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Evolution

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Evolution Kritik

Evolution Kritik

Evolution Kritik
0 Kommentare - 24.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Evolution" ist.

Bewertung: 2 / 5

Als eines Tages ein Meteorit in der Wüste von Arizona einschlägt, werden die Collegedozenten Ira Kane (David Duchovny) und Harry Block (Orlando Jones) hellhörig. Mit aller Kraft versuchen sie die Entdeckung vor der Armee zu schützen. Doch das ist zu spät, denn die Militärforscherin Allison Reed (Julianne Moore) hat sie bereits entdeckt und versucht die Herren aus dem Weg zu räumen. Ein ungewollter Zufall bringt die drei jedoch zusammen.

Große Filmemacher, damit sind vor allem solche gemeint, die in irgendeiner Weise kommerziell, wie auch künstlerisch erfolgreich arbeiten, haben in der Regel einen Stil. Ob man ihre Filme nun großartig findet, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Da kommt es aber hin und wieder dazu, daß man bestimmten Filmemachern, bedingt durch ihren Stil, auch vorwerfen könnte, sie würden immer eine leicht abgewandelte Variante eines Films veröffentlichen, mit dem sie mal Erfolg hatten. Das ist nicht unbedingt nur rein ein Stil, den man da hat. Schließlich ist Stilismus nicht einfach eine Kopie wiederholter Narrative. Zumindest nicht nur. Es gibt Merkmale, an denen man einen Film von einem Macher erkennt. Beispielsweise sind es bei Spielberg abwesende Väter, bei Eastwood eine konservative Kritik am System, bei Cameron viel Technizismus und Feminismus, bei Scott sind es vor allem groß ausgelegte Epen mit Schwert und Rüstung und so weiter und so fort. Im Jahr 1984 schuf Regisseur Ivan Reitman mit Ghostbusters – Die Geisterjäger auch für sich einen Stil, einen Film, an dem er sich messen lassen wollte, oder musste oder wie auch immer. Eben ein Film, der bestimmte Töne anschlug, die sich im weiteren Verlauf seiner Karriere wiederholten.

Nun kann man alles Schlechte an einem Ivan Reitman hervorkramen. Denn da gibt es vieles und ja, auch ein Ghostbusters – Die Geisterjäger hat Probleme. Doch um den soll es an der Stelle nicht weiter gehen, wenngleich das sehr verlockend wäre, denn dieses Werk hier, Evolution heißt es, ist im Prinzip ein wirklich schaler Versuch, noch einmal diesen Kultfilm, oder auch Klassiker der 1980er zu rekreieren. Denn im Kern liefert das Werk eben jene Muster ab, die diesen Film so bekannt machten. Es geht bei Reitman auch hier um eine Gruppe Wissenschaftler, die etwas entdeckt und dann die Bevölkerung warnt. Dann kommen diesmal aber keine Geister auf die Stadt zu, sondern eben Außerirdische, besser gesagt Aliens. Nun muss man sagen, daß ein Film über Aliens durchaus spaßig sein kann und es ist natürlich auch so, daß Invasions-Filme, oder wie auch immer man sie genau subkategorisiert, eben vom Grundsatz relativ einfach gestrickt sind. Sind ja die meisten Plots. Und insofern sollte man vielleicht auch von jener Geschichte in Evolution nicht erwarten, daß sie einen vom Hocker hat. Das kann man, so glaube ich zumindest, in den wenigsten Fällen erwarten. Doch dann wiederum bleibt ja die Frage, was der Mehrwert eines solchen Films ist, wenn nicht die Originalität. Nun, in den meisten Fällen sind es tatsächlich die Figuren und wofür sie übergeordnet stehen. In Komödien, wie auch in Dramen. Doch so richtig viel findet sich davon in diesem Film nicht.

Und so ist Evolution zwar als Komödie ausgelegt, die irgendwelche Witzchen aneinanderreiht und ihre Figuren über eine Absurdität zur nächsten hetzten, möchte. Gute Komödien macht ja häufig aus, daß die Situation dermaßen bescheuert ist, daß man lachen muss. Nun ist der Film aber tatsächlich ungewöhnlich, gewöhnlich in dem Sinne, daß er kein bisschen am Genre schraubt, oder es gar offenkundig dekonstruieren möchte. Viel mehr hat man den Eindruck, daß der Film sich über unterirdische, bisweilen gar nicht vorhandene Witze legitimieren möchte. Denn ja, vielleicht mag es ein intellektuelles Problem meinerseits sein, aber ich finde nichts in Evolution, was mich in irgendeiner Weise zum Lachen brächte. Bin jetzt aber vielleicht auch einfach nicht für banalen Sexismus gemacht, insofern mag das ja mein eigens Problem sein. Und ja, man muss nicht jeden Witz zu eng sehen und sollte sich auch in jedem Fall so freizügig äußern dürfen, wenn man will. Und so weiter und so fort. Alles richtig. Und ja, so richtig kann man Evolution vielleicht keinen Sexismus vorwerfen, wenngleich man auch das im oben genannten Beispiel finden kann und es durchaus so ist, daß der Film viele seiner Witze aus einem erbärmlichen Geschlechterkampf zieht. Hin und wieder bekommt man zudem, den Eindruck, als würden die Schauspieler, allen voran Seann William Scott improvisieren. Und ja, sei ihnen ja gegönnt, aber diese Sorte von Figur ist so überdreht und penetrant, daß man eigentlich auch da kein bisschen lachen kann. Also, natürlich kann man das, aber ich weiß ja nicht, ich zumindest nicht.

Dann hat man hier zudem die üblichen Nerdklischees und diese vermeintlich intellektuelle Erkenntnis, daß der Staat versagt hat und seinen Bürgern nicht alles erzählt. Stimmt ja im Falle der USA auch, man erinnere sich nur an Snowden. Aber auch da, man läuft so schnell Gefahr sich da in einem peinlichen, radikalen Antiintellektualismus zu verlieren, daß selbst das nichts an Kritik ist, womit man übergeordnet irgendwas anfangen könnte. Und darüber kann dann auch kein Dan Aykroyd hinwegtrösten. Und auch die Tatsache, daß Reitman sich hier im Prinzip selbst zitiert, wirkt alles in allem doch recht armselig.

Klar, man könnte sich jetzt auch an der Stelle irgendwie über Effekte, oder dergleichen aufregen. Tatsächlich ist mir sowas aber relativ wumpe, solange der Inhalt stimmt. Und das tut dann auch übergeordnet nichts zur Sache. Nein, die Probleme liegen anders.

Eine groß wirkende Revolution aus Evolution, ist tatsächlich wesentlich kleiner als man denkt. Es macht keinen Spaß, weil es banal ist. In jedweder Hinsicht hat Reitman diesen Film schon mal besser hinbekommen und damit ist eigentlich auch alles gesagt, was man dazu sagen kann.

Evolution Bewertung
Bewertung des Films
410

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