Gerade erst hat uns Dwayne Johnson Idris Elba als Schurken des Fast & Furious-Spin-offs Hobbs & Shaw vorgestellt. Mit einem anderen "Schurken", der ihm und Kollege Jason Statham an den Kragen will, hat er vermutlich nicht gerechnet: Neal H. Moritz, von Anbeginn an Produzent des Fast & Furious-Franchise, klagt gegen Universal Pictures, da man ihn bei Hobbs & Shaw vor die Tür gesetzt hat.
Als Grund für seine Klage führt Moritz den Bruch eines mündlich geschlossenen Vertrags und Rechtsscheinhaftung an. Dieser Fall sei ein klassisches Beispiel für Hollywood-Gier, heißt es in den eingereichten Unterlagen. Worauf es hinausläuft, ist, dass Moritz als führender Produzent von Hobbs & Shaw wiedereingestellt werden oder zum Ausgleich mehrere zehn Millionen Dollar Schadensersatz gezahlt bekommen will.
In einem außergewöhnlichen Fall von Arglist und nur wenige Tage vor Drehbeginn habe Universal die Position bezogen, dass Moritz entweder seinen mündlich vereinbarten Produzenten-Deal abändern müsse, um substanziell schlechtere finanzielle Konditionen in Kauf zu nehmen, oder vollständig aus dem Film entfernt werde, steht in der Anklageschrift geschrieben. Über rund eineinhalb Jahre hinweg habe Universal seine Ideen für Hobbs & Shaw und das Produkt seiner Arbeit ausgebeutet, ohne die mündliche Produzenten-Vereinbarung zu respektieren.
Tatsächlich habe Universal behauptet, mit dem Projekt fortfahren zu können, ohne Moritz jegliche namentliche Nennung oder Entschädigung zuteil werden zu lassen. Er soll am 7. September im Wesentlichen gefeuert worden sein, da er mit der signifikanten Verringerung seiner Bezüge, mit der das Studio ihn anscheinend im Sommer überrumpelt hatte, nicht einverstanden war. Zuvor soll er mit Universal-Chairman Donna Langley und Universal-Präsident Jimmy Horowitz mündlich eine feste Vergütung in Höhe von 2 Mio. $ vereinbart haben, direkt anwendbar auf 6% Beteiligung an den ersten Bruttoeinnahmen des Films.
Offenbar wollte man dies aber dahingehend ändern, dass Moritz sein Geld erst dann erhalten hätte, wenn der Break-even-Punkt erreicht wäre. Horowitz soll es damit entschuldigt haben, dass sich das Budget des Films erhöht hat - was gar nicht der Fall gewesen sein soll. Vielmehr soll es zu diesem Zeitpunkt 15 Mio. $ unter dem Budget gelegen haben, das veranschlagt war, als sich Universal im Mai 2018 mit Morgan mündlich auf den ursprünglichen Deal verständigt hatte. Hinzu kommt wohl, dass die Beteiligung, die Universal ihm stattdessen vorgeschlug, für Morgan finanziell ein viel schlechterer Deal war als bei jedem anderen Fast & Furious-Film.
Natürlich bleibt abzuwarten, wer am Ende Recht behält bzw. vor Gericht siegt und welche Konsequenzen das für Hobbs & Shaw haben könnte. Falls es überhaupt welche hat. Planmäßiger deutscher Kinostart ist am 1. August 2019.