Man merkte es der neuen Folge durchaus an, dass die erste Staffel von Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht sich so langsam bereits dem Ende nähert. Und so lieferte Episode 5 einiges an Entwicklung, und auch so manche Antwort auf die eine oder andere Frage wurde geliefert. Natürlich nicht, ohne direkt viele neue Fragen aufzuwerfen.
In Númenor bereiten die Streitkräfte ihre Abfahrt bevor. 500 Mann, so erfahren wir, sollen nach Mittelerde reisen, um den Südländern beizustehen. Verteilt auf drei Schiffe, was, so wird es hier suggeriert, die große Seestreitmacht Númenors darstellen soll, was sicher bei so manchem Fan erneut für Kritik sorgen wird.
Einer jedoch soll nicht mit: Für Isildur ist kein Platz auf den Schiffen und sein Vater ist wenig gewillt, ihm einen zu besorgen. Zu viel hat Isildur sich verbaut, und auch bei seinen Freunden stößt er diesbezüglich auf Ablehnung. Natürlich hält ihn dies nicht davon ab, dennoch einen Weg zu finden. Jedoch erneut auf zweifelhafte Weise.
Anders als es am Ende der letzten Episode wirkte, sind nicht alle in Númemor von der Mission begeistert. Unter der Bevölkerung regt sich Widerstand. Darunter auch Eärien, Elendils Tochter, welche die Verbundenheit ihres Vaters zu den Elben definitiv nicht teilt. Sie tut sich mit des Kanzlers Sohn Kemen zusammen, um dessen Vater Pharazôn davon zu überzeugen, die Mission abzusagen. Doch es stellt sich heraus, dass der Kanzler ganz eigene Pläne verfolgt, die nicht unbedingt mit denen der Königin Regentin übereinstimmen.
Die wiederum hat ein Gespräch mit ihrem Vater, welches zu denken geben wird. Weiß er mehr, als bisher klar war? Gleichzeitig muss sich Halbrand endgültig für einen Weg entscheiden: Bleibt er in Númenor als einfacher Schmied, oder kehrt er als König mit einer Streitmacht zurück in die Südlande? Am Ende der Episode trifft er seine endgültige Wahl.
Galadriel ist an Halbrand Entscheidung am Ende nicht gänzlich unbeteiligt. Wie auch an der Ausbildung der Truppen. So bekommt sie die Gelegenheit, den angehenden Soldaten ihr Können zu zeigen, was aufgrund ihrer enormen Fähigkeiten zu einer großen Show wird, bei der auch Isildur beeindruckt zuschaut. Eine tolle Szene, die eher wie ein Tanz inszeniert ist.
Viel passiert also in Númenor. Doch auch in Lindon war einiges los. Prinz Durin ist zu Gast bei Hochkönig Gil-galad und es zeigt sich, dass die beiden wohl keine besten Freunde werden. Und wie bereits vermutet, hat Gil-galad seine ganz eigenen Pläne, von denen wir hier endlich erfahren. Durins Geheimnis ist offenbar gar nicht so geheim, wie er dachte. Der Hochkönig der Elben offenbart Elrond seine wahren Absichten hinsichtlich der Zwerge, und Elrond wird auf eine harte Probe gestellt: Kann er den Eid, den er seinem Freund Durin gegenüber gegeben hat, wirklich einhalten? Selbst dann, wenn es den Untergang der Elben bedeuten würde, der laut Gil-galad kurz bevorsteht?
Hier kommt vieles zusammen, was bereits in den Episoden zuvor angedeutet wurde. So auch die wahren Beweggründe, die zur Entscheidung, Galadriel zurück nach Valinor zu schicken, geführt hat. Und auch die Silmaril finden erneut Erwähnung und scheinen eine doch größere Rolle zu spielen, zumindest deren innewohnendes Licht der Valar, welches den Elben enorm helfen könnte und laut Gil-galad gefunden wurde. Vielleicht ahnt ihr ja jetzt schon, wo. Wir bekommen in Zuge dessen auch einen schönen Rückblick inklusive des ersten Auftritts eines Balrogs!
Am Ende muss Elrond eine Entscheidung zwischen seinem Eid Durin gegenüber und der Loyalität zu seinem Volk treffen. Und es zeigt sich erneut, dass bereits jetzt großes diplomatisches Geschick und Weisheit in ihm stecken. Doch es bleibt fraglich, ob Gil-galad hier wirklich schon alles offengelegt hat, oder noch mehr hinter seinen Absichten steckt. Der Hochkönig der Elben scheint jedenfalls in der Serie nicht ganz so edel zu sein, wie manch Buchkenner es sich vielleicht gewünscht hätten.
Nachdem sie in der letzten Folge eine Pause eingelegt haben, nehmen die Haarfüße in dieser Episode weiter ihre Wanderung auf und durchqueren Mittelerde, was uns einige tolle Landschaftsaufnahmen beschert. Der Fremde kann endlich sprechen, wenn auch nur bruchstückhaft. Während die anderen Haarfüße ihm noch skeptisch gegenüberstehen, bekommt er sogleich Gelegenheit, mit seinen Fähigkeiten seinen Wert zu beweisen. Und während er von den anderen dann doch gefeiert wird, bekommt Nori aufgrund eines Vorfalls mit ihm doch langsam Zweifel an ihrem Freund. So langsam scheint sich ein Verdacht zu bestätigen.
Und dann tauchen auch noch neue, mysteriös erscheinende Figuren auf, die offenbar der Spur des Fremden zu folgen zu scheinen. Um wen es sich hier wohl handeln könnte?
Die Südländer wiederum sitzen nach wie vor am Turm fest und debattieren über das Ultimatum von Adar, welches Arondir ihnen mitgeteilt hat. Während Bronwyn versucht, ihre Leute auf die Verteidigung einzustellen, finden andere, es wäre die richtige Wahl, sich den Orks zu unterwerfen. Ähnlich wie in Númenor, sind auch die Südländer geteilt. Es zeigt sich jedoch, dass die falsche Wahl zu treffen, mit Konsequenzen daher kommt. Und auch das mysteriöse Schwert von Theo bekommt eine neue Bedeutung.
Am Ende der ereignisreichen Episode setzten sich die einzelnen Figuren und Truppen in Bewegung. Jeder musste sich jetzt für eine Seite entscheiden, in der nächsten werden wir wohl erfahren, ob es die richtige war. Nächste Episode dürfte wohl mit so mancher Actioneinlage aufwarten.
Episode 5 of #TheRingsOfPower is now streaming on @PrimeVideo! pic.twitter.com/IFpIz5Dnuh
— The Lord of the Rings on Prime (@LOTRonPrime) September 23, 2022