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Star Trek - Der Film

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Zum "Star Trek"-Feiertag: Wir blicken zurück auf 56 Jahre unendliche Weiten!

Zum "Star Trek"-Feiertag: Wir blicken zurück auf 56 Jahre unendliche Weiten!
1 Kommentar - Mi, 05.04.2023 von Moviejones, F. Bastuck
"Star Trek" begeistert seit fast sechs Jahrzehnten die Fans. Wir nehmen dies zum Anlass, auf das weltweite Phänomen zurückzublicken und euch dessen Geschichte einmal näherzubringen.
Zum "Star Trek"-Feiertag: Wir blicken zurück auf 56 Jahre unendliche Weiten!

TNG stand zu Beginn unter keinem guten Stern. Noch bevor überhaupt auch nur eine einzige Folge gezeigt wurde, hagelte es Proteste der Fans. Roddenberry wurde gar Verrat an Star Trek vorgeworfen. Und auch einige der alten Darsteller meldeten Zweifel an, ob diese neue Serie mit neuen Figuren den Charme des Originals erreichen könnte. Selbst die neuen waren anfangs nicht so richtig überzeugt. Sir Patrick Stewart soll angeblich für mehrere Wochen seine Koffer nicht ausgepackt haben, da er fest davon ausging, dass die Serie nach kurzer Zeit bereits wieder eingestellt werden würde. Wie sehr sich doch alle irrten.

Die Serie hatte im September 1987 Premiere und es dauerte nicht lange, bis auch die kritischsten Fans überzeugt wurden. Im Laufe der sieben Staffeln gewann TNG nicht nur etliche neue Fans hinzu, sondern auch viele Preise und sorgte durchgängig für hervorragende Quoten. Bis heute gilt sie als eine der erfolgreichsten und besten Serien aller Zeiten und löste in den 90ern einen regelrechten Boom in Sachen Science-Fiction aus, wovon auch anschließend veröffentlichte Serien wie z.B. Babylon 5 oder Stargate SG-1 profitieren konnten.

Hinter den Kulissen ging es dabei teils rabiat zu. Roddenberry hatte genaue Vorstellungen und machte es den anderen Autoren mit seinen aufgestellten Regeln schwer. Zum Beispiel durfte es keine Konflikte zwischen den Hauptfiguren geben, da die Menschheit der Zukunft solche zwischenmenschlichen Konflikte überwunden hätte. Oft änderte er bereits fertige Drehbücher, um sie seiner Vision anzupassen. Viele Autoren machten das nicht lange mit, einige blieben nur wenige Wochen im Team, bevor sie wieder gingen. Es kam zu vielen Auseinandersetzungen und sogar Klagen. Am Ende sollen etwa 150 Autoren im Laufe der Zeit an der Serie mitgewirkt haben.

Roddenberrys gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich und dadurch gewann Rick Berman größeren Einfluss. Unter seiner Führung stießen Autoren wie Michael Piller, Brannon Braga, Ronald D. Moore und Jeri Taylor zum Autorenteam hinzu. Sie sollten nicht nur die nächsten Jahre der Serie, sondern die Zukunft von Star Trek im Ganzen prägen. Aber auch einige Wissenschaftler gehörten zum Autorenteam, zum Beispiel der Physiker Leonard Mlodinow oder der Linguist Marc Okrand, welcher sich auch für die Erschaffung der klingonischen Sprache verantwortlich zeichnete. Selbst Fans konnten Drehbücher einschicken - ein bis zu diesem Zeitpunkt einmaliger Vorgang.

Die Serie als solches setzte den Stil des Originals fort. Es wurden neue Welten erforscht und neue Zivilisationen entdeckt. Die Geschichten waren komplex und behandelten oft gesellschaftlich relevante Themen. An der Doppelfolge Geheime Mission auf Celtris Drei der sechsten Staffel, die Foltermethoden thematisiert, schrieb bspw. sogar Amnesty International mit.

Als Bösewichte für die Serie waren ursprünglich die Ferengi vorgesehen, welche auch bereits in Staffel 1 mehrere Auftritte absolvierten. Jedoch hatten sie nicht die erhoffte Wirkung auf den Zuschauer und so musste ein anderer Bösewicht her: Die Borg. Und diese sorgten mit einem schockierenden Cliffhanger für Fernsehgeschichte.

War es Jahre zuvor der Schuss auf J.R. in Dallas und viele Jahre danach der Tod Jon Snows in Game of Thrones, so war es in den 90ern die Assimilierung von Captain Picard durch die Borg am Ende der dritten Staffel, welche die Nation 1990 den ganzen Sommer über beschäftigten sollte. Gerüchte darüber, Patrick Stewart wolle aus der Serie aussteigen, befeuerten die Spekulationen zusätzlich. Erst Monate später sollten Fans die Auflösung erfahren und das Warten seinerzeit fühlte sich für Millionen wie eine Ewigkeit an.

Im Jahr 1991 mussten Fans dann gleich mit zwei Abschieden zurechtkommen. Der Film Star Trek 6 - Das unentdeckte Land sollte das Ende der Abenteuer der Originalcrew darstellen. Dass es nach dem misslungenen Star Trek 5 - Am Rande des Universums überhaupt noch dazu kam, war dem Erfolg von TNG und dem 25-jährigen Jubiläum von Star Trek zu verdanken. Ursprünglich war ein Film an der Sternenflottenakademie geplant, über die jungen Kirk und Spock, so dass man die Gagen der Originaldarsteller hätte einsparen können. Roddenberry war davon jedoch nicht begeistert. Die Zuschauer seien an die alten Darsteller gewöhnt. Er wollte nicht, dass die Figuren durch neue Schauspieler ersetzt werden. Ein neues Konzept wurde entwickelt, in dem die beliebte Crew auf ein allerletztes Abenteuer gehen sollte. Am 13. Dezember 1991 begann diese letzte Reise im Kino.

Gene Roddenberry sollte diese nicht mehr erleben. Am 24. Oktober, kurz vor der Fertigstellung des Films und inmitten der fünften Staffel von TNG, verstarb er. Sowohl der sechste Kinofilm als auch die kurz nach seinem Tod im Fernsehen ausgestrahlte Doppelfolge Wiedervereinigung? (Unification) wurden ihm gewidmet. Rick Berman beerbte ihn als Leitender Produzent und trug dadurch nun die Hauptverantwortung.

Gene Roddenberry ging in die Geschichte als einer der größten Visionäre im Bereich der Science-Fiction ein und er hinterließ eines der größten und einflussreichsten fiktiven Universen, das je geschaffen wurde. Auch heute noch ist sein Einfluss in den neuen Star Trek-Projekten zu spüren. Jedoch sorgte sein Ableben auch für einige Veränderungen, denn Rick Berman und die Autoren waren nun nicht mehr seinen strikten Vorgaben unterworfen. Deutlich machen sollte sich dies vor allem an der folgenden Star Trek-Serie.

Ihr Pagh ist stark

Anfang der 90er war Star Trek so populär und erfolgreich wie noch nie. Eine zweite Serie wurde entwickelt, die Parallel zu TNG laufen sollte. Die Konzepte einer Serie nur mit Klingonen oder einer Sitcom wurden verworfen. Am Ende entschied man sich für eine Raumstation: Star Trek - Deep Space Nine (DS9).

Statt neue Welten und Zivilisationen zu erforschen, sollte die Handlung erstmals an einem festen Ort stattfinden. Die Serie wurde düsterer angelegt, Konflikte forciert und sogar Kriege bestritten. Das Personal und die Einwohner der Raumstation bestanden nicht nur aus Menschen, so dass Konflikte von außen hineingetragen werden konnten. Auf diese Weise blieb man Roddenberrys Grundsatz zum Teil treu. Ein weiterer Unterschied bestand in der Häufigkeit wiederkehrender Figuren, die im Laufe der Serie an Bedeutung sogar noch zunehmen sollten. Teilweise konnte man zwischen Gast- und Hauptdarsteller gar nicht mehr richtig unterscheiden.

Für die Hauptrolle des Benjamin Sisko waren unter anderem Tony Todd, Michael Clarke Duncan und sogar James Earl Jones im Gespräch, ehe die Wahl auf Avery Brooks fiel. Mit einem schwarzen Commander blieb man dem Geiste Star Treks treu. Weder Geschlecht noch Religion oder eben Hautfarbe sollten in der Zukunft eine Rolle spielen. Die Serie stellte es als etwas dar, was es einfach sein sollte: Normalität.

Auch aus TNG sollten zwei bekannte Figuren dabei sein: Colm Meaney als Chief O´Brien und Michelle Forbes als Bajoranerin Ro Laren. Während Meaney zusagte, zögerte Forbes zuerst und lehnte schließlich ab. Als Ersatz wurde die Figur der Kira Nerys geschaffen.

Am 03. Januar 1993 feierte die Serie in den USA Premiere, in Deutschland ein Jahr später am 28. Januar. Auch wenn der Pilotfilm hervorragende Einschaltquoten erhielt, nahmen diese schon in der zweiten Staffel etwas ab. Ein Grund war sicherlich die zunehmend größer werdende Konkurrenz anderer Serien. Aber auch die Fans hatten teils Schwierigkeiten mit der Serie und dem neuen Konzept. Zu Beginn der dritten Staffel wurde der Crew mit der USS Defiant ein Raumschiff zur Verfügung gestellt, wodurch die Handlung mehr Bewegung erhielt und öfters auch außerhalb der Station stattfinden konnte. Spätestens mit der nächsten Staffel sollte dann der Durchbruch gelingen.

Die Doppelfolge zu Beginn der vierten Staffel gilt unter Fans als zweiter Pilotfilm der Serie. Nicht nur die Frisur Siskos änderte sich, auch das Intro der Serie wurde überarbeitet und mit Michael Dorn als Worf stieß eine beliebte Figur aus TNG zum Hauptcast hinzu. Es kam zum großen Konflikt mit den Klingonen und der bis hierhin größten Weltraumschlacht. Die Qualität stieg und für manche markiert die vierte Staffel von DS9 sogar eine der stärksten in ganz Star Trek.

DS9 unterschied sich auch in der Art des Storytellings. Es waren nicht nur in sich abgeschlossene Episoden. Von Beginn an gab es einen Handlungsstrang, der durch die ganze Serie führte. Mit der Einführung des Dominions in Staffel 3 wurde dies noch verstärkt. Manche Handlungsstränge verliefen über viele Folgen und sogar ganze Staffeln hinweg.

Wenn man Star Trek - Deep Space Nine thematisiert, muss man zwangsläufig auch über die Science-Fiction-Serie Babylon 5 sprechen. Bis heute halten sich Vorwürfe, die Macher von DS9 hätten die Idee wenn nicht gestohlen, dann zumindest kopiert. Und ganz abwegig wirkt der Vorwurf nicht. Die Geschichten beider Serien sowie die vorkommenden Themen gleichen sich verdächtig. Hinzu kommt, dass der Macher von Babylon 5, J. Michael Straczynski, bereits 1989 versuchte, sein Konzept bei Paramount unterzubringen, jedoch ohne Erfolg. Schließlich schlug Warner Bros. zu und gab die Produktion ihrer neuen Serie bekannt. Kurz darauf sollte auch Paramount ankündigen, eine neue Star Trek-Serie namens Deep Space Nine zu produzieren. Wenngleich Straczynski nie Plagiatsvorwürfe äußerte, so glaubte er dennoch, die Serie sei durch sein Konzept beeinflusst worden.

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1 Kommentar
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JackSparrow86 : : Moviejones-Fan
01.04.2023 15:01 Uhr
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Dabei seit: 26.01.15 | Posts: 332 | Reviews: 0 | Hüte: 7

Gerade wenn man die Schwierigkeiten und anscheinend eher mäßigen Erfolg der ursprünglichen Serie betrachtet, ist es schon interessant wie dieses Franchise überhaupt so entstehen konnte. Ähnliches gilt auch für James Bond. Zeigt aber auch, dass man manchen Projekten Zeit zum wachsen einräumen sollte.

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