Bewertung: 3 / 5
Die Sch´tis sind in Frankreich so was wie die Sachsen bei uns. Nichts gegen euch, liebe Sachsen, aber man kann sich so wunderbar über euren Dialekt amüsieren (wie über den der Bayern und Schwaben oder Hessen, nur wir Preußen haben eine arg schöne Aussprache ;-). "Sch´ti" hat es 2008 schon ins Kino gebracht und im TV werden die nordfranzösischen Bewohner regelmäßig von jungen Leuten in typischen Reality-TV-Formaten präsentiert. Warum also nicht ein neuer Versuch in 2018 mit Die Sch’tis in Paris?
Die Sch´tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen Kritik
Valentin D. (Dany Boon) ist ein anerkannter Architekt und eröffnet im Pariser Museum für Moderne Kunst ein Retrospektive. Als Teil der Pariser High Society hat er seine Herkunft als "Sch´ti" aus bäuerlichen Verhältnissen bisher erfolgreich verborgen, doch nun droht Ungemach: Sein mitteloser Bruder kündigt sich mit ganzer Sippschaft in der Hauptstadt an, um ihn um Geld zu bitten. Wie kann Valentin sein Gesicht wahren, vor seiner Freundin Constance (Laurence Arné), der feinen Gesellschaft und seinem Hauptinvestor und Schwiegervater (François Berléand )...?
Trailer zu Die Sch’tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen
Die Sch´tis sind schon ein Phänomen. Zumindest bei unseren französischen Nachbarn, die sich gerne über alles und jeden amüsieren, der ein kleines bisschen Klasse vermissen lässt. Und dazu gehören neben Belgiern auch ihre lustigen nordfranzösischen Mitbewohner. Nach dem heiteren Willkommen bei den Sch´tis dauerte es ganze zehn Jahre, bis es das Wort "Sch´ti" wieder in den Titel eines Kinofilms schaffte. Ende Februar in Frankreich gestartet, läuft er nun auch bei uns demnächst an.
Mit Dany Boon, einem echten Sch´ti aus der Region Nord-Pas-de-Calais, steht einst wie heute der gleiche Hauptdarsteller vor der Kamera, doch das ist auch das Einzige, was die beiden Filme miteinander verbindet. Inhaltlich bietet Die Sch’tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen eine ganz neue Geschichte, wobei "neu" als französische Verwechslungskomödie den Nagel auch nicht ganz auf den Kopf trifft.
Was uns im Kino erwartet ist eine charmante Hommage an den französischen Norden, gespickt mit Klischees und eben so typisch humoristisch, wie es das französische Kino seit Jahrzehnten bewerkstelligt. Mit Pierre Richard als Vater von Valentin grantig-gut besetzt und der humoristischen Allzweckwaffe Boon nebst der ganzen restlichen Besetzung ist Die Sch’tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen auf weiter Strecke unterhaltsam, aber eben auch ziemlich absehbar. Wie es ausgeht, ist zu erwarten, und die ganzen kleinen Verwicklungen auf dem Weg zum Finale auch. Doch das Herz hat der Film am rechten Fleck und das fanden mehr als 1,8 Mio. französische Zuschauer auch.