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Die Werwölfe vom Düsterwald

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Jumanji für Arme!

Die Werwölfe vom Düsterwald Kritik

Die Werwölfe vom Düsterwald Kritik
4 Kommentare - 23.10.2024 von Moviejones
Wir haben uns "Die Werwölfe vom Düsterwald" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Die Werwölfe vom Düsterwald

Bewertung: 2 / 5

Jumanji mit Werwölfen wollte Die Werwölfe vom Düsterwald sein und es blitzen bei diesem familienfreundlichen Abenteuer immer mal wieder nette Momente durch, die den Zuschauer zwar nicht packen, aber durchaus erheitern. Doch das Gesamtwerk krankt an einer zu banalen Story, mittelmäßigen Schauspielern und Figuren, denen ein interessanter Charakter abhandengekommen ist, weil man in erster Linie dem Zeitgeist und den Zielgruppen entsprechen muss.

Die Werwölfe vom Düsterwald Kritik

Jéróme und seine Patchworkfamilie sind zu Besuch bei dessen Vater (Jean Reno), der an Alzheimer erkrankt ist und langsam alles um sich herum vergisst. Um an alte Zeiten zu erinnern, packt Jéróme das alte Spiel Die Werwölfe vom Düsterwald aus, welches sein Vater einst mit ihm immer gespielt hat. Doch so ganz will der Zauber auf die Familie nicht überspringen und dazu ist das Brettspiel auch noch verhext und so befindet sich die Familie plötzlich mitten im 15. Jahrhundert im Örtchen Düsterwald wieder. Dort erscheinen jede Nacht Werwölfe und nachdem die Familie sich vom ersten Schrecken erholt haben, wird schnell klar, sie sind mitten im Spiel und wenn sie zurück in ihre Zeit wollen, dann müssen sie alle Werwölfe töten. Doch wer sind die Bestien im Ort?

Trailer zu Die Werwölfe vom Düsterwald

Neuzeit trifft auf Mittelalter, die Franzosen lieben diese Thematik und da muss man auch nur an den Klassiker Die Besucher und dessen Fortsetzung denken, wo interessanterweise auch Jean Reno eine entscheidende Rolle spielte. Dieses Mal versucht man die andere Zeitrichtung einzuschlagen und schickt eine Familie in die Vergangenheit und würzt dies mit der Jumanji-Idee und einem etwa 20 Jahre altem Gesellschaftsspiel. Nachdem die Idee vermutlich Netflix vorgestellt wurde, hat man dann noch schnell die Checkliste herausgeholt und die Rollen entsprechend der Marktforschung besetzt. Emanzipierte Ehefrau, Tochter als Influencer, Patchworkfamilie, sich selbst findender Sohn, ein wenig Familiendrama und ein wenig historischer Clash. Fertig ist der Netflixfilm!

Dieser kann dann vor allem mit seinem überschaubaren, aber hübsch inszenierten mittelalterlichen Setting punkten und ein stimmungsvolles Mittelalterbild zeichnen, welches nicht mit Computereffekten erschlagen wird. Doch viel mehr hat Die Werwölfe vom Düsterwald dann leider auch nicht zu bieten, denn mit der durchaus guten Grundidee, wird leider nicht viel gemacht. Bei dem Versuch möglichst familientauglich zu sein, bleibt leider jeglicher Biss (verzeiht das Wortspiel) auf der Strecke. Exposition, Hintergründe, Spannungsaufbau ist hier nicht vorhanden. Alles in Die Werwölfe vom Düsterwald ist seicht inszeniert, die Figuren simpel gestrickt und verhalten sich meistens ausgesprochen dumm, Gefahren werden unkompliziert und schnell umschifft und wirklich gefährlich werden die grausamen Werwölfe auch nie, dafür sind diese meist viel zu niedlich.

Verstärkt wird dies dadurch, dass die schauspielerische Auswahl geradezu erschreckend mangelhaft ist. Die Figuren bleiben blass, da keiner der Darsteller es vermag seiner Figur Leben einzuhauchen, zu wenig Substanz steckt hinter der stereotypischen Familiendarstellung. Vor allem Suzanne Clément wirkt als taffe emanzipierte Ehefrau, die sich moralisch über das Mittelalter erheben muss, eher nervig und dümmlich, als ein Vorbild. Ja natürlich muss man mit der historischen Konfrontation spielen, dass damals eben alles ein wenig anders war. Aber muss dies auf so plumpe Art geschehen? Franck Dubosc muss als Jéróme im Gegenzug mehrmals als Barde herhalten und dünne Liedchen trällern, denen jeder Schwung fehlt und die Töchter machen die gleichen dummen Fehler mehrmals. Einzig Bruno Gouery als Piero sticht ein wenig aus der Masse hervor, während selbst ein in die Jahre gekommener Jean Reno extrem blass wirkt.

Die Werwölfe vom Düsterwald schafft es zwar immer mal wieder, mit kleinen humoristischen und herzerwärmenden Momenten den Zuschauer zu emotional zu berühren, aber diese Momente sind selten, denn der Film schafft es nicht einen gewissen Schwung zu entwickeln. Obwohl er mit knapp 90 Minuten recht kurz ausgefallen ist, auf Vorgeplänkel verzichtet und alles auf das Wesentliche reduziert wurde, fühlt er sich immer wieder langatmig an. Es sind eher kleine Ausschläge, die dem Film einen minimalen Herzschlag attestieren, als dass hier echtes Leben drinsteckt.

Am Ende dreht Die Werwölfe vom Düsterwald noch einmal auf und schafft es dem Zuschauer in den letzten Minuten noch das ein oder andere Lächeln zu entlocken, was ihn auf einer positiven Note enden lässt. Doch dann schwingt dieses Gefühl leider wieder ins Gegenteil um, da man spürt, dass die grundsolide Idee hier nur halbherzig umgesetzt wurde. Aus Die Werwölfe vom Düsterwald hätte ein sehr viel besserer Film werden können, wenn er wie am Reißbrett entworfen worden wäre und man an vielen Stellen einfach mehr Mut bewiesen hätte. Damit wird Die Werwölfe vom Düsterwald zum typischen Netflixfilm, der einzig dafür gedacht ist, die Contentmaschine am Laufen zu halten, aber dem man bedauerlicherweise nicht anmerkt, dass irgendwo in dieser Produktion die Unterhaltung der Zuschauer wirklich an erster Stelle stand.

Wiederschauwert: 20%

Die Werwölfe vom Düsterwald Bewertung
Bewertung des Films
410

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4 Kommentare
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move : : Moviejones-Fan
24.10.2024 17:55 Uhr
0
Dabei seit: 08.08.23 | Posts: 455 | Reviews: 0 | Hüte: 21

Das ganze hätte so viel Potential mit einer ernsten Story in dem mittelalterlichen Setting gehabt. Aber das traute sich Netflix natürlich nicht zu. Schade. Wieder nur generischer Mist mit bestimmt lächerlich hohen Produktionskosten.

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willi777 : : Moviejones-Fan
24.10.2024 13:00 Uhr
0
Dabei seit: 18.05.15 | Posts: 158 | Reviews: 0 | Hüte: 6

Hab den nach 20 Minuten ausgemacht. Völliger nonsens

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MrBond : : Imperialer Agent
24.10.2024 08:52 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.861 | Reviews: 24 | Hüte: 607

@Bibo

Das kann ich so nicht unterschreiben, wenngleich ich Deine Aussage nachvollziehen kann, da ich auch schon einigen Netflix-Schrott auf meiner Liste stehen habe.

Im Animationsbereich gab`s aber schon die ein oder andere Perle, die ich immer wieder gerne anschaue. Demnächst in der Weihnachtszeit z.B. auf jeden Fall "Klaus".

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Bibo : : Moviejones-Fan
24.10.2024 08:13 Uhr
0
Dabei seit: 30.04.19 | Posts: 656 | Reviews: 0 | Hüte: 8

Netflixfilme sind durchgehend Müll. Habt Ihr das immer noch nicht erkannt?

"Zitierst Du da jemanden oder ist das auf dein Steißbein tätowiert?"

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