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Der Spitzenkandidat

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Der Spitzenkandidat Kritik

Der Spitzenkandidat Kritik
0 Kommentare - 02.01.2019 von Moviejones
Wir haben uns "Der Spitzenkandidat" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Der Spitzenkandidat

Bewertung: 3 / 5

Der Spitzenkandidat kann mit einer tollen Darstellerriege und gut erzählten Geschichte für sich begeistern, doch andererseits kann der Film nicht darüber hinwegtäuschen, dass seine Story vor allem für Amerikaner und nur bedingt für den Rest der Welt interessant ist. So bleiben als Zielgruppe und Fans von Hugh Jackman Politikinteressierte und jene, die vielleicht ergründen wollen, wo die Ursprünge einiger fragwürdiger gesellschaftlicher Entwicklungen in den letzten 30 Jahren ihren Anfang genommen haben. Nur Antworten wird der Film keine liefern.

Der Spitzenkandidat Kritik

Senator Gary Hart (Jackman) hat es fast geschafft, dann wäre er der Spitzenkandidat der Demokraten auf das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Sein Blick nach vorn gerichtet mit Ideen, so kann er eine große Zahl Wähler für sich begeistern. Drei Wochen vor der Wahl scheint das Amt ihm sicher zu sein. Doch dann wittert die Presse ein gefundenes Fressen und ein investigativer Artikel sorgt dafür, dass Hart plötzlich mitten in einem der ersten Sexskandale der USA steckt...

Trailer zu Der Spitzenkandidat

Reicht es dieses Mal für einen Oscar für Hugh Jackman? Schon bei Les Misérables 2013 war er nominiert, für den Sieg reichte es dann nicht. Doch Jason Reitman hat für seine Politgeschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert, einen großartigen Cast zusammengestellt und dies merkt man der Aufmachung und Inszenierung von Der Spitzenkandidat an allen Stellen an. Hier waren Leute am Werk, die vor und hinter der Kamera etwas von ihrem Job verstehen. Es ist genau die Art von Stoff und Aufbereitung, den die Academy bei den Oscars viele Jahre lang liebte. Ob es soweit kommt, steht auf einem anderen Blatt, die Zutaten stimmen auf jeden Fall.

Der Spitzenkandidat ist gut und ist spannend erzählt, wird aber dennoch auf eine große Hürde stoßen, nämlich dass das Interesse am Thema außerhalb der USA dann doch eher gering ausfallen dürfte. Es ist ein "uramerikanisches" Thema, welches hier bearbeitet wird und somit den Rest der Welt nur gering tangiert, welcher Senator Ende der 80er zu Fall gebracht wurde. Dabei taugt der Film auch nur bedingt als echte Biographie, da wie so oft der Dramaturgie geschuldet Anpassungen an den echten Abläufen vorgenommen wurden. Auch werden die genauen Hintergründe der Ereignisse nicht in gänzlicher Tiefe beleuchtet und vieles ambivalent gehalten. Somit bleibt nur die Botschaft des Films, das Verhalten der Medien und die persönliche Rezeption solcher Nachrichten zu hinterfragen.

Was Der Spitzenkandidat aus heutiger Sicht aber auch für Nicht-Amerikaner interessant macht, ist, wenn man als politisch und gesellschaftlich Begeisterter hinterfragt, wie unsere aktuelle Situation mit einer nach Skandalen geifernden Gesellschaft und einer Medienlandschaft, die für Klicks oft alles tut, überhaupt entstehen konnte. Der Skandal um Gary Hart schien in den USA ein Wendepunkt zu sein, plötzlich stand das Privat- und Intimleben von Politikern im Mittelpunkt. Ein Problem, welches nur wenige Jahre später Bill Clinton mit voller Wucht zu spüren bekam. Statt über Inhalte zu reden, so wie es Hart möchte, wurde der Wahlkampf immer mehr zur Show. Selbstdarsteller waren jene, die daraus ihren Vorteil zogen.

In den Augen der Gesellschaft muss ein Politiker vor allem glaubwürdig sein, wer Moral predigt, darf anscheinend keine Makel haben, alles wird seziert, egal wann und in welchem Kontext etwas getan oder gesagt wurde. Die Medien immer ganz vorn dabei und das Ergebnis ist eine Abstumpfung, wie wir sie heute erleben und in Individuen wie einem Präsidenten (!) Donald Trump münden - denn nicht wenigen Teilen der Gesellschaft scheint ein Politiker mit Visionen, aber menschlichen Makeln weit weniger vertrauenswürdig und authentisch als jemand, der offen lügt und betrügt.

Der Spitzenkandidat ist ein ruhiger Film geworden, der relativ unaufgeregt jene drei Wochen skizziert, die Spitzenkandidat Gary Hart aller seiner Chancen beraubte. Ob wir in einer anderen Welt leben würden, wenn die Ereignisse nicht stattgefunden hätten, so wie uns es das Marketing von Der Spitzenkandidat erklären will, sei dahingestellt. Schade ist nur, dass die Fragen, die im Film aufgeworfen werden, in keiner Weise wirklich behandelt werden. Was bleibt ist ein solides Stück für Genrefans und natürlich Anhänger von Hugh Jackman.

Der Spitzenkandidat Bewertung
Bewertung des Films
610

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