Es war das Jahr 2013, lange bevor Drew Goddard einen X-Force-Film machen sollte und 20th Century Fox von Disney geschluckt wurde, als Jeff Wadlow (Kick-Ass 2) den Auftrag bekam, eine ganze X-Force-Trilogie zu gestalten. Das tat er auch, doch zu einer Umsetzung kam es nie. Stattdessen drehte er den Netflix-Streifen Die wahren Memoiren eines internationalen Killers und die beiden Blumhouse-Horrorfilme Wahrheit oder Pflicht und Fantasy Island. Und auch Goddards Projekt - von X-Force-Schöpfer Rob Liefeld als "Opfer der Übernahme" bezeichnet - scheint gestorben zu sein.
Aber wir können uns ja zumindest mal erzählen lassen, was Wadlow ursprünglich im Sinn hatte. Seine Version, die nicht mehr relevant sei, da Deadpool 2 Cable (gespielt von Josh Brolin) eingeführt und er X-Force geschrieben habe, bevor Deadpool rausgekommen sei, habe gefragt, was mit den Mutanten sei, die eine öffentliche Schule besuchen müssen und nicht das Privileg haben, bei Wolverine und Professor X auf eine Privatschule zu gehen und vom X-Jet aufgesammelt zu werden. Mit den Kids, auf die kein Gönner aufpasse und die alles auf eigene Faust herausfinden müssen. Dann, so Wadlow, hätte man einen dunkleren, militanteren Mentor in Gestalt von Cable eingeführt.
Er habe einen Drei-Filme-Handlungsbogen geplant, der die X-Force ausgehend von dem, was sie bei Liefeld in den 1990er Jahren gewesen sei - eine Gruppe von Kids, die für das kämpfen, woran sie glauben -, bis zum dritten Film geführt hätte. Bis dahin hätte sich die Gruppe gewandelt, hätte einige Mitglieder verloren und einige neue aufgegabelt und wäre gewachsen. Im Prinzip wäre sie zu Rick Remenders Version der X-Force aus den frühen 2000ern geworden, ein sehr viel dunkleres Killerkommando und Black-Ops-Team, erklärt Wadlow. Sie wäre im Laufe der drei Filme vom Weg abgekommen.
Die Fox-Pläne für X-Force seien nie verwirklicht worden, aber allein für die Chance, das Drehbuch schreiben zu dürfen, sei er "superdankbar". Und Wadlow bettelt die Marvel Studios förmlich um einen Job an: Wenn Kevin Feige dies lese - er würde alles tun, um an Marvels Version der X-Men und der X-Force mitzuarbeiten. Wegen der 90er-Comics sei er heute Filmemacher, er liebe sie also von ganzem Herzen. Für ihn sei wirklich ein Traum damit wahr geworden, X-Force schreiben und Liefeld treffen zu können. Er habe es geliebt und würde natürlich alles dafür tun, ein Teil der neuen Version zu sein - was auch immer man geplant habe, meint Wadlow.