Kaum ein anderes Film-Franchise strotzt so sehr von Testosteron wie das Fast & Furious-Franchise. Aber selbst die coolsten und härtesten Actionstars können die größten Diven sein, wie ein neuer Bericht des Wall Street Journal aufdeckt. Wehe, jemand kratzt an ihren Egos und lässt sie schwach aussehen! Angesprochen fühlen dürfen sich insbesondere Vin Diesel (Dominic Toretto), Dwayne Johnson (Luke Hobbs) und Jason Statham (Deckard Shaw).
Schon lange wird gemunkelt, Diesel sei es derart wichtig, wer in seinen Fast & Furious-Kampfszenen mehr Treffer landet, dass er ein System eingeführt hat, das jedem Move in einem Kampf einen Zahlenwert zuweist - sodass er sicherstellen kann, dass Dom niemals verliert. Der Artikel bestätigt dieses Gerücht, wenngleich Diesels Plan letztlich fallen gelassen worden sein soll, da er allen zu kompliziert war. Trotzdem ist es erstaunlich, wie weit die werten Herren gehen, um auch ja nicht ihr Gesicht zu verlieren.
Statham soll mit Universal Pictures eine Vereinbarung ausgehandelt haben, die einschränkt, wie er heftig er auf der Leinwand verprügelt werden kann. Diesel lässt seine jüngere Schwester, die ausführende Fast & Furious-Produzentin Samantha Vincent, die Anzahl der Schläge kontrollieren, die er kassiert. Und Johnson lässt sich von Produzenten, Cuttern und Kampf-Koordinatoren dabei helfen, zu gewährleisten, dass er immer mindestens genauso viel austeilt, wie er einsteckt. Natürlich wird bei den Fast & Furious-Kämpfen mit weiblicher Beteiligung - wie dem zwischen Michelle Rodriguez und Ronda Rousey in Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung - nicht im gleichen Maße aufs "Punktezählen" geachtet.
Bei den Männern hingegen geht diese Obsession noch darüber hinaus, andere Leute aufpassen zu lassen, dass ihre Interessen am Set vertreten werden. So soll Statham bekannt dafür sein, im Schneideraum vorbeizuschauen, um bei Kampfszenen seinen Senf dazuzugeben. Und kein Moment in den Filmen scheint zu klein zu sein, um daran herumzumäkeln: In einer Fast & Furious 8-Szene, die es von Johnson verlangte, zu Diesels Füßen auf dem Boden zu liegen, bestand er laut einem Crewmitglied darauf, zumindest eine sitzende Position einzunehmen.