Diese Nachricht kam überraschend. Nachdem es in den letzten Monaten wirklich gut aussah für das Alien Prequel, kommt jetzt die wirklich schockierende Kehrtwende. Statt den Ursprung des Space Jockeys und der Aliens zu erforschen, macht Ridley Scott jetzt Prometheus, ein neuartiges Science-Fiction-Epos, das am 9. März 2012 in den USA erscheinen soll. Der erste Entwurf dazu wurde noch von Jon Spaihts (The Darkest Hour) geschrieben, basierend auf einer Idee von Scott, danach übernahmen Damon Lindelof (Lost) und Scott das Ruder und gaben der Story eine neue Richtung.
Über die Story von Prometheus herrscht noch Stillschweigen, aber Scott erklärt es so, dass Alien der Ausgangspunkt für dieses Projekt war. Daraus entstand ein kreativer Prozess für eine groß angelegte Mythologie und ein eigenständiges Universum mit eigener Story. Alien-Fans werden jedoch erkennen, dass ein wenig von der Alien-DNS in Prometheus steckt, auch wenn der Film eigenständig werden soll und auch provozierend. Ridley Scott ist sehr zufrieden mit den Dingen, wie sie sich entwickelt haben und freut sich, in das Genre zurückzukehren, das ihm so sehr am Herzen liegt. Auch Damon Lindelof scheint von Prometheus viel zu halten. In einer Zeit, wo die Kinos mit Prequels, Sequels und Reboots überschwemmt werden, soll Prometheus einer wirklich originellen Idee folgen und dass das Alien Prequel der Ausgangspunkt war, merkt man auch an der Besetzung. So wurde bereits die erste Rolle gecastet und das ist die länger schon erwähnte Noomi Rapace, die weltweite Anerkennung für ihre Darstellung der Lisbeth Salander in der Millennium-Trilogie erhielt. Sie spielt in Prometheus die Wissenschaftlerin Elizabeth Shaw. Weitere wichtige Hauptrollen sollen demnächst gecastet werden.
Ist das Alien Prequel damit gestorben? Sieht ganz so aus, auch wenn sich 20th Century Fox und Ridley Scott nicht konkret in diese Richtung äußern. Aber zwei Filme, die sich so ähnlich sind, wird Scott sicher nicht machen, Fox könnte aber dennoch an der Alien-Idee festhalten. Derzeit ist das aber pure Spekulation und wie es den Anschein hat, geht der Zweiteiler, der für das Alien Prequel vorgesehen war, tatsächlich in Prometheus auf. Dies hat wenigstens den Vorteil, dass Scott völlig frei eine Geschichte erzählen und uns mit neuen Ideen überraschen kann. Vielleicht führt das auch zu einem neuen Science-Fiction-Klassiker wie Blade Runner oder eben Alien. Das eigentliche Alien Prequel würde hingegen immer an den bisherigen Filmen gemessen werden - ein dicker Vorteil für Prometheus.
Dennoch bleibt ein Wehrmutstropfen übrig. Wenn Scott wirklich das Alien Prequel eingestampft hat, stirbt damit auch die Hoffnung auf wenigstens einen guten Film als Abschluss dieser Reihe. Und diese hat es nicht verdient, mit Filmen wie Alien - Die Wiedergeburt und der Alien vs. Predator-Reihe zuschanden geritten worden zu sein.
