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Kong - Skull Island

Kritik Details Trailer News
Gelungener Kaiju-Spaß

Kong - Skull Island Kritik

Kong - Skull Island Kritik
2 Kommentare - 09.03.2017 von JoeRebel
In dieser Userkritik verrät euch JoeRebel, wie gut "Kong - Skull Island" ist.
Kong - Skull Island

Bewertung: 4 / 5

Nach der Kritik von MJ betrat ich heute vorsichtig den Kinosaal. Mit der Lehre im Gedächtnis, mir nicht noch einmal einen Kinobesuch im Voraus zu vermiesen, hatte ich mir den letzten Trailer gar nicht erst angeschaut. Und etliche Kommentare bestätigten meine Angst, dass diese letzte Vorschau alle elementaren Szenen vorweg nehmen könnte.

Nun nach dem zweistündigen Spektakel fällt es schwer, eine Rezension zu verfassen, nicht zur Kritik der Kritik mutiert. Weil im Vorfeld aber schon so viel über den Inhalt gesprochen wurde, möchte ich genau hier ansetzen:

Trailer zu Kong - Skull Island

Ich kann die Grundpfeiler der MJ-Rezension gut nachvollziehen, sehe diese aber deutlich weniger gewichtig. So trifft es meines Erachtens keineswegs zu, dass man, nachdem sich die Kinotüre hinter einem schließt, bereits vergessen hat, was man soeben sah. Besonders das Szenenbild ist sehr einprägsam - die (Kaiju-)Kampfsequenzen (die im Vergleich zum Vorgänger "Godzilla" doch etwas kurz ausfallen, besonders jene mit dem Riesenkraken) stehen jenen von "Pacific Rim" kaum nach. Und der Film hat natürlich sehr wohl eine, dem Genre entsprechende, gefällige Handlung zu bieten. Dass nun dabei das Sein und das Universum nicht hochphilosophisch in Frage gestellt werden, war absehbar.

Die Charaktere sind sehr oberflächlich und einstweilen auch stereotyp gezeichnet. Und es stimmt, dass man kaum in die Lage versetzt wird, sich mit Einzelpersonen zu identifizieren. Dies hat aber einen guten Grund: Die Figuren werden im Handlungsverlauf in zwei Gruppen à 5-10 Leute geteilt, wobei der Film dem Zuschauer ganz klare Pisten liefert, mit welcher Gruppe Eindringlinge er sich im Geiste verbünden soll. Ein zweiter Grund ist zudem, dass Kong logischerweise selbst den Hauptcharakter darstellt, auch wenn dieser nicht unentwegt im Fokus der Kamera steht. Gerade gen Schluss fiebert man doch eher mit dem Monster als mit den Menschen. (Gerade als Kaiju-Fan.) Die Figuren können also deswegen undeveloppiert wirken, weil die Handlung auf tiefgründige Protagonisten verzichten kann (auch wenn ich zugeben muss, dass die Autoren auf dieses Recht nicht hätten pochen müssen und ein wenig mehr Hintergrundwissen sehr interessant gewesen wäre).

 

Man sollte den Film wohl am besten als das betrachten was er ist: Als Einzelteil eines größeren Geflechts. Denn zu keinem Zeitpunkt wird der Streifen dem Anspruch gerecht, als eigenständiges Werk in Anschein genommen zu werden. Dies war jedoch von Vornherein klar und dessen kann und sollte sich der Kinogänger bewusst sein.

Einige weitere Macken blieben jedoch auch mir nicht unauffällig: Zu oft kommt es zu Ungereimtheiten, die zwar den Verlauf des Films antreiben sollen, sich jedoch der menschlichen Logik zu Wehr setzen. Gerade in Anbetracht der infrastrukturellen Möglichkeiten eines kleinen "Stammes" auf einer Südpazifik-Insel müsste man den Kopf schütteln.

Und auch die mitunter sehr gezwungen wirkenden, humorvollen Einlagen sind gänzlich Fehl am Platz. So weiß der Film zwischen (zu meiner Verwunderung doch fast schon heftigen) Schockelementen und Witz nicht immer ganz, wo die klare Linie bleibt.

Zu guter Letzt die Post-Credit-Szene: Nachdem was ich links und rechts aufgeschnappt hatte, (obwohl ich alles daran gesetzt hatte, so wenig zu hören und zu sehen wie möglich) waren meine Erwartungen kaum zu erfüllen. Und sie wurden es auch nicht. Ich verweise nochmals ausdrücklich auf den nachstehenden SPOILER: Es gibt keinen Rodan, keine Mothra und keinen King Ghidorah zu sehen! Es handelt sich lediglich um Zeichnungen besagter legendären Monster.

Fazit: Der Film ist einer der besseren Kaiju-Filme. Eine nicht zu hoch gesetzte Erwartungshaltung kann durchaus belohnt werden. Wir sehen uns hier keinen tiefgründigen Independent-Film an, sondern ein Zwischenglied auf dem langen Weg hin zum Kampf des Jahrhunderts von Hollywood. Jedoch habe ich meine Zweifel, dass der Film ein Kassenschlager wird. Der Kinosaal hier in Luxemburg war nur dürftig gefüllt.

Die letzte Frage die sich unweigerlich aufdrängt: Ich persönlich fand "Godzilla" besser. Und ein Verlgeich mit dem 33er Original braucht man gar nicht erst ziehen zu wollen. Dies wäre unrespektvoll, beiden Filmen gegenüber.

Kong - Skull Island Bewertung
Bewertung des Films
810

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2 Kommentare
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JoeRebel : : Moviejones-Fan
09.03.2017 16:38 Uhr
0
Dabei seit: 09.12.16 | Posts: 8 | Reviews: 1 | Hüte: 0

@MD02GEIST

Deine Frage ist sehr interessant und bringt mich gerade zum Nachdenken.

Anders als beispielsweise die alternativen Realitäten der IDW-Comics (welche ich aufgrund ihres Herkunftslandes und Erscheinungsdatum zum Vergleich heran ziehe), finde ich die Monsterverse-Realität (es handelt sich bei beiden Filmen ja um die gleiche) sehr "bodenständig" - beide Filme gehen von der Machart ähnlich damit um.

Wie in "Godzilla" sind die Charaktere geschockt von dem, was sie erleben. Und gerade weil du die Frage stellst: Einige Protagonisten fragen während des Films sogar laut: "Arent we going to talk about what we just saw?" Die Verknüpfung zu einer normalen Realität wird immer wieder hergestellt.

Da sich deine Frage auf meinen persönlichen Eindruck bezieht, will ich zudem sagen, dass mich die Darstellung der alternativen Realität bei "Skull Island" doch sehr angesprochen hat. Als Kaiju-Begeisterter wirst du sicher auch deinen Spaß daran haben. Ich will jedoch vermeiden, dass du nachher womöglich enttäuscht den Saal verlässt, falls ich zu viel Lob aussprechen sollte. Als Kenner kannst du sicher mit diesem Vergleich etwas anfangen: Am ehesten fühlte ich mich an "Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn" und, so seltsam es klingen mag, "JP: The Lost World" erinnert.

Selbstverständlich nicht von der Handlung her, aber eben in Sachen Umgang und Darstellung der Kaiju. (Weniger auch "Frankenstein und die Monster aus dem All", welches ich mir als Refernezwerk besonders für "Godzilla - King of the Monsters" wünschen würde.) Die Insel sprießt vor Ungetüm, aber Kong bleibt klar im Mittelpunkt des Interesses. (Wie in den soeben genannten Filmen Godzilla bzw. der T-Rex.)

Mir fällt nun auf, dass ich mich immer eher dazu verleiten lasse, Vergleiche zu Godzilla-Filmen zu ziehen. Ich finde im Gegensatz zu vielen Kritikern nicht, dass "Skull Island" die "King Kong"-Tradition fortsetzt, sondern doch eher an den japanischen Produktionen der 1960er und 1970er angelehnt scheint. Aber das ist eine sehr subjektive Meinung.

Eine letzte Anmerkung zur alternativen Realität: War ich bei "Godzilla" noch von den kleinen Bezügen auf realhistorische Ereignisse angenehm überrascht, war bei "Skull Island" hier die Luft bereits etwas raus. Die Referenzen auf den Vietnamkrieg, den Kalten Krieg und den Zweiten Weltkrieg scheinen eher Mittel zum Zweck zu sein, als die angespielten und neu kontextualisierten Atombombentests in "Godzilla", welche in "Skull Island" ebenfalls angesprochen werden.

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
09.03.2017 09:22 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.553 | Reviews: 29 | Hüte: 218

Eine positive Kritik, danke schön.

Doch mir fehlt etwas. Wie war dein Eindruck in Bezug auf die alternative Realität? Kannst du von dir sagen, dass GODZILLA (2014) hier besser gepunktet hat oder liegen beide Filme hier gleich auf?

Mit alternativer Realität, meine ich die Vorstellung einer Welt, ähnlich der unseren, nur eben halt mit Kaiju.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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