Als die Daredevil-Rechte an Marvel zurückfielen, begannen sofort wilde Spekulationen, was man wohl damit anstellen würde. Einen Daredevil Reboot vielleicht, um Matt Murdock an die Avengers heranzuführen? Oder erst mal gar nichts? Beides falsch, wie wir heute wissen, denn stattdessen wurde es eine Serie und eine starke noch dazu.
Marvels Daredevil bildet das Fundament der neuen Netflix-Partnerschaft, Staffel 2 ist schon geordert, und Hauptdarsteller Charlie Cox träumt vom großen, weiten Marvel-Filmuniversum. Alles richtig gemacht also. Dabei wollte Joss Whedon, der Avengers 2 - Age of Ultron letzte Woche auf die Kinos losgelassen hat, das Studio davon überzeugen, dass ein Film besser funktionieren würde als eine TV-Serie. Er habe sich für einen Daredevil-Film stark gemacht, gibt Whedon zu - bis diese Serie dann unter der Schirmherrschaft von Drew Goddard (The Cabin in the Woods) und Steven S. DeKnight (Spartacus) stand. Jetzt will er sie unbedingt sehen, was ihm wegen der Avengers 2-Pressetour noch nicht vergönnt war.
Whedon dachte nicht, dass man es schaffen würde, die besondere Atmosphäre von Daredevil im TV aufrechtzuerhalten. Er mag den Charakter, weil er praktisch Marvels Batman ist, hauptsächlich dank Comicautor Frank Miller. Andererseits seien Comics ja serialisierte Unterhaltung und viele von ihnen genauso sehr als Serie geeignet wie als Film, wenn nicht noch mehr. Auch habe sich das Fernsehen so sehr gewandelt und aufgedrängt, dass Daredevil dort genau richtig sein könnte.