Es gibt Filmcharaktere, die man richtig ins Herz schließt und gar nicht mehr hergeben möchte. Und dann gibt es solche, denen man am liebsten den Hals umdrehen würde, wann immer sie auf der Bildfläche erscheinen.
Warum? Weil sie einem so dermaßen auf die Nerven gehen! Und wir reden hier nicht von denen, die nervig sein sollen (wie zum Beispiel Ned Ryerson aus Und täglich grüßt das Murmeltier), sondern von denen, die es einfach sind.
Schlimmstenfalls können sie einem schon mal den ganzen Filmspaß vermiesen - auch wenn es die Regisseure oder Drehbuchautoren, die sie verbrochen haben, wahrscheinlich nur gut meinten. Freut euch nun auf die größten Nervensägen, die uns in Filmen je untergekommen sind! Und ergänzt gerne selbst noch welche, wenn ihr mögt.
Tim & Lex Murphy
Das Jurassic Park-Franchise hat ja schon viele Kids kommen und gehen sehen, und die meisten von ihnen hätten es verdient, auf dieser Liste zu erscheinen. Aber keine mehr als Tim (Joseph Mazzello) und Lex Murphy (Ariana Richards). Dass sie den ersten Jurassic Park überlebt haben, grenzt an ein Wunder, schließlich hören sie auf nichts, was man ihnen sagt. In Panik ausbrechen und sich verlaufen, das können sie super. Lex kann auch komplexeste Computersysteme hacken, aber einem Raptor rechtzeitig die Tür vor der Nase zuschlagen oder einen Jeep in Gang setzen, das kriegt sie nicht hin - na klaaar. Schnell ist man genauso entnervt wie der arme Dr. Alan Grant (Sam Neill), der die zwei Blagen am Hals hat.
Ruby Rhod
Peeta Mellark
Wer Peeta (Josh Hutcherson) schon in Die Tribute von Panem - The Hunger Games nervig fand, der dürfte bei Die Tribute von Panem - Catching Fire nahe am Durchdrehen gewesen sein. Er meldet sich freiwillig fürs Jubel-Jubiläum, obwohl Katniss (Jennifer Lawrence) sehr gut ohne ihn klargekommen wäre, hackt idiotisch ins Kraftfeld der Arena und geht dabei fast drauf, stolpert durch die Gegend, wird vom giftigen Nebel verätzt, muss vor den aggressiven Affen gerettet werden und lässt sich vom Kapitol übertölpeln, als er auf Beetee (Jeffrey Wright) aufpassen soll, während Katniss mal kurz weg ist. Meine Güte... Und dann kam ja noch der umgepolte Peeta, der zwischen Psychopath und Jammerlappen schwankt.
Jill Sadelstein - oder generell Adam Sandler
Jill wer? Na, die aus Jack und Jill! Dem Machwerk, das selbst für Adam Sandlers Verhältnisse einfach nur unsagbar grottig ist. Falls ihr es nicht gesehen habt, seid froh und betet dafür, dass ihr es nie müsst. Schlimm genug, wenn Sandler seine Verstellte-Stimme-Nummer abzieht, aber in einer burschikosen Frauenrolle ist das noch ungleich lästiger (ja, mit "ä", von lustig kann gar keine Rede sein). Im Prinzip hätte man hier allerdings fast jeden Sandler-Charakter nennen können, unter anderem auch Little Nicky. Sie nerven ja so gut wie alle.
Dick Grayson/Robin
Andere hätten sich bestimmt eher den Riddler rausgepickt, aber dafür mögen wir Jim Carrey zu gerne, selbst wenn er nur sein übliches Ding macht. Außerdem ist da ja noch Dick Grayson, der den Wunsch in einem weckt, jemand möge mal einen anständigen Robin-Film drehen, damit man sich nicht mehr an Chris O’Donnells Version erinnern muss. Für dieses teenagerhaftes Genörgel war der sowieso viel zu alt. Hätte Batman ihn nur abblitzen lassen, Batman Forever wäre eventuell einen Tick erträglicher gewesen. Und Batman & Robin wäre uns erspart geblieben!
Mutt Williams, Willie Scott & Short Round
Ausgerechnet bei Indiana Jones, einem unser liebsten Franchises, finden sich so viele Störfaktoren, dass einem die Entscheidung, wer denn nun am meisten nervt, nicht leicht fällt. Ist es Short Round (Jonathan Ke Quan), der unerträgliche Knirps aus Indiana Jones und der Tempel des Todes? Oder Willie Scott (Kate Capshaw), Indys dauerkreischende und jedes Blondinen-Klischee bedienende Freundin, ebenfalls aus Der Tempel des Todes? Oder doch Mutt Williams (Shia LaBeouf), sein obercooler Sidekick und - Spoiler! - Sohn aus Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels? Der mit der Affenbande durch den Dschungel schwingt. Wir können uns nicht entscheiden, daher nehmen wir alle drei (obwohl Willie ja eigentlich ganz süß ist).
Skids & Mudflap
Als wären die Transformers-Filme nicht schon schwer genug zu ertragen, musste Michael Bay uns in Transformers - Die Rache auch noch mit diesen beiden Gesellen schikanieren. Er dachte vermutlich, die Kiddies stehen auf hyperaktive, blöd daherquatschende Autobot-Zwillinge, die nicht einfach mal den Rand halten können. Skids und Mudflap nerven, Punkt. Zum Glück wurde ihre Screentime in Transformers 3 - Die dunkle Seite des Mondes auf ein absolutes Minimum beschränkt, noch mal hätten wir das nicht durchgestanden.
Rachel Ferrier
Nichts gegen Dakota Fanning, der Sprung zur ernstzunehmenden Schauspielerin ist ihr definitiv geglückt. Aber was sie in Krieg der Welten abgezogen hat, puh, das geht richtig auf die Ohren und den Geist. Nicht vieles ist nerviger als ein Kind, das den ganzen Film über schreit und flennt, und die kleine Rachel tut genau das. Wir verstehen ja, dass sie unter Schock steht, immerhin wird die Erde gerade von außerirdischen Kampfrobotern plattgemacht, was für ein Kind sicher ein wenig erschreckend ist. Aber hätte sie sich nicht etwas weniger hysterisch verhalten können? Ein Wunder, dass sie die Aliens mit ihrem Geplärre nicht in die Flucht geschlagen hat. Und dass Tom Cruise sie nicht irgendwo ausgesetzt hat.
Bella Swan
Von einem coolen Glitzer-Vampir und einem heißen Oben-ohne-Werwolf angehimmelt zu werden, müsste einen doch vor Glück platzen lassen. Nicht aber Kristen Stewarts Bella Swan, die so unfröhlich durch die Twilight-Saga irrt, dass man sich fragt, was die Kerle nur an ihr finden. Ist es der ausdruckslose Blick, der so anziehend auf Untote wirkt? Die gelangweilte (und langweilige) Art? Oder der fehlende eigene Wille? Allein bringt Bella ja fast nichts zustande. Nicht mal dann, als sie selbst zur Blutsaugerin geworden ist. Toll, jetzt sind wir genervt...
Alfrid
Gerade verglichen mit der Herr der Ringe-Trilogie gibt es in der Hobbit-Trilogie vieles, das ziemlich fragwürdig ist. Und nervig. Ganz vorne dabei: Alfrid (Ryan Gage), der unausstehliche Berater des Bürgermeisters der Seestadt Esgaroth, habgierig, schmierig und definitiv nicht lustig, was er wohl eigentlich sein soll. Natürlich ist er nicht dazu da, irgendwelche Sympathien zu wecken, aber ein Charakter jede Szene ruiniert, in der er auftaucht, ist das ja auch nicht Sinn der Sache. Man könnte ihn als miesen Abklatsch von Grima Schlangenzunge (Brad Dourif) bezeichnen. Es hat schon seinen Grund, dass er in J.R.R. Tolkiens Buch nicht vorkommt, sondern von Peter Jackson dazugedichtet werden musste.
Jar Jar Binks
Ihr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, wir lassen ihn ungeschoren davonkommen? Ihn, den wohl nervigsten Filmcharakter aller Zeiten? Nie im Leben! Uns fällt kein mehr gehasster Charakter als Jar Jar Binks ein, der einem mit seinem "michse"-Gebrabbel schon nach wenigen Sekunden auf den Keks geht. Dagegen sind selbst die Ewoks aus Star Wars: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter und der ach so süße Ani (Jake Lloyd) echte Geniestreiche. Anfangs wirkte es noch wie ein schlechter Scherz, aber je länger Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung dauerte, desto klarer wurde einem, dass wir diesen CGI-Plagegeist nicht so schnell loswerden. Zumindest nicht in diesem Film. Wir haben bis heute keine Ahnung, was George Lucas da geritten hat. Was auch immer es war, es kann nichts Gutes gewesen sein. Oder kennt ihr irgendjemanden, der mal was in der Art von "Weißte, dieser Jar Jar hat Star Wars echt bereichert!" gesagt hat?