Blockbuster? Laaangweilig, findet Joaquin Phoenix. Bei Doctor Strange kam er einer solchen Rolle vielleicht näher als je zuvor, er soll sogar schon in finalen Verhandlungen gestanden haben, um dann doch abzuspringen und Benedict Cumberbatch den Weg freizumachen. Die Frage war, warum. Und die Antwort überrascht nicht wirklich.
Als er noch jünger gewesen sei, erklärt Phoenix, sei er wahrscheinlich ein kleiner Snob gewesen, wenn es um Blockbuster-Rollen ging. Sie seien aber besser geworden! Mit mehreren dieser Filme (wie Doctor Strange) habe er geflirtet, es habe Meetings und Annäherungen gegeben. Letzten Endes fühlte sich jedoch nichts davon richtig erfüllend an, zu viele Anforderungen widersprachen seinen Instinkten für Charaktere. Da sei er verwöhnt, räumt Phoenix ein. Er habe noch keine derartigen Kompromisse eingehen müssen, noch nie einen Blockbuster-Regisseur getroffen, der beim Durchgehen des Drehbuchs kurzerhand beschließt, eine Actionsequenz zu streichen und sich lieber auf den Charakter zu konzentrieren.
Dafür hat Phoenix zwar Verständnis, für ihn ist das aber nichts. Mit anderen Worten: Er will sich seine schauspielerischen Freiheiten bewahren und nicht vom Studio in ein bestimmtes Korsett zwängen lassen, wie es bei Marvel unvermeidlich ist. So schnell wird man Phoenix demnach nicht in einen Blockbuster sehen, wenn überhaupt jemals. Auch wenn er sich gerne welche anschaut, wie Star Trek, wo es ihm besonders Chris Pine ("f****** genius") angetan hat. Er wisse eben nur nicht, ob er die Erfahrung machen will, selbst in so einem Film mitzuspielen.