Was stimmt nicht mit 47 Ronin, dem Samurai-Epos mit Keanu Reeves? Erst verschob Universal den Film in den Februar, was bereits merkwürdig war, dann im August die Schreckensmeldung, dass es erst im Dezember 2013 soweit sein soll. Solche massiven Verschiebungen verheißen selten etwas Gutes, doch was ist schiefgegangen bei 47 Ronin? Während Universal immer wieder beschwichtigt, es gehe nur um den Feinschliff, scheint wie bei World War Z mit Brad Pitt mehr im Argen zu liegen.
Die Gerüchteküche brodelt und aus Insiderkreisen ist zu hören, dass Regisseur Carl Erik Rinsch (Ziehkind von Ridley Scott) bereits von Universal aus dem Schneideraum verbannt wurde. Der finale Schnitt von 47 Ronin soll inzwischen von Donna Langley (Co-Vorstand von Universal) überwacht werden.
Die Gründe hierfür scheinen vielfältig zu sein. Zum einen soll es Budgetprobleme geben, zum anderen soll Neuling Carl Erik Rinsch unter dem massiven Druck bereits aufgegeben haben. Angeblich war der Dreh zu ambitioniert. Nachdrehs wurden erst kürzlich in London beendet unter dem Mikromanagement vom Studio. Bei den Dreharbeiten wurden viele Nahaufnahmen mit Keanu Reeves gedreht, der zuvor im Showdown des Films gänzlich fehlte und reintegriert wird. In neu gedrehten Szenen soll es Reeves nun mit übernatürlichen Wesen zu tun bekommen.
Neben diesen Problemen, den Film abzuändern, gab es anscheinend auch massive Probleme beim Budget. So soll dieses inzwischen die Grenze von 225 Mio. $ durchbrochen haben. Universal behauptet zwar, das Originalbudget von 175 Mio. $ sei nicht verändert worden, aber das war vor den Nachdrehs und auch dieses Budget wirkt für 47 Ronin absolut astronomisch. Egal welche Zahlen stimmen, der Film müsste jenseits der 400 Mio. $ einspielen, um einen kleinen Gewinn abzuwerfen.
Was an den ganzen Geschichten dran ist, ist schwer zu sagen. Teilweise geistern die Gerüchte schon länger umher, dass es Probleme gibt, ist aber nicht zu leugnen. Auch dass die Vision von Rinsch nicht mit der von Universal übereinstimmt, dürfte feststehen. Dabei scheint dies verwunderlich, denn als Werbefilmer hat Rinsch mehr als einmal bewiesen, zu welchen kreativen Glanzleistungen er mit kleinem Budget und unter Zeitdruck fähig ist. Doch ein Filmprojekt wie 47 Ronin scheint eine ganz andere Hausnummer zu sein.