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2 Fast 2 Furious

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2 Fast 2 Furious Kritik

2 Fast 2 Furious Kritik

2 Fast 2 Furious Kritik
0 Kommentare - 11.05.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "2 Fast 2 Furious" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Einige Zeit, nachdem Brian OConner (Paul Walker) seine Dienstmarke als Polizist abgeben musste, wird er vom FBI rekrutiert, um in der örtlichen Rennszene von Miami einen Geldschieber namens Carter Verone (Cole Hauser) zur Strecke zu bringen. Um den Job durchzuführen, sucht Brian einen alten Freund namens Roman Pearce (Tyrese Gibson) auf, der ihm dabei helfen soll. Auch die Undercover-Agentin Monica Fuentes (Eva Mendes), die sich bei Verone eingeschleust hat, steht Brian zur Seite.

Fortsetzungen sind ein heikles Thema, denn sie haben nicht sehr oft einen wirklich guten Ruf. Wobei, wenn sie wirklich gelungen sind, dann übersteigen sie ihr Original in so ziemlich jeder Hinsicht. Auch 2 Fast 2 Furious, ist eine Fortsetzung. Dank der Erkenntnis, die keine Erkenntnis ist, ist nun klar, worum es sich bei diesem Werk handeln muss. Man kann sagen, daß der Film zumindest anders gedacht ist, als sein Vorläufer. Waren es noch illegale Straßenaktivitäten und der Diebstahl von DVD-Spielern im Vorgänger, sind es hier vor allem Drogenhändler, die Geld waschen. Das ist an sich eine logische Schlußfolgerung und zeigt auch, wie geerdet der Film sich in ein Franchise schmiegt, daß im Vorhinein durchaus mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. Es ist natürlich klar, daß ein Film, der einen solchen Titel trägt, auch gewisse Inhalte vermittelt, die jetzt nicht wirklich für tiefgründige Gespräche taugen. An sich kann man auch diesen Film, mitsamt seiner prolligen Attitüde und dem gedanklichen Schutz hinter dem Konzept von Freundschaft und Familie als ziemlich banales Machwerk ansehen. Vielleicht geht das sogar darüber hinaus, will John Singeltons Film stellenweise sogar als Scarface (1983) einer neuen Generation verstanden werden. Doch fehlt es dafür an Klasse.

Trailer zu 2 Fast 2 Furious

Interessant ist ja, daß gerade die Fast & Furious-Filme, die so ein konservatives Bild der Welt vermitteln, immer zu den bahnbrechendsten Momenten führen, in denen sich die Figuren zu irgendeiner Form von Systemsprengern mausern. Im Falle von 2 Fast 2 Furious ist es der Konflikt mit dem Gesetz, den Brian OConner heraufbeschworen hat, indem er seinerzeit Dominic Toretto laufen ließ. Auch die illegale Straßenszene, die durch Musik, einen vermeintlich unangepassten Kleidungsstil und vielen sexuellen Konnotationen, im Vergleich zu Frauen ausgeführt werden, in Szene gesetzt werden, sorgen derweil für das Gefühl, als könne man irgendwie eine Verbindung mit den Figuren aufbauen, weil sie vermeintlich, wie man selber sind. Dabei geht es in diesem Film im Kern auch darum, wieder Teil des Systems zu werden. Ein sogenannter Resozialisierungsfilm ist das, weil die Hauptfigur hier die Möglichkeit geboten bekommt, eine saubere Akte zu erhalten und somit wieder Teil des Systems zu werden. Das mag zwar bedingt durch die Nacktheit und Action etwas rebellisch anmuten, ist aber in der Kernfrage durchaus alles andere als Abseits von der Norm. Und das ist ja ohnehin das Spannendende, was gerade die Fast & Furious-Filme immer wieder so diskutabel macht.

Diese spezielle Form der Männlichkeit, die hier auch ein 2 Fast 2 Furious verbreitet, lässt sich in viele Richtungen interpretieren. Die Männer sind hier der Antrieb der Geschichte und was sie tun, ist entscheidend für eben diese. Zum einen wäre da Brian OConner, der ein eigentlich relativ in sich gekehrter Mann ist und dann zu eskalieren droht, wenn man gegen seine eigene Form von Moral oder Ehre verstößt. Dann wiederum wäre da der Neuzugang Roman Pierce, der zunächst einen ersten Tenor an den Tag legt und sich mit Brian verkracht hat. Auch da geht es wieder um die Moral, doch nie mit einer Ernsthaftigkeit, wie etwa bei OConner. Interessanter ist da schon seine Interaktion mit anderen Figuren. Wenngleich er sich auch auf etliche Frauen stürzt, so entdeckt man in seinem Habitus, durchaus auch eine stark homoerotische Komponente. Dadurch, daß er zum Beispiel verbal gerne mal seinem Gegenüber entmannt, beziehungsweise verweiblicht, offenbart der Film eine ganz neue Form der Kommunikation, die diesen starken homoerotischen Subtext zulässt. Dann hat man mit Carter Verone den klassischen machthungrigen Mann, der sich auch von nichts und niemanden, ganz besonders nicht von einer Frau etwas sagen lässt. Das Gegenprogramm dazu liefert dann der Renn-Organisator Tej Parker, der im Zusammenspiel mit seiner Freundin in Spe Suki auch mal Kontrolle abgibt. Das heißt in vielerlei Hinsicht, auch im Hinblick auf die Besetzung und dargestellte Welt, ist dieser Film durchaus sehr progressiv. Weil es eben kulturell divers ist, ohne auf die Unterschiede zwischen den vermeintlich unterschiedlichen Herkünften überhaupt eingehen zu müssen. So eine zwanglos und gute Form der Repräsentanz ist leider aus der Mode gekommen.

Wenn man auch nicht wirklich über eine tiefergehende Substanz im Film finden kann, so lässt sich zumindest auf anderen Ebenen positiv über jenes Werk sprechen. Denn ein ironischer Blick auf diese Welt ist durchaus angenehm. Wie könnte man auch anders, wenn Figuren hier inflationär mit den Worten „Bro“ und „Brah“ um sich werfen und auch die Actionsequenzen stellenweise lächerlich wirkt. Wobei man mit einem Maßstab im Vergleich zu den späteren Fast & Furious-Filmen da wohl sehr vorsichtig sein muss. Und so sind eben Autos, die auf Yachten fliegen, oder irgendwelche Sprengsitze, die irgendwelche Bodyguards aus einem Auto schleudern sollen, irgendwie nett und ziemlich klein gehalten. Dabei wirkt der Film immer wieder wie eine Trash-Variante eines James Bond-Films, indem auch der Schurke hier eine eher undefinierte und relativ lachhafte Macht zu besitzen scheint.

Manch einer wird in 2 Fast 2 Furious zurecht die Ideenlosigkeit ankreiden und auch ist das hier sicherlich kein tiefgründiges Werk, daß irgendeinen cleveren Kommentar zu Gesellschaft abgeben würde. Gleichwohl ist das irgendwo in seiner ganz eigenen Welt eine Sorte Film, die super unterhaltsam ist. Alles ist prollig, alles ist dämlich und dennoch hört das zumindest recht schnell wieder auf.

2 Fast 2 Furious Bewertung
Bewertung des Films
710

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