Als im letzten Jahr bekannt wurde, dass MGM kurz vor dem Bankrott stand, glaubte da einer ernsthaft, die zwei wichtigsten Filmprojekte des Studios seien in Gefahr? Zu wichtig schienen James Bond und die geplante Hobbit-Verfilmung zu sein. Pustekuchen. Während Der Hobbit in der Schwebe ist und trotz optimistischer Bekundungen so schnell sicher nicht gedreht wird, sah es bei James Bond bisher immer noch ganz gut aus. Doch auch hier hat sich jetzt etwas zugetragen.
Zwar liefen die Arbeiten bisher reibungslos, doch so schnell sollte man jetzt mit James Bond 23 nicht rechnen. Die beiden Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli teilten mit, die Produktion sei für das dreiundzwanzigste Abenteuer von 007 auf unbestimmte Zeit durch die Probleme bei MGM eingestellt worden. Ursprünglich war der Film für 2011 oder 2012 geplant. Wann es weitergehen wird, ist völlig offen und die Zukunft der Reihe in der derzeitigen Form in echter Gefahr. Zwar dürfte jedem klar sein, die Reihe ist nicht tot, zu viel Geld lässt sich mit dem Namen James Bond verdienen. Aber nachdem Daniel Craig so erfolgreich als neuer Bond etabliert wurde, ist es erschreckend zu sehen, wie das Talent und die Möglichkeiten hier verspielt werden. So wird auch Daniel Craig nicht jünger, niemand weiß, wie sein Vertrag aussieht, und wenn es zu Verzögerungen in der Produktion kommt, gibt es nicht selten Ausstiegsklauseln. Unklar ist, wie es mit Sam Mendes weitergeht, der eigentlich die Regie führen sollte und auch ist völlig offen, ob das Drehbuch von Peter Morgan dann überhaupt noch genutzt werden kann oder überarbeitet werden muss. Je nachdem welcher Geldgeber sich James Bond 23 sichert, kann die Ausrichtung der Reihe eine ganz neue sein.
Sicherlich ist das alles Spekulation, aber im vergangenen Jahr rechnete auch niemand mit solch erschreckenden Auswirkungen.