Ang Lees Versuch, Hulk angemessen in die Kinos zu bringen, war ambitioniert, aber nur wenige Zuschauer konnten mit dem sehr psychologischen und stilisierten Werk etwas anfangen. Im neuen Der unglaubliche Hulk möchte man nun alles richtig machen und es hat den Anschein, als sei dies den Verantwortlichen gelungen.
Die Seite Incontention hat eine sehr umfassende Kritik bzw. Analyse des Films online gestellt. Die Kritik besitzt relativ wenig Spoiler, kann daher jedem nur wärmstens ans Herz gelegt werden.
Das schöne ist, dass die Kritiker nicht versuchen, Ang Lees Hulk gewaltsam zu verdammen. Der alte und neue Film haben jeder für sich seine Daseinsberechtigung, wobei der neue Film einfach mehr coole Szenen und Action bietet. Ein Gebiet, in dem der erste Teil einfach Defizite hatte. Aus den Fehlern der Vergangenheit wurde gelernt, so dass ein besserer Hulk entstanden ist. Besonders gelobt wird die Story. Diese sei zwar relativ simpel, dafür aber spannend und funktioniert auf allen Ebenen. Tim Roth als Emil Blonsky überzeugt auf der ganzen Linie und auch Edward Norton nimmt man die Rolle als Bruce Banner jederzeit ab. Nur die Liebesgeschichte zwischen Bruce Banner und Betty Ross (Liv Tyler) soll manchmal nicht ganz so überzeugend sein. Im Finale des Films, wenn Hulk auf Abomination trifft, soll den Zuschauer eine regelrechte Achterbahnfahrt mit atemberaubenden Actionszenen erwarten.
Auch der Balanceakt zwischen Kitsch, Fantasy und Realität absolviert der Film mit Bravour. Hier scheitern am Ende nicht wenige Comicverfilmungen und dies ist sicher ein ganz besonderes Lob, welches man Hulk ausprechen darf. Und sobald Querverweise zu Iron Man, Wolverine und die Grundlagen zu Captain America auftauchen, dürfte es keinen Comicfan mehr auf den Sitzen halten. Marvel macht zur Zeit alles richtig und man kann sich nur auf die kommenden Jahre freuen. Sobald die Fortsetzungen erscheinen und alle bekannten Figuren endlich in The Avengers aufeinandertreffen, wird Marvels großer Plan aufgehen. Eine schöne Zeit, Comicfan zu sein!
