Es wurde als ganz großer und teurer Zombiefilm angekündigt und das mit Starbesetzung. Paramount schien alles richtig zu machen bei World War Z, doch die letzten Wochen zeigten, dass das Studio inzwischen alle Hände voll zu tun hat, eine mittlere bis riesige Katastrophe einigermaßen einzudämmen. Nach der Kinostartverschiebung im März folgte kürzlich die Ankündigung massiver Nachdrehs und dass Damon Lindelof (Prometheus - Dunkle Zeichen) das Drehbuch noch einmal überarbeiten soll.
Für diese Situation gibt es keine Ausflüchte mehr, das Kind ist in den Brunnen gefallen. Taten zählen jetzt, doch was genau ging eigentlich schief? Ein neuer Bericht, der auf einer anonymen Quelle beruht, hat jetzt einige Dinge benannt, die zu der aktuellen Situation führten.
Marc Forster: Als Hauptgrund wird Regisseur Marc Forster genannt. Dieser bekam zwar viel positives Feedback für Monster's Ball, erntete hingegen aber harsche Kritik für Ein Quantum Trost. Forster mangele es an Erfahrung, große und teure Actionprojekte umzusetzen und daraufhin kam es zu Konflikten mit den erfahrenen Talenten am Set, die unter seiner Anleitung arbeiten sollten. Auch die Verschleppung von wichtigen Entscheidungen wie das Zombiedesign waren ein Resultat dessen.
Keine klare Linie: Von Beginn an mangelte es World War Z an einer klaren kreativen Linie. Während sich Forster auf die Figuren und Story konzentrieren sollte, war eine erfahrene Crew für die Action und Effekte zuständig. Doch die Aufteilung dieser beiden Verantwortlichkeiten begünstigte nur die Konfusion und das Konfliktpotential am Set. Ein Insider sagte dazu, es gab tatsächlich niemanden, der das Schiff steuerte.
Der straffe Zeitplan: Last but not least waren auch die Entscheidungen bei Paramount für die aktuelle Situation zuständig. So wurde dem Film verfrüht grünes Licht erteilt, was wohl an der guten Beziehung zwischen Hauptdarsteller/Produzent Brad Pitt und Paramount-CEO Brad Grey lag. Hinzu kam, dass der Film mit Gewalt im Dezember 2012 erscheinen sollte, dadurch hatte Second-Unit-Regisseur Simon Crane statt der ursprünglich geplanten 60 Drehtage nur knapp ein Drittel der Zeit zur Verfügung.
Ist nun alles verloren? Sicher, die Vorzeichen für World War Z sehen nicht gut aus und nur ein Narr glaubt wirklich, dass uns jetzt noch echtes Meisterwerk erwartet. Das muss aber nicht bedeuten, dass ein Film mit Fehlern nicht auch interessant sein kann und vielleicht sorgen die exzessiven Nachdrehs für eine echte Verbesserung.
Einen Lichtblick gibt es nämlich, denn angeblich wäre das Material, welches das Team bereits fertig gestellt hat, sehr gut. Die ersten 45, vielleicht sogar 60 Minuten sollen großartig sein und auch Paramount-Präsident Adam Goodman sagt, dass es fantastisch aussähe - aber alle sind sich einig, dass eigentlich alles anders geplant war.