zu sehen. Ja, sogar Netflix war in diesem Jahr mit einem Stand vertreten und bei den hohen Temperaturen hat man sich nur zu gern in der nachgebildeten Eisdiele der Starcourt Mall aus der 3. Staffel von Stranger Things ein Eis geholt, bevor man in Elfies Gedankenwelt eintauchte oder in einen Tresor voller Geld spazierte aus der Serie Haus des Geldes.

Aber auch hier gab es Spiele: So konnte man passend zum Start der Serie Ende August das Strategiespiel The Dark Crystal: Age of Resistance Tactics anspielen oder aber an alten Arcade-Automaten Stranger Things 3: The Game testen.

Arcade-Automaten gab es auch reichlich in der beliebten Retro-Arena. Von Pac-Man bis Space Invaders war alles dabei. Kinder von heute konnten sich am Super Nintendo oder Sega Mega Drive ausprobieren und die älteren unter uns in nostalgischen Erinnerungen schwelgen. Nicht weit davon entfernt befand sich das Indie Village. Hier konnten sich die Besucher an 150 Spielen aus über 30 Ländern ausprobieren und dabei auch direkt mit den Entwicklern selbst ins Gespräch kommen. Hier auf einzelne Spiele einzugehen, würde glatt den Rahmen sprengen. Man muss es der Gamescom zugutehalten, dass sie den Indie-Entwicklern eine so große Plattform zur Präsentation geben. Die Masse der Besucher, die jeden Tag dort unterwegs war, spricht sicher Bände, was die Beliebtheit dieser Spiele betrifft.

Wer der Masse an Menschen entkommen und es lieber etwas ruhiger wollte, ging an den Stand von Planet Zoo, der wie eine einzige Ruheoase aufgebaut war und an dem man in der Aufbausimulation seinen eigenen Zoo kreieren konnte. Und wem das dann doch zu beschaulich war, der konnte die Demo zu Man of Medan von den Until Dawn-Machern spielen und sich auf hoher See gruseligen Piraten erwehren. Zum Inhalt sei hier nichts verraten, aber es spielt sich im Grunde genauso wie Until Dawn und bietet auch wieder unterschiedliche Entscheidungsmöglichkeiten. Jedoch schienen diese zumindest in der Demo noch keine wirklichen Auswirkungen zu haben. Dennoch das richtige Spiel für die kommenden eher dunklen Tage im Herbst und Winter.

Wer selber gerne einmal ein Pirat sein möchte, den zieht es zu One Piece: Pirate Warriors 4 und hier können wir es wirklich kurz machen: Wer den dritten Teil gerne gespielt hat, wird auch diesen mögen. Optisch sieht es etwas verbessert aus, das Gameplay wurde nochmal etwas angepasst, aber ansonsten spielt es sich genauso wie der Vorgänger und macht auch genauso viel Spaß.

Natürlich dürfen auch die Superhelden nicht fehlen. Im Kino eine Macht, lief es für Marvel, was Videospiele betrifft, noch nicht so richtig rund. Das neue Spiel Marvel´s Avengers möchte das gerne ändern. Ob es gelingt, ist auch nach der Gamescom noch nicht ganz klar. Der Ansatz, in die unterschiedlichen Rollen der jeweiligen Avengers zu schlüpfen, ist aber interessant. So wirft man als Thor den Hammer und schleudert Blitze, während man als Hulk auf brachiale Gewalt und als Black Widow auf Nahkampftechniken und Pistolen setzt. Jeder Avenger spielt sich etwas anders und die versprochenen Möglichkeiten einer später offenen Welt, in der man auf verschiedene Missionen mit dem jeweiligen Avenger seiner Wahl gehen kann, klingen vielversprechend.

Doch so richtig überzeugen kann das Spiel noch nicht, dafür wirkte das Gameplay in der gezeigten Demo einfach zu linear. Es nimmt etwas von der Atmosphäre, wenn ich mich als Thor nur in einem bestimmten Areal bewegen kann oder als Hulk Fußsoldaten in den Boden hämmere, diese dann aber noch mal aufstehen. Es fehlt einfach noch dieses Gefühl eines mächtigen Avengers, aber vielleicht kommt das ja noch.

Oder man sorgt selbst dafür in dem man sich ein schönes Kostüm bastelt. Auch in diesem Jahr wimmelte es in der Cosplay Village nur so von Figuren aus der Popkultur. Da treffen schon mal Imperiale Sturmtruppen auf Deadpool oder Gandalf auf einen Predator, und wer schon immer mal in einem lebensgroßen X-Wing Platz nehmen wollte, konnte auch das hier tun. Wie beliebt die Cosplayer jedes Jahr sind, sah man auch am überfüllten Kongresssaal in dem der Cosplay Contest dieses Jahr stattfand oder daran, wie oft sie beim Gang über die Messe für Fotos gefragt wurden. Wer möchte auch nicht mit Darth Vader oder dem Master Chief persönlich für ein Foto posieren?!

Nein, wir haben Cyberpunk 2077 natürlich nicht vergessen. Sicher eines der aktuell meist erwarteten Spiele überhaupt und man muss das Entwicklerstudio CD Projekt RED hier auch einfach mal loben: Nicht nur ist es lobenswert, dass sie sich genau die Zeit für das Spiel nehmen, die es eben in der Entwicklung benötigt, was heutzutage wahrlich nicht selbstverständlich ist. Sie wissen auch immer wieder, ihre Spiele gekonnt zu präsentieren. Zwar wurde auf der Gamescom nichts wirklich Neues im Vergleich zum letzten Jahr oder der diesjährigen E3 gezeigt, dennoch waren hier stets mit die meisten Besucher und standen stundenlang Schlange um sich das Material, welches demnächst auch für alle veröffentlicht werden soll, anzuschauen.

Zum Spiel selbst braucht man eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Dass es vor allem optisch eine Wucht wird, steht schon jetzt fest. Aber auch inhaltlich scheint es zu überzeugen und die Macher haben bereits mit The Witcher bewiesen, dass sie tiefe, atmosphärische und komplexe Geschichten gekonnt umsetzten können. Ein Anwärter für das Spiel des Jahres 2020 dürfte schon jetzt sicher feststehen.

Das war jetzt sicherlich nicht alles, was es auf der Gamescom zu sehen oder zu spielen gab. Und wir sind mit unserer Zusammenfassung auch nicht rausgegangen, als wir es eigentlich wollten. Aber es spricht für die Größe der Messe, wenn selbst in einem Jahr wie diesem man selbst ohne die ganz großen Highlights immer noch von der Masse des Angebotes überwältigt ist und einfach nicht alles schaffen kann. Mit den kommenden neuen Konsolen von Sony und Microsoft kann man schon jetzt auf die Messe im nächsten Jahr gespannt sein.

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