Gangster Squad Kritik

Bewertung: 4 / 5

Mit welchen Adjektiven kann man diesen Film am besten beschreiben? Ich würde sagen mit lässig, lustig, blutig und spannend. Das trifft zwar auf eine Vielzahl von Filmen zu, aber wenn sie [b]Gangstersquad[/b] gesehen haben werden sie mir zustimmen, dass die Beschreibungen den Nagel auf den Kopf treffen. Der Film über den Mobster Mickey Cohen (Sean Penn) und einer Gruppe von Polizisten die außerhalb des gesetzlichen Rahmens gegen ihn vorgehen wird keine bleibenden Spuren hinterlassen, überrascht jedoch mit viel Humor und ausgefeilten Hauptcharakteren. [b]"Die ganze Stadt steht unter Wasser und du schnappst dir nen Eimer anstelle von na Badehose."[/b] - [i]Sgt. Jerry Whooters (Ryan Gossling)[/i] Wenn man heutzutage das Wort Gangster hört, dann denkt man an Rapper oder Pseudokriminelle. Nur mit viel Mühe kann man eine Verbindung zu dem ursprünglichen, mafia-esquen Verbrecher herstellen der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert als Gangster bezeichnet wurde. Ich hatte daher auch Schwierigkeiten meinen Freunden den Film nahe zu legen. Die Meisten wurden bereits von dem Namen abgeschreckt. Sollte dies bei euch der Fall sein, [b]schaut euch den Trailer an. Er verspricht nicht zu viel.[/b] Die Geschichte findet in Los Angeles der 40er statt. Der ehemalige Profiboxer Mickey Cohen avanciert zum größten Gangsterboss der Stadt und beherrscht diese mit eiserner Faust. Weder Polizei noch Regierung trauen sich ihm Parole zu bieten. Einer der wenigen aufrechten Beamten in diesem System ist der Polizeichef Bill Parker (Nick Nolte). Er lässt den als Guerilla Kämpfer ausgebildeten Sgt. John OMara (Josh Brolin) eine Eingreiftruppe aufstellen, die inoffiziell und außerhalb des Gesetzes agierend, Mickey Cohens Verbrechersyndikat zerschlagen und ihn verhaften soll. Damit ist die Handlung weder Komplex noch besonders Interessant. Um den Film trotzdem Ansprechend zu gestalten werden hier und da ein paar coole Sprüche und lustige Szenen eingebaut. Die Rechnung geht auf. Kombiniert mit der grandiosen Darstellung der Schauspieler konzentriert man sich schnell auf die Hauptfiguren und die Nebenhandlungen. Dabei sind besonders [b]Josh Brolin[/b] und [b]Ryan Gossling[/b] hervorzuheben, die ihren Charakteren sehr viel Tiefe verleihen und erneut ihr großes Talent unter Beweis stellen. Die schaupielerische Leistung von Sean Penn als machthungriger Ex-Boxer aus der Unterschicht, der sich in der feinen Gesellschaft von Los Angeles nur bedingt zu recht findet ist ebenfalls sehr gelungen. Aufgewertet wird der Film zusätzlich durch die verführerische Emma Stone. Leider sind alle anderen Nebencharaktere nur stereotypisch und flach ausgearbeitet. Das tut dem Filmspaß zwar keinen Abbruch, ist aber sehr schade da, trotz der sehr guten Schauspieler, hier wirklich viel Potential verschenkt wurde. Eine Besonderheit des Filmes ist die Thematisierung von Krieg. Die Mitglieder des Gangstersquads, als ehemalige Soldaten des zweiten Weltkrieges, kämpfen nun gegen einen neuen Feind der die Freiheit ihrer Heimat bedroht. Mit diesem Hintergrund inszeniert Regisseur Ruben Fleischer Gangstersquad als [b]Crossover zwischen Gangster.- und Kriegsfilm[/b]. Der Spagat gelingt und spätestens gegen Ende baut der Film, zumindest ansatzweise, eine ähnliche Atmosphäre auf wie man sie sonst nur aus Filmen wie z.B [b]"der Soldat James Ryan"[/b] kennt. Das Gangsterthema in einem Kriegsfilm zu behandeln fühlt sich erfrischend anders an und gibt dem Film das gewisse Etwas, das ihn von dem Einheitsbrei der Gangsterfilme abhebt. Gangstersquad besticht durch grandiose Schauspieler und Interessante Hauptfiguren. Die Musik, welche Züge von Hans Zimmer aufweisst, trägt zu einer Atmosphäre bei, die ihres gleichen Sucht. [b]Die erfrischende Thematisierung von Gangsterkrimi, gepackt in das Gewand eines klassischen Kriegsfilmes kommt sehr gut an.[/b] Nur die flache Ausarbeitung der Nebencharaktere und die dünne Handlung trüben den Spaß ein wenig. Nichts des do trotz, wenn ihr auf Kriegsfilme oder auf Gangsterdramen steht, solltet ihr diesen Film nicht bei den Fischen schlafen lassen. Ich gebe ihm 4 von 5 Hüten.