Bewertung: 3.5 / 5
Eddie (Alexander Fehling) ist ein reicher, gedankenloser Playboy wie er im Buche steht. Als er eines Tages nach einer wilden Party einen Fremden im Schrank findet, der sich Buddy (Michael Bully Herbig) nennt, ruft er natürlich die Polizei. Doch schnell muss er feststellen, dass niemand den Eindringling sehen oder hören kann - außer ihm. Die Erklärung ist einfach: Buddy ist sein Schutzengel! Was so einfach klingt, lässt sich umso schwerer als Partykater oder Psychoschaden abschütteln, da helfen weder Therapie noch Ignoranz.
Stattdessen muss Eddie angesichts einer kurz vor der Pleite stehenden Firma seines Vaters und einer neuen Liebe, die sich nicht so leicht wie seine üblichen Affären ergattern lässt, schnell einsehen, dass Buddy vielleicht doch genau zur rechten Zeit erschienen ist...
Trailer zu Buddy
Michael Bully Herbig, der neben seinem Schauspiel das Drehbuch schrieb, produzierte und auch Regie führte, ist mit Buddy eine spritzige Komödie gelungen, die gleich drei Gratwanderungen meistert. Zum einen versucht Herbig, sein Markenzeichen absurden Humors zu bewahren, wie man ihn aus Erfolgen wie der Der Schuh des Manitu und (T)Raumschiff Surprise - Periode 1 kennt. Andererseits versucht er ernstere, rührende Töne anzuschlagen, nicht nur Lacher zu bieten. Das gelingt ihm ziemlich gut, bietet jedoch gleich die nächste Gratwanderung - nicht nun Komödien à la Schweiger und Schweighöfer zu machen. Die Balance zwischen Eigenständigkeit und dennoch weniger purem Klamauk zu halten, gelingt Herbig ganz gut. So auch im Spiel - Buddy ist ein witziger Schutzengel-Charakter, weiß aber auch ernste Töne anzuschlagen.
Die dritte Gratwanderung ist der visuelle Stil. Einerseits ist manches sehr europäisch, andererseits scheint Herbig auf internationale Produktionschancen hinzuschielen. Auch diese Mischung funktioniert durchaus. Dennoch hat man am Ende das Gefühl, zwar eine unterhaltsame und hin und wieder rührende Komödie gesehen zu haben, jedoch spürt man auch, dass Herbig noch auf dem Weg ist, seinen Stil so zu finden, dass es wirklich eine runde Sache ist und dennoch nicht in das Raster vergleichbarer Komödien fällt. Die Geschichte funktioniert, die Darsteller machen ihre Sache auch alle gut, da gibt es nichts zu meckern. Und Herbigs Stilsuche an sich macht Buddy schon interessant genug und hebt sie schon jetzt von anderen deutschen Komödien ab. Vielleicht ist auch genau dieser Stilmix mit Ecken und Kanten der schon fertige eigene Stil, das müssen zukünftige Komödien beweisen. Wir würden es befürworten und sind gespannt auf weitere Projekte dieser Art.
Kurz, Buddy ist eine witzige, visuell interessant gemachte Komödie, die mit der Schutzengel-Thematik prima in die Weihnachtszeit passt und ihr Kinoticket wert ist, nicht nur für Bully-Fans.
