Der neueste Arrow-verse-Zugang mit Superman & Lois ist mit einer Doppelfolge (90 Minuten, genaugenommen eher rund 60 Minuten mit anschließendem Special) gestartet, und die wird nicht grundlos als Love-Letter ans bisherige Superman-Lore beschrieben. Wir versuchen, möglichst wenig Spoiler zu bringen, aber so mancher muss sein, sonst macht eine Review wenig Sinn in diesem Fall. Denn ein Großteil der Premiere spielt in - Smallville!
"Superman & Lois" Season 1 Trailer 1
Zu Beginn der Superman & Lois-Premiere lebt das Titel-Paar (Tyler Hoechlin, Elizabeth Tulloch) samt ihrer Zwillingskinder Jonathan (Jordan Elsass) und Jordan (Alex Garfin) jedoch in Metropolis, ein Ereignis holt aber erst Clark Kent aka Superman und dann die gesamte Familie in sein altes Zuhause zurück, in die Kleinstadt und auf die Farm, auf der er selbst einst groß geworden ist. Und welche die Fans durch die Serie Smallville nun wirklich gut kennen.
Zu Beginn sind auch noch keinerlei Kräfte der Kinder zu erkennen, auch wenn die lieben Eltern in manchem Anzeichen dafür sehen, doch Clark will seine Söhne vorerst noch davor schützen, das Superman-Geheimnis mit sich herumtragen zu müssen oder eben damit auch die Gefahr zu erhöhen, dass ihnen mal etwas rausrutscht und die Welt dadurch seine Identität erfahren könnte.
Das führt dazu, dass die Teens die oftmals Abwesenheit ihres Vaters nicht nachvollziehen können, und so startet Superman & Lois mit der Frage, wie gut oder schlecht Clark die Vaterrolle und die Superheldenrolle unter einen Hut bekommt. Zudem sind sich die Zwillinge nicht so ähnlich, wie man nun vielleicht vermuten würde, sondern grundverschieden, wobei Jordan das "Problemkind" darstellt. Mit ein Grund, warum Clark vermutet, dass vielleicht wenn überhaupt, Jonathan derjenige mit Kräften sein könnte - gerade um den Konflikt, wenn ein Sohn Kräfte hat und der andere nicht, sorgt sich Clark besonders.
Natürlich gibt es auch den Schurken-Einstieg in der Superman & Lois-Premiere, jemand hat es zerstörerisch auf Atom-Kraftwerke abgesehen, so dass Clark auch reichlich gute Gründe für das Glänzen mit Abwesenheit daheim bekommt. Wer dahinter steckt, wird auch im Verlauf und noch genauer am Ende der Premiere enthüllt, die Mystery ist eher, warum es genau so abläuft wie es abläuft. Und wie vielleicht auch Mogul Morgan Edge (Adam Rayner) damit zusammenhängt, der bereits den Daily Planet aufgekauft und offenbar auch in Smallville seine gierigen Finger im Spiel hat.
Der Smallville-Besuch ist hoch emotional, nicht nur weil Clark seine Exflamme Lana Lang-Cushing (Emmanuelle Chriqui) wiedertrifft, die, wie man am Doppelnamen schon erkennt, ebenfalls derweil Familie hat. Wie man sich denken kann, bahnen sich auch zwischen den Kindern beider Familien Verwicklungen miteinander an, die zudem auf erste Erlebnisse bei einem früheren Sommerbesuch zurückgehen. Und so verschärft sich mit der Rückkehr nach Hause sowohl das Familiendrama als auch die Schurken-Mystery auf unerwartete Weise, mit interessanten Entwicklungen, welche letztlich die Basis für den weiteren Verlauf der Serie erst so richtig aufbauen.
Die Darsteller und Darstellerinnen von Superman & Lois machen ihre Sache dabei wirklich insgesamt gut bis in die Nebenrollen, Hoechlin darf als Superman ordentlich glänzen mit seinen Kräften, die Effekte und Musik dabei geben einen passend heroischen Rahmen - da gibt es nichts zu meckern. Aber auch als Elternpaar überzeugen die beiden, wie auch Lois als journalistische Spürnase, und auch die Kinderrollen sind gut besetzt. Wer sich an die Titelstars in den Rollen vielleicht noch etwas gewöhnen muss, die Premiere macht Lust genug, ihnen die verdiente Chance zu geben - und Superman ist auch endlich etwas globaler unterwegs.
Kritisch kann man anmerken, dass trotz 60 Minuten manch emotionale Szenen zu Beginn hätten noch mehr ausklingenden Raum bekommen können, etwas zu harsch abgehackt wurden, aber gut, es gab viel auf den Weg zu bringen. Auch die Kids lernt man noch nicht so richtig tiefgehend kennen, aber genug, um einen Grobeindruck zu bekommen und gespannt auf die Vertiefung zu sein.
Massig Superman- & DC-Easter Eggs gibt es in der Superman & Lois-Premiere dabei natürlich auch zu entdecken, hier werden auch die Die Hard-Fans happy gemacht. Sei es durch Hinweise auf kreative Köpfe hinter den Vorgängern, sei es auf andere DC-Superhelden, sei es durch Szenen, die man von Comic-Covern kennt - der Liebesbrief an alles Bisherige zum ikonischen Man of Steel ist unübersehbar. In der gestrigen zweiten Folge nach der Premiere wurden zudem auch die Hinweise auf das DCEU-Multiverse noch deutlicher. Dennoch kann man die Serie auch ohne Arrow-verse-Vorkenntnisse schauen, ahnt aber mit Vorkenntnissen schneller, was da sich entwickelt. Insgesamt kommt die Premiere bei Fans und Kritikern in den USA besser an als erwartet, das lässt hoffen!
Wann und wo die neue DC-Serie hierzulande zu sehen ist, ist noch offen.