Mit großer Trauer haben wir erfahren müssen, dass Ray Harryhausen, der Meister der Stop Motion, im Alter von 92 Jahren am Dienstag gestorben ist. Wir sind sehr ergriffen und trauern um einen Filmschaffenden, dessen Liebe zum Detail man in all seinen Filmen spürte.
Vielen jüngeren Zuschauern mag der Name eventuell nichts sagen, doch wer um die 30 aufwärts ist, der wird seine Kindheit mit vielen schönen Nachmittagsfilmen verbinden, die die Fantasie so sehr angeregt haben. Wir denken an Filme aus 1001 Nacht, zum Beispiel Sindbads gefährliche Abenteuer und den Kampf zwischen Zentaur und Löwenadler, der uns einst unglaublich beeindruckt hat. Wir denken an das wunderbare Kampf der Titanen mit seinem furchteinflößenden Kalybos und der tödlichen Medusa. Und wir denken an Gwangis Rache, wenn man so will, den Vorläufer von Jurassic Park.
Harryhausen wurde 1920 in Los Angeles geboren und perfektionierte die Stop-Motion-Technik im Rahmen des Möglichen. In seinen Filmen wurden Monster greifbar und ausgestorbene oder fantastische Wesen kamen zu einem ins Wohnzimmer. Aus heutiger Sicht mag Stop Motion überholt wirken, und natürlich wirken Wesen wie im Original Kampf der Titanen etwas hölzerner. Doch für uns und viele andere Zuschauer wird Stop Motion trotz seiner kindlich-anmutenden Art immer ergreifender sein als das, was CGI zustande bringen kann mit seinem hohen Perfektions- und Realismusgrad. Es mag pathetisch klingen, aber wir verdanken Harryhausen viel, der uns einst für fantastische Welten und unerreichbare Orte mit seinen kleinen Kunstfiguren begeistern konnte.
Ruhe in Frieden, Ray.