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Edge of Tomorrow

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Edge of Tomorrow Kritik

Edge of Tomorrow Kritik

Edge of Tomorrow Kritik
0 Kommentare - 14.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Edge of Tomorrow" ist.
Edge of Tomorrow

Bewertung: 4 / 5

In einer baldigen Zukunft wird die Erde von einer technisch überlegenen Alienrasse, den Mimics, erobert. Sie legen ganze Städte in Schutt und Asche und lassen nichts zurück. Major Bill Cage (Tom Cruise), der im Kampf völlig unerfahren ist, wird ohne Vorahnung zu einem Einsatz abkommandiert, bei dem die Soldaten Reihenweise sterben. Auch er stirbt nach kurzer Zeit, doch er gerät aus unerfindlichen Gründen in eine Zeitschleife, die ihn den Tag des Gefechts immer wieder aufs Neue erleben lässt. Jede Wiederholung macht ihn schließlich zu einem besseren Soldaten. Schon bald kämpft er Seite an Seite mit der hochgehaltenen Rita Vrataski (Emily Blunt) und beginnt neue Hoffnung zu schöpfen.

Man stelle sich das mal vor. Man steht auf, holt sich einen Kaffee oder Frühstück und wird dann von einem Kühlschrank erschlagen, nur um festzustellen, daß man in einer Zeitschleife steckt. Das wäre schon was, wenngleich es ja durchaus bessere Tode gibt. Irgendwie ist dann klar, daß etwas nicht stimmen kann. Vielleicht war ja was im Kaffee. Natürlich ist das irgendwo ein originelles Konzept für einen Film, also grundsätzlich, nicht das mit dem Kühlschrank und gleichsam muss man sich da eine Frage stellen. Wie inszeniert man das? Der Zuschauer muss die Regeln des Films verstehen, um sich dem Konzept hingeben zu können und an der Stelle muss man sagen, daß Edge of Tomorrow, der eben ein solcher Film ist, gleich zu Beginn das Problem hat, eben nicht ganz nachziehen zu können. So bekommt der Zuschauer eine Sequenz serviert, die mathematisch aufgedröselt und in immer neue Richtungen berechnet wird. Sowas ist anstrengend, weil es eben nur dem Zweck dient, das Konzept zu etablieren. Gleichsam hat der Film somit auch das Problem, im Prinzip ins Stocken zu geraten. Man kann sich die Konflikte ja ziemlich genau vorstellen. So wird der Protagonist versuchen das Problem anderen zu erklären, diese werden es nicht glauben und er muss eben einen anderen Weg suchen. Originell ist die Geschichte eben auch nicht, schließlich ist sie stark von Werken wie Und täglich ist das Murmeltier (1993) oder Lola rennt (1998) beeinflusst worden.

Klar, daß verfolgt einen Zweck innerhalb der Geschichte und ist somit nicht mal wirklich die Schuld der Macher, doch etwas weniger davon zu zeigen, hätte dem Pacing sicherlich einen Bärendienst erwiesen. Davon abgesehen, ist Regisseur Doug Liman aber auch darum bemüht, den Film nachziehen zu lassen. Was er mit dem Drehbuch nicht retten kann, lässt er durch ständiges Knallen und Hecktische Bewegungen seiner Figuren kompensieren. Das funktioniert und dann muss man sich natürlich auch mal die Gegebenheiten ansehen. Fangen wir also beim optimistischen an. Grundsätzlich spielt Edge of Tomorrow in einer dystopischen Zukunft. Irgendwelche Aliens haben die Menschheit angegriffen und weitestgehend unterjocht. Dabei ist es natürlich spannend und wohl auch ein wenig naiv, damit aber auch humanistisch zu sehen, daß die Weltbevölkerung in diesem Werk an einem Strang zieht. Zusammen haben sie sich formiert, um gegen die Feinde zu kämpfen. Parallelen zu irgendwelchen reellen Konflikten, muss man da wohl nicht suchen. Liegt indessen aber auch daran, daß der Film die Feinde gar nicht so sehr ausformuliert. Das kann man nun sehen wie man will. Letzten Endes ist es aber für einen Actionfilm durchaus in Ordnung, wenn eben nicht jede einzelne politische Gegebenheit diskutiert wird. Demnach würde man ja dem Genre, wie auch dem Medium Film im Allgemeinen nicht wirklich gerecht.

Edge of Tomorrow formuliert ebenso seine Charaktere nicht wirklich aus. Tom Cruise spielt das, was er spätestens Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (1986) immer wieder tut, nämlich den innersystemischen Rebell. Das kann man nun finden wie man will, hat aber als Figur auch hier kaum Ecken und Kannten. Und dennoch funktioniert es, weil Cruise wohl irgendeine Form von nicht ersichtlicher Präsenz in sein Spiel legt. Ich kann das nicht genau verifizieren. Ebenso gelingt es auch einer Emily Blunt, ihrer Figur Rita Vrataski einen gewissen Charme zu geben. Das hat auch mehrere Gründe. Zum einen, ist sie die bestmögliche Kämpferin in den Reihen der amerikanischen Truppen und zum anderen bringt auch sie ein Charisma und eine Kraft, in ihre durchaus mehr als klischierte Charakterzeichnung durch das Drehbuch. Man muss an der Stelle auch mal anmerken, daß Edge of Tomorrow wohl noch gerade so an der Schwelle zu MeToo entstanden ist. Damit ist nicht gemeint, daß der Film hier mit endlosen, sexistischen Sequenzen aufwartete. Im Prinzip spielt Sexualität kaum eine Rolle. Doch besonders an einer Stelle gibt es sie dann doch, ganz nuanciert fast. Sofern Sexualität nuanciert sein kann. Und auch hier muss man die Figur loben, weil sie feministisch ist, ohne das jemand das Werk als rein politisch linke Polemik verfasst hätte. Es ist angenehm, weil es einen Prozess gibt, die Figuren sich wandeln und es überdies nicht Kern der Geschichte ist.

Spannend ist zudem das Design der feindlichen Aliens. Das liegt unter anderem daran, daß es relativ paradox ist, weil nicht gerade originell. Im Prinzip sind diese Wesen hier vor allem glibbrige Tentakelmonster, sofern man das irgendwie so kategorisieren kann. Sie bewegen sich Blitzschnell von A nach B und erweisen sich eben auch als große Gefahr. Auch hier ist es die Visualität, mit der der Film bestechen kann. Natürlich hat man viele der Science-Fiction-Aspekte durchaus schon gesehen. Mechasuits gibt es schon ewig, so etwa auch in einigen James Cameron Werken, wie etwa Aliens – Die Rückkehr (1986) oder auch Avatar – Aufbruch nach Pandora (2009), daher sind die Ideen an sich nicht neu. Wie bereits am Anfang erwähnt, so ziemlich nichts an Edge of Tomorrow ist wirklich originell. Doch darum soll es auch gar nicht gehen. Im Prinzip geht es um Action, ganz banal. Da steckt schon eine gewisse Tiefe drin, die man aus Actionfilmen von Doug Liman kennt. So zum Beispiel auch in Die Bourne Identität (2002). Allerdings ist es ein großer Segen, wie Liman hier praktische mit computergenerieteren Effekten mischt und damit ein e wirklich rein handwerklich super gemachte Actionorgie liefert.

Natürlich, Originalität ist sicher etwas, nachdem man sich im Kino sehnt. Ein Edge of Tomorrow jedoch, wird sie wohl kaum liefern. Die reine Geschichte ist eben nicht besonders gut. Darüber hinaus sind auch die Charaktere Klischees. Man kennt das irgendwie in einzelnen Zutaten, doch die Mischung, die der Film serviert schmeckt, mehr als nur gut und so unterhält das Werk vor allem mit interessanten Gegenspielern, einer eher utopischen Vorstellung von Gemeinschaft und einer dystopischen Zukunft.

Trailer zu Edge of Tomorrow

Edge of Tomorrow Bewertung
Bewertung des Films
810

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