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Avatar - The Way of Water

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Filmkritik zu Avatar 2

Avatar - The Way of Water Kritik

Avatar - The Way of Water Kritik
0 Kommentare - 07.06.2023 von filmfreak99
In dieser Userkritik verrät euch filmfreak99, wie gut "Avatar - The Way of Water" ist.
Avatar - The Way of Water

Bewertung: 3 / 5

13 Jahre hat es gedauert, bis nun endlich der von vielen Fans erwartete 2.Teil, Avatar - The Way of Water, im Dezember 2022 in die Kinos kam. Regisseur James Cameron und Produzent Jon Landau haben sich viel Zeit gelassen, um gleich die Drehbücher für insgesamt 4 Fortsetzungen zu verfassen. Diese Sequels sollen dann immer im 2-Jahresrhythmus bis ins Jahr 2028 in den Lichtspielhäusern laufen. Wer Teil 1 noch nicht gesehen hat, sollte dies nachholen, um die Gegebenheiten im 2.Teil nachvollziehen zu können.

Die Handlung spielt in der 2.Hälfte des 22.Jahrhunderts, setzt mehr als 10 Jahre nach Avatar - Aufbruch nach Pandora ein und findet wieder komplett auf dem erdähnlichen Mond im Alpha Centauri-Sonnensytem statt, zirka 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ex-Soldat Corporal Jake Sully (Sam Worthington) hat sich inzwischen vollständig mit seinem blauen Avatar-Körper vereint und mit Neytiri (Zoe Saldana), der Häuptlingstochter des Na´vi-Omatikaya-Waldvolkes, eine Familie gegründet. Sie haben 3 leibliche Kinder: Netayam (Jamie Flatters), Lo´ak (Britain Dalton) und Tuk (Trinity Bliss), außerdem haben sie die Na´vi-Tochter der verstorbenen Biologin Grace Augustine (Sigourney Weaver) adoptiert und irgendwie gehört auch der Menschenjunge Spider (Jack Champion) zur Sully-Familie, der aussieht wie Tarzan - was irgendwie ziemlich albern wirkt. Überhaupt erfährt man in der ersten halben Stunde so Einiges über manche Liebes-Beziehungen, die schon in Teil 1 vorhanden gewesen sein mussten.

Trailer zu Avatar - The Way of Water

In Original-Film von 2009 wurden die Mitarbeiter der Firma RDA (Resources Development Administration) noch von den Na´vi vom Mond Pandora vertrieben, aber nach ein paar Jahren kommen sie wieder zurück, um den Planeten nun vollständig zu erobern, da das Leben auf der Erde kurz vor der Vernichtung steht. Eine neu errichtete Basis namens Bridgehead City soll den Weg bereiten, um Pandora für Menschen bewohnbar zu machen und zu kolonialisieren.
Regie-As James Cameron legt gleich von Minute 1 an richtig los, den Kino-Zuschauer mit einem 3D-Effekte-Feuerwerk zu bombardieren. Allerdings verpufft dieser Effekt sehr schnell, wie ich fand, so dass der Streifen auch in 2D ganz gut funktioniert hätte. Sehr schön anzuschauen sind die vielen, computergenerierten Unterwasser-Szenen, die es wohl in dieser Ausführlichkeit vorher im Kino noch nicht gab. Sully und seine Familie müssen zum Riff-Volk der Metkayina-Na´vi fliehen, da Bösewicht Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang) ihnen wieder auf den Fersen ist - allerdings dieses Mal nicht als Mensch, sondern als geklonter Na´vi-Soldat, der weiterhin für die skrupellose Firma RDA arbeitet, bei der nun General Frances Ardmore (Edith Falco) das Sagen hat. Sie hat die Aufgabe, die Kolonialisierung voranzutreiben und Störenfriede wie Jake zu eliminieren. An dieser Stelle könnte man etwas die Ideologie dieses Films infrage stellen, denn die Invasoren von der Erde gehen nur noch mit der Holzhammer-Methode vor: Eroberung und Ausbeutung Pandoras. Im Original von 2009 wurde zumindest am Anfang noch mit den indigenen Na´vi verhandelt, welches aber letztlich scheiterte. Man könnte sich ja auch eine friedlichere Ko-Existenz von Menschen und Ureinwohnern vorstellen, aber vielleicht ist das dann eine Option für den letzten Teil dieses Franchise.

Man sieht viele spektakuläre Unterwasser-Tiere und -Pflanzen, mit denen die Familie um Jake nun Erfahrungen sammeln muss, um in dieser neuen Umgebung akzeptiert zu werden. Der jüngere Sohn Lo´ak beispielsweise freundet sich mit einem walähnlichen Wesen an, das Tulkun genannt wird und über eine hohe Intelligenz verfügt. Dieser Tulkun namens Payakan kann mit den Na´vi kommunizieren und versteht sogar etwas von Musik.
Überhaupt spielt Anpassung eine große Rolle im Avatar-Universum von James Cameron. Die Menschen mussten sich den lebensfeindlichen Umständen auf Pandora anpassen, wofür sie die Avatare konstruieren. Jakes Familie muss sich nun den Metkayina angleichen, damit sie in diesem Umfeld überleben, dabei müssen sie sozusagen den "Weg des Wassers" (way of water) gehen. Jedoch kommt es in ausführlichen Szenen immer wieder zu Streitigkeiten vor allem zwischen den Kindern der beiden Clans. Das hatte dann schon etwas von einem Coming-of-Age-Movie. Das Ungleiche zeigt sich schon im äußeren Erscheinungsbild. Das Na´vi-Waldvolk hat eine blaue Hautfarbe, das Na´vi-Riffvolk eine türkisfarbene. Hinzukommt, dass Jakes Kinder durch die genetische Vermischung Halbblute sind, die 5 statt 4 Finger an den Händen besitzen.
Das Hauptthema von Avatar 2 ist jedoch, neben der Ökologie, eindeutig die Familie. Jake sagt es überdeutlich im Film: "Die Familie ist die Festung" und "Die Sullys halten zusammen". Enttäuschenderweise wirken die neu vorgestellten Charaktere der Familien ziemlich leblos und sind meiner Meinung nach ziemlich austauschbar. Das ist definitiv auch ein Schwachpunkt des Sequels, nämlich die fehlende Charakterzeichnung. Da ist zum Beispiel auf der einen Seite der jüngere Sohn Jakes, der den Vater ständig enttäuscht, auf der anderen der ältere, der den perfekten Soldaten abgibt, die jüngste Tochter bleibt außen vor und die Adoptivtochter hat eine spezielle Verbindung zur Natur Pandoras. Das hat man, so ähnlich, schon zig Male in anderen Filmen gesehen und noch dazu besser.

Figuren wurden im 1.Teil genauer ausgearbeitet, stattdessen setzen hier Regisseur und Drehbuchautor nun voll auf Action und Spezialeffekte. Man wird zum Beispiel in der letzten Stunde des Films mit einer monströsen Materialschlacht auf und unter Wasser konfrontiert, die gefühlt gar nicht mehr enden wollte. Das Ganze hätte man auch abkürzen und vielleicht im 3.Teil nochmal aufgreifen können, dann hätte "The Way of Water" auch keine Überlänge.

Für mich als Sci-Fi-Fan waren selbstverständlich einige neue Vehikel interessant und ließen das Herz höher schlagen. Da hat man sich sehr intensiv mit der Bionik auseinandergesetzt. Es gibt beispielsweise Spinnen- und Krebsroboter, die auch tauchen können, außerdem haifischartige Mini-Uboote und Exoskelette, mit denen die Söldnertruppe des RDA-Konzerns angreifen. Ein riesiges Hovercraft macht Jagd auf Tulkun-Wale wegen einer bestimmten Substanz für medizinische Zwecke.

In dieser Fortsetzung hat man weitestgehend auf die fremde Na´vi-Sprache verzichtet, so dass man weniger Untertitel lesen muss. Das fand ich eigentlich ganz angenehm, zeigt aber wiederum, dass der Film weniger genau ausgearbeitet wurde, obwohl man viel Zeit dafür hatte.Weiterer Schwachpunkt des Sci-Fi-Streifens sind die Dialoge in der Menschensprache, auch die waren in Teil 1 besser. Speziell das Gequassel der Teenager der beiden Familienclans nervte zwischenzeitlich gehörig. Das sollte wohl modern und cool klingen, wenn die beiden Sully-Brüder Netayam und Lo´ak sich gegenseitig mit "Bro" anreden. Na ja, Geschmackssache!

Das folkloristische Musikthema vom 1.Teil wurde auch hier aufgegriffen und ist weiterhin stimmig, die anderen Stücke kamen kaum zum Tragen.

Alles in allem ein optisch hervorragend gemachter Film, den man aber nicht unbedingt gesehen haben muss, trotz aufwendiger Performance-Capture-Tricktechnik. Da war Teil 1 insgesamt einfach ausgereifter, aber so ist das meistens mit Fortsetzungen. Die angekündigten Teile 3 bis 5 werden ähnlich verlaufen.
Der Regisseur hat hier die gleichen Fehler gemacht wie andere Filmemacher vor ihm. Er hat sich zu sehr auf die Spezialeffekte konzentriert und sich wenig um eine interessante Story und eine konkrete Figurenentwicklung gekümmert. Die Handlung plätschert irgendwie so dahin, bietet keinen echten Spannungsaufbau und es fehlt an Substanz, da sie nicht viel Neues bietet, völlig uninspiriert daherkommt und absolut austauschbar ist. Im Grunde hat man nur den Plot aus dem Original genommen und dann den Handlungsort vom Urwald an die Küste verlegt. Das, finde ich, ist einfach zu wenig für einen 2.Teil und vor allem, nachdem dieser Streifen so großspurig von den Machern angekündigt wurde. Das hatte mich stark an "Krieg der Sterne, Episode 7" (2015) erinnert, die nur eine schlechte Kopie der Episode 4 aus dem Jahr 1977 war.

Dieses Sequel macht nicht unbedingt Lust auf weitere Fortsetzungen. Als Filmfan hat man die Befürchtung, Cameron hat hier die Filmkunst gegen reinen Kommerz eingetauscht und dabei könnte er sich mit seinem großen Avatar-Projekt gehörig verzetteln. Er ist kein guter Geschichtenerzähler mehr wie er es früher oft bewiesen hat mit den beiden Terminatorfilmen (1984, 1991) zum Beispiel oder mit Titanic (1997)!

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Avatar - The Way of Water Bewertung
Bewertung des Films
610

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