++ Update vom 26.05.2020: Issa López macht jetzt auch gemeinsame Sache mit Blumhouse Productions, indem sie - unter dem Titel Our Lady of Tears - den Epic Magazine-Artikel "The Haunting of Girlstown" von Daniel Hernandez adaptiert und inszeniert. Er befasst sich mit einer Massenhysterie-Epidemie mit übernatürlichen Wurzeln, die sich 2007 im reinen Mädchen-Internat Villa de las Niñas am Rande von Mexiko-Stadt ausbreitete. Die Schule nahm sozial vernachlässigte Kinder aus Familien auf, die in extremer Armut und entlegenen Gebieten Mexikos lebten.
++ News vom 12.05.2020: Vom Fantasy-Horrorfilm Tigers Are Not Afraid seiner mexikanischen Landsfrau Issa López war Guillermo del Toro so sehr beeindruckt, dass er ihr prompt anbot, einen Film aus ihrer Feder und unter ihrer Regie zu produzieren. Man sei die Optionen durchgegangen, und er sei mit einer Idee für einen Werwolf-Western zu ihr gekommen, erzählt López. Sie habe es geliebt, denn wem würde ein Werwolf-Western von einer mexikanischen Regisseurin in den Sinn kommen? Es sei so eine seltsame Kombination, dass sie das definitiv sehen wollen würde. Und sie wolle immer gute Filme machen, die sie selbst sehen wolle. Sehr düster, sehr brutal und sehr spaßig soll es laut López werden.
Bevor der Corona-Lockdown begann, war sie gerade mit der zweiten Fassung des Drehbuchs fertig geworden und hatte sie del Toro geschickt. Allerdings muss der erst mal schauen, wie es nun mit seinem eigenen aktuellen Film, Nightmare Alley, weitergeht, dessen Produktion gestoppt werden musste. An einem Werwolf-Western reizen López mehrere Dinge, wie sie sagt: das weiße, junge Amerika, das versuche, ein wildes, älteres Amerika zu übernehmen und etwas Mysteriöseres und Mystischeres mit dem Gewicht des Zivilisierten und dessen, was die westliche Zivilisation impliziere, zu zerquetschen. Und darunter liege etwas Dunkleres, das man nicht unterdrücken könne, so López. Das Aufeinanderprallen dieser zwei Aspekte mache den Western aus - und den Werwolf auch, es sei also eine schöne Verbindung.
Gleichwohl ist sie sich der Gefahren bewusst: Es gebe eine Haufen Werwolffilme, aber nur sehr wenige seien richtig gut, geschweige denn gruselig. Dabei habe es doch von Natur aus etwas Gruseliges an sich, wenn ein Mann oder eine Frau versuche, ein Monster zu kontrollieren, und dieses Monster dann hervorbreche. Das sei es, was sie fasziniere, erklärt López - dass man nicht unterdrücken könne, wer man wirklich sei, was in einem schlummere. Jedoch könne es unglaublich albern wirken, sich in einen großen Hund zu verwandeln, deshalb sei es ein schwieriges Genre und eine Herausforderung. Das Tier, American Werewolf oder Ginger Snaps - Das Biest in dir seien Beispiele für Filme, wo es gut gelungen sei. Man müsse sehr vorsichtig sein, damit es nicht total albern rüberkomme. Wobei albern gut sei, aber sie wolle daraus auf keinen Fall eine Komödie machen.