Bewertung: 3 / 5
Robert De Niro gehört zu den Akteuren, deren Name allein normalerweise einen seriösen Filmabend verspricht. Wer so an Dirty Grandpa, die neue Komödie von Dan Mazer (Das hält kein Jahr...!) rangeht, dem sei vom Kinobesuch dringend abgeraten. Es könnte ansonsten sein, dass man während des Guckens glaubt, De Niro sei frivolen Körperfressern zum Opfer gefallen.
Jason Kelly (Zac Efron) hat ein Auge auf den lukrativen Job in einer Anwaltskanzlei geworfen und auf die Tochter (Julianne Hough) seines Chefs, die er demnächst ehelichen will. Als seine Großmutter stirbt, verspricht er seinem Großvater Dick (Robert De Niro) mit ihm eine Tour nach Florida zu machen, doch das Rentnerparadies ist nichts für Opa: Der hat es auf den Spring Break in Daytona Beach abgesehen und wie zu erwarten ergeben zügellose Jugendliche und lüsterne Pensionäre eine explosive Mischung...
Trailer zu Dirty Grandpa
Dirty Grandpa Kritik
Poster, Clips und Trailer - schon die Werbekampagne zu Dirty Grandpa hält nicht hinterm Berg, was uns hier im Kino erwartet. Man kann sich sicherlich dran reiben, dass den Machern viel daran lag, die American Pie-Reihe und Paul Feigs (Brautalarm) vulgäre Filmmomente zu toppen. Aber so banal der Film auch daherkommt, allein Robert De Niro mit dieser "Jetzt-ist-alles-scheißegal"-Attitüde zu erleben, der frei nach dem Motto das Beste kommt zum Schluss agiert, brachte uns mehrfach zum Grinsen.
An seiner Seite Zac Efron, der Dirty Grandpa mit seiner schüchternen Art erdet und erst von Opa aus dem Tränental geholt werden muss. Vieles ist vorhersehbar und auch das Ende überrascht nicht wirklich, aber der Film verspricht Spaß und reiht Spruch um Spruch unter der Gürtellinie aneinander, immer mal wieder zum Nachteil von Efrons Jason. Der sieht selbst mit einer Plüschbiene zwischen den Beinen immer noch heiß aus und zementiert mit Dirty Grandpa seinen Ruf als partygeiler Twen. Er wirkt reifer als früher, aber wir wünschen ihm beizeiten eine weitaus geschmeidigere Rollenwahl.
In US-Kritiken ist häufiger das Wort "offensive", also "anstößig" bzw. "beleidigend" zu lesen, aber da drüben ticken die Uhren mitunter eh anders. Wer sich in diesen Film setzt, weiß was einen erwartet. Empfindliche Gemüter also einfach drüber hinwegsehen oder gar nicht erst reingehen, denn für die ist Dirty Grandpa auch nicht gemacht. Bewundernswert dennoch, wie wenig Schamgefühl die Macher hatten, denn so manche Worte kommen nicht jedem einfach über die Lippen und ja, auch der Gedanke an Gerontensex dürfte nicht auf breite Gegenliebe stoßen. Dahingehend ziehen wir direkt den Hut vor dieser Klamotte, die sich für nichts zu schade ist.
Dirty Grandpa Bewertung
Man kann viel Negatives über Dirty Grandpa sagen und nichts, aber auch wirklich nichts ist neu an diesem Film. Aber auf irgendeine obszöne Art und Weise ist es amüsant, den seriösen Robert De Niro - Der Pate 2, Wie ein wilder Stier, Cop Land!!! - derart zügellos und vulgär zu erleben. Hat er sich noch was zu beweisen? Nein. Wird er Spaß beim Dreh gehabt haben? Ja sicher! Wer also Bock auf Party und obszöne Dialoge hat, der ist hier auf jeden Fall richtig.