Im Star Wars-Universum brodelt es wieder. Grund für den aktuellen Wirbel ist eine Aussage von Leland Chee, der in einem Interview erläuterte, weshalb er denke, dass das Star Wars Expanded Universe von Disney und Lucasfilm gekippt wurde. Gerade in Anbetracht der Diskussionen um Star Wars - Die letzten Jedi kocht diese Angelegenheit wieder hoch, was sich insbesondere durch die äußerst gegensätzliche Darstellung Luke Skywalkers (Mark Hamill) erklären lässt.
Chee, der Mitarbeiter der Lucasfilm Story Group ist und zudem ein kritisches Auge auf das sogenannte Holocron - die offizielle Star Wars-Datenbank - hat, begründet die Löschung des Expanded Universe damit, dass man Chewbacca zurückhaben wollte. Im EU wurde Chewbacca getötet, als ein Mond auf einen Planeten krachte und den Wookie unter sich begrub. Weshalb man den treuen Begleiter Han Solos aus der Flut an Büchern geschrieben habe, habe zumindest teilweise eine einfache Bewandtnis gehabt: Chewbacca sei aufgrund seiner verbalen Artikulationen als Charakter sehr schwierig zu schreiben gewesen. Als man in den Romanen jemanden umbringen musste, traf es also den guten Chewie.
Der Wächter des Holocrons schlussfolgert, dass man die Chance ergriffen hat, Chewbacca auf die Leinwand zurückzubringen, als sie sich in Form der Sequel-Trilogie bot. Man habe die Fans schließlich nicht dieses Charakters berauben wollen. Er selbst hätte jedenfalls keine Episode VII ohne Chewbacca sehen wollen, in der erklärt wird, ihm sei ein Mond auf den Kopf gefallen. Der Schritt zur Löschung des Expanded Universe sei von dort an nur noch ein kleiner gewesen, habe es sich bei der Wiederbelebung Chewbaccas doch um die Umkehr einer Entscheidung monumentalen Ausmaßes gehandelt, endet Chee seine Aussage.
Man kann sich vorstellen, welche Debatte diese auslöste, kloppen sich weite Teile des Fandoms doch nach wie wegen Star Wars - Die letzten Jedi und den vielen diskussionswürdigen Entscheidungen von Regisseur Rian Johnson. Dementsprechend wurde nun auch via Twitter klargestellt, dass es sich lediglich um einen Gedankengang von Chee gehandelt habe. Er selbst sei zum Zeitpunkt dieser Entscheidungen noch nicht Teil der Story Group gewesen und habe somit keinen Einfluss darauf gehabt. Klarstellung hin oder her: Die Diskussionen dürften noch eine ganze Weile weitergehen, haben viele Lucasfilm doch bis heute nicht verziehen, dass das Unternehmen das Expanded Universe zu sogenannten "Legends" erklärt hat.
And the decision was made long before I joined the Story Group.
— Leland Chee (@HolocronKeeper) 15. Januar 2018